US-Vorwahlen

Demokraten wählen linken Kandidaten

Bernie Sanders während seiner Rede bei den Primaries in New Hampshire Foto: imago

Bernie Sanders hat die zweite Vorwahl im Rennen um die Präsidentschaftskandidatur der US-Demokraten knapp gewonnen. Nach Auszählung fast aller Stimmen lag der linke Senator bei der Abstimmung im Bundesstaat New Hampshire bei rund 26 Prozent.

Buttigieg Der gemäßigte frühere Bürgermeister Pete Buttigieg lag mit gut 24 Prozent der Stimmen dicht hinter Sanders. Der 38-Jährige war in der vergangenen Woche bei der ersten Vorwahl in Iowa knapp vor dem Senator auf Platz Eins gelandet.

Sanders ist der erste jüdische Präsidentschaftskandidat, der eine Vorwahl in New Hampshire gewinnen konnte – und das gleich zwei Mal hintereinander. Vor vier Jahren besiegte er dort seine Rivalin Hillary Clinton und kam auf 60 Prozent der Stimmen der demokratischen Anhänger.

»Dieser Sieg ist der Anfang vom Ende für Donald Trump«, sagte Sanders vor seinen Anhängern.

»Dieser Sieg ist der Anfang vom Ende für Donald Trump«, sagte Sanders am späten Dienstagabend vor seinen Anhängern. Es gehe jetzt darum, bei der Wahl im November »den gefährlichsten Präsidenten der jüngeren Geschichte2 zu besiegen. Er werde sich für eine bessere Gesundheitsversorgung, höhere Steuern für Reiche, strengere Waffengesetze und den Kampf gegen den Klimawandel einsetzen, versprach der 78-Jährige.

Klobuchar Gut schnitt auch die moderate und weniger bekannte Senatorin Amy Klobuchar (59) ab. Sie landete mit knapp 20 Prozent der Stimmen überraschend auf den dritten Platz. «Hallo Amerika! Ich bin Amy Klobuchar und ich werde Donald Trump schlagen2, sagte sie vor jubelnden Unterstützern. Das Land brauche dringend einen Wechsel, forderte sie.

Auf Rang vier und fünf folgten die linke Senatorin Elizabeth Warren (gut 9 Prozent der Stimmen) und der frühere Vizepräsident Joe Biden mit einem Stimmenanteil von gut 8 Prozent. Eine sichtlich enttäuschte Warren erklärte vor Unterstützern, sowohl Sanders als auch Buttigieg seien »großartige Menschen und jeder von ihnen wäre ein wesentlich besserer Präsident als Donald Trump«. Sie bleibe aber weiter im Rennen.

Biden Der 77-jährige Biden hatte in landesweiten Umfragen lange in Führung gelegen, es aber im Bundesstaat Iowa nur auf den vierten Platz geschafft. Er hatte daraufhin bereits gewarnt, dass er auch in New Hampshire schlecht abschneiden könnte.

Die Vorwahlen ziehen sich noch bis Juni hin. Die Präsidentenwahl ist für den 3. November angesetzt.

Biden gab sich kämpferisch. Bislang hätten erst zwei relative homogene Bundesstaaten abgestimmt, sagte er. Er hofft auf große Unterstützung bei schwarzen Amerikanern und Latinos. »Der Kampf, Donald Trumps Präsidentschaft zu beenden, hat gerade erst begonnen«, sagte Biden vor Unterstützern in South Carolina. In dem Staat wird am 29. Februar abgestimmt.

Die Kandidaten Andrew Yang und Michael Bennet gaben nach enttäuschenden Ergebnissen im unteren einstelligen Prozentbereich das Ende ihrer Wahlkampagnen bekannt. Damit bemühen sich nun noch neun Bewerber um die Präsidentschaftskandidatur der Demokratischen Partei. Ursprünglich waren es 30 gewesen.

Bei den Republikanern wiederum gelten die Vorwahlen nur als Formsache: Präsident Donald Trump hat keine ernstzunehmende parteiinterne Konkurrenz.Die Vorwahlen ziehen sich dann noch bis Juni hin. Die Präsidentenwahl ist für den 3. November angesetzt.

Bloomberg Eine Überraschung im Rennen um die Präsidentschaftskandidatur könnte der frühere New Yorker Bürgermeister Mike Bloomberg werden. Er kandidierte nicht in den relativ kleinen Staaten Iowa und New Hampshire, sondern setzt auf einen Erfolg in den großen Staaten am »Super Tuesday« am 3. März.

Bloomberg hat dort bereits Millionen Dollar für Fernsehwerbung ausgegeben. Der Multimilliardär nimmt keine Spenden an, sondern finanziert seinen Wahlkampf selbst. In zwei landesweiten Umfragen war er jüngst auf die Plätze drei und vier gekommen.

Wie Sanders ist auch Bloomberg jüdisch. Während der Senator als Linker eine dezidiert Israel-kritische Haltung einnimmt, bemüht sich der politisch in der Mitte stehende Bloomberg auch intensiv um jüdische Wählerstimmen. dpa/ja

Berlin

Jüdisches Museum bekommt zusätzliche Förderung

Das Jüdische Museum in Berlin gehört zu den Publikumsmagneten. Im kommenden Jahr feiert es sein 25. Jubiläum und bekommt dafür zusätzliche Mittel vom Bund

 12.12.2025

München

Bayern gibt NS-Raubkunst an Erben von Ernst Magnus zurück

Nach Jahrzehnten geht ein Renaissance-Gemälde an die Erben des jüdischen Bankiers. Warum die Entscheidung erst jetzt fiel und was das Bild mit NS-Verbrecher Hermann Göring zu tun hat

 12.12.2025

Deutschland-Reise

Israels Oberrabbiner besucht Bremen

Kalman Meir Ber trifft Bürgermeister Andreas Bovenschulte und die Präsidentin der Bremischen Bürgerschaft, Antje Grotheer (beide SPD)

 12.12.2025

Niedersachsen

Moscheen in Hannover mit »Israel«-Schriftzügen besprüht

Unbekannte haben »Israel«-Schriftzüge auf mehrere Moscheen in Hannover geschmiert. Niedersachsens Antisemitismus-Beauftragter und die jüdische Gemeinde reagieren entsetzt

 11.12.2025

Berlin

Erstmals Chanukka-Feier im Bundestag

Zur Feier werden unter anderem der Antisemitismusbeauftragte Felix Klein und Zentralrats-Geschäftsführer Daniel Botmann erwartet

 11.12.2025

Block-Prozess

Mutmaßlicher Entführer-Chef: Aussage gegen sicheres Geleit

Hat Christina Block den Auftrag erteilt, ihre Kinder aus Dänemark zu entführen? Der mutmaßliche Chef der Entführer äußert sich dazu als Zeuge vor Gericht

 11.12.2025

Brigitte Macrons Ausfall gegen Aktivistinnen entfacht eine landesweite Debatte.

Frankreich

First Lady an Abittans Seite – und gegen Feministinnen

Brigitte Macrons Ausfall gegen Feministinnen wirft ein Schlaglicht auf Frankreichs Umgang mit Protest, sexueller Gewalt und prominenten Beschuldigten.

von Nicole Dreyfus  11.12.2025

Parteien

Justiz prüft Äußerungen nach Neugründung von AfD-Jugend 

Nach einer Rede beim AfD-Jugendtreffen prüft die Staatsanwaltschaft Gießen mögliche Straftatbestände

von Janet Ben Hassin  10.12.2025

Debatte

Merz, Trump und die Kritik an der Migration

Deutschlands Bundeskanzler reagiert auf die Vorwürfe des US-Präsidenten

von Jörg Blank  10.12.2025