Judenhass

Dagestan: Israelische Passagiere entkommen nur knapp einem Pogrom

Flughafen von Machatschkala in Dagestan Foto: picture alliance / Russian Look

Ein Flug von Israel in die russische Republik Dagestan musste heute von seinem geplanten Ziel in der Hauptstadt Machatschkala umgeleitet werden, nachdem pro-palästinensische Demonstranten den Flughafen gestürmt und versucht hatten, die ankommenden Israelis anzugreifen. Zahlreiche Menschen liefen auf das Flugfeld. Der Flugplatz wurde vorübergehend geschlossen.

Externer Inhalt

An dieser Stelle finden Sie einen externen Inhalt, der den Artikel anreichert. Wir benötigen Ihre Zustimmung, bevor Sie Inhalte von Sozialen Netzwerken ansehen und mit diesen interagieren können.

Mit dem Betätigen der Schaltfläche erklären Sie sich damit einverstanden, dass Ihnen Inhalte aus Sozialen Netzwerken angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittanbieter übermittelt werden. Dazu ist ggf. die Speicherung von Cookies auf Ihrem Gerät nötig. Mehr Informationen finden Sie hier.

Das Flugzeug landete auf einem Ausweichflughafen, sah sich aber auch dort mit judenfeindlichen Ausschreitungen konfrontiert. Die Passagiere wurden angewiesen, im Flugzeug zu bleiben, und die Bereitschaftspolizei wurde zum Schutz der Passagiere vor Ort gerufen, heißt es in dem Bericht.

Externer Inhalt

An dieser Stelle finden Sie einen externen Inhalt, der den Artikel anreichert. Wir benötigen Ihre Zustimmung, bevor Sie Inhalte von Sozialen Netzwerken ansehen und mit diesen interagieren können.

Mit dem Betätigen der Schaltfläche erklären Sie sich damit einverstanden, dass Ihnen Inhalte aus Sozialen Netzwerken angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittanbieter übermittelt werden. Dazu ist ggf. die Speicherung von Cookies auf Ihrem Gerät nötig. Mehr Informationen finden Sie hier.

Filmaufnahmen zeigten, wie ein Mob durch ein Flughafenterminal randalierte, nachdem er von dem ankommenden Flug erfahren hatte.

Am Samstag umringte eine Menge aufgebrachter Menschen ein Hotel in der Stadt Chassawjurt in Dagestan, weil es das Gerücht gab, dort seien Flüchtlinge aus Israel untergebracht. Die staatliche Agentur Ria bestätigte diesen Vorfall. Nach örtlichen Berichten drangen mehrere Dutzend Männer in das Hotel ein, um angeblich die Pässe der Hotelgäste zu kontrollieren. Die Polizei riegelte das Hotel ab.

In Naltschik wurden am Sonntag Reifen neben einem jüdischen Kulturzentrum im Bau angezündet, wie die Nachrichtenagentur Ria meldete. Das Gebäude wurde nach Angaben der Sicherheitsbehörden der Teilrepublik Kabardino-Balkarie mit judenfeindlichen Losungen beschmiert. Fotos zufolge stand dort »Tod den Juden«. In der Teilrepublik Karatschajewo-Tscherkessien riefen Demonstranten dazu auf, die örtliche jüdische Bevölkerung auszusiedeln.

Die Bevölkerung Dagestans ist mehrheitlich muslimisch. Nach Medienberichten bestand die Menge offenbar größtenteils aus palästinensischen Ausländern.

Der Republikchef von Dagestan, Sergej Melikow, rief die Bevölkerung auf, sich nicht von Extremisten aufstacheln zu lassen, die die Lage destabilisieren wollten. »Wegen der Fakes, die von unseren Feinden verbreitet werden, waren einige noch ganz junge Leute drauf und dran, die Gesetze zu verletzen«, schrieb er auf Telegram. Auch die islamische Geistlichkeit der Region stellte klar: »Der Antisemitismus hat keinen Platz im multiethnischen Nordkaukasus.«

Externer Inhalt

An dieser Stelle finden Sie einen externen Inhalt, der den Artikel anreichert. Wir benötigen Ihre Zustimmung, bevor Sie Inhalte von Sozialen Netzwerken ansehen und mit diesen interagieren können.

Mit dem Betätigen der Schaltfläche erklären Sie sich damit einverstanden, dass Ihnen Inhalte aus Sozialen Netzwerken angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittanbieter übermittelt werden. Dazu ist ggf. die Speicherung von Cookies auf Ihrem Gerät nötig. Mehr Informationen finden Sie hier.

Das Büro des israelischen Premierministers Netanjahu erklärte, dass es von den russischen Strafverfolgungsbehörden erwarte, »dass die Sicherheit aller israelischen Bürger und Juden gewährleistet wird und mit Entschlossenheit gegen Randalierer und Hetzer vorgegangen wird. Israel nimmt Versuche, israelischen Bürgern und Juden zu schaden, sehr ernst«.

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selensky zeigte sich entsetzt über die Szenen in Dagestan. »Dies ist kein isolierter Vorfall in Machatschkala, sondern Teil der in Russland weit verbreiteten Kultur des Hasses gegenüber anderen Nationen, die vom staatlichen Fernsehen, von Experten und Behörden propagiert wird«, so Selensky.

»Der russische Außenminister hat im letzten Jahr eine Reihe von antisemitischen Äußerungen gemacht. Auch der russische Präsident hat sich antisemitisch geäußert«, erklärte er.

Belgien

Israelfeindliche Aktivisten stellen Hamas-Terror nach

Bei einem »Widerstandsfestival« in Brüssel wurde der Terror mit einem Theaterstück glorifiziert, es gab Hamas-Dreiecke; und Wassermelonen-Mandalas für Kinder

von Nils Kottmann  09.06.2025

Gedenken

Berliner wollen Margot Friedländer ehren

Einen Platz am Kurfürstendamm, eine Schule in Neukölln oder die Skalitzer Straße in Kreuzberg umbenennen – mehrere Bezirke der Hauptstadt haben Vorschläge gemacht, wie man das Andenken der Schoa-Überlebenden bewahren könnte

 09.06.2025

Dokumentation

»Die Hamas hat es als Einzige in der Hand, diesen Krieg zu beenden«

Der Bundestagsabgeordnete Tobias Winkler (CSU) hat am Freitag schonungslos-ehrlich über den Krieg im Gazastreifen gesprochen. Die Rede im Wortlaut

 09.06.2025

Interview

»Es findet ein Genozid statt« – »Israel muss sich wehren«

Henryk M. Broder und Hamed Abdel-Samad über ihre langjährige Freundschaft, was sie verbindet – und was sie nach dem 7. Oktober 2023 trennt

von Philipp Peyman Engel  09.06.2025 Aktualisiert

Meinung

Francesca Albanese - die erfundene Menschenrechts-anwältin der UN

Die UN-Sonderberichterstatterin ist nicht nur geübt darin, antisemitische Lügen zu verbreiten. Sie erzählt auch gerne Märchen über sich selbst

von Daniel Neumann  09.06.2025

Berlin

Wegen Nietzard-Skandal: Ex-Präsidentin der Jüdischen Studenten verlässt Grüne Jugend

Hanna Veiler sieht bei der Grünen Jugend keinen Platz mehr für sich

 08.06.2025

Berlin

Nietzard entschuldigt sich für Israel-Video

Erst vor wenigen Tagen sorgte die Grüne-Jugend-Chefin für Empörung. Der Beitrag wurde überarbeitet

 07.06.2025

Bundestag

SPD-Rufe nach Prüfung von Waffenlieferungen an Israel lauter

Unterschiedliche Positionen zwischen Sozialdemokraten und Union werden immer deutlicher

 06.06.2025

Colorado

Angreifer von Boulder wollte »alle zionistischen Menschen töten«

Mohamed Sabry Soliman wird in 118 Punkten angeklagt

 06.06.2025