Die »Global Sumud Flotilla«, die seit Ende August von Barcelona aus Richtung Gaza unterwegs ist, droht schon auf halber Strecke zu scheitern. Während die Organisatoren stolz verkünden, die Schiffe hätten inzwischen Malta hinter sich gelassen, sind an Bord Streit, Rücktritte und Abgänge an der Tagesordnung.
Wie »ynet« berichtet, hat der offizielle Sprecher des Projekts das Handtuch geworfen. Mehrere Aktivisten verließen die Mission, weil die langen Verzögerungen und das enge Zusammenleben auf See »zermürbend« seien. Auch die schwedische Klima-Ikone Greta Thunberg sorgte für Schlagzeilen: Sie stieg von der »Family« auf das Schiff »Alma« um – just jenes Boot, das zuvor Feuer gefangen hatte.
Die Organisatoren erklärten, es habe sich um einen gezielten Drohnenangriff gehandelt. Tunesiens Behörden widersprachen und hielten einen achtlos entsorgten Zigarettenstummel für wahrscheinlicher. Thunberg selbst drehte in einem Hafen ein Video, in dem sie von einem »Bombenangriff« sprach. Ein Video eines Teilnehmers, der eine Feuerwerksrakete auf einem der Boote zündete und offenbar damit für einen der Brände sorgte, verbreitete sich zeitgleich.
Laut »Jerusalem Post« gab Thunberg sogar ihre Funktion im Leitungsgremium der Flottille auf. Die Schwedin selbst erklärte demnach, sie werde weiterhin als Teilnehmerin und Organisatorin aktiv sein, auch wenn sie nicht mehr dem Steering Committee angehöre.
Verbindungen zum palästinensischen Terror
Auf einem Internetportal des israelischen Diaspora-Ministeriums wurden die Organisatoren unterdessen mit der Hamas, dem Islamischen Dschihad und der Muslimbruderschaft in Verbindung gebracht. Unter den Genannten ist etwa der Algerier Marouane Ben Guattaya, der öffentlich mit Hamas-Funktionären auftrat. Auch Wael Nawar, Mitglied des Leitungsgremiums der Flottille, soll mehrfach Kontakte zu Terrororganisationen gepflegt haben und nahm nach israelischen Angaben sogar an der Trauerfeier für den früheren Hisbollah-Chef Hassan Nasrallah teil.
Das Projekt trägt den Namen »Sumud« – arabisch für »Standhaftigkeit«. Der Begriff gilt in palästinensischen Kreisen als Ausdruck von »Widerstand« gegen Israel. Wie »ynet« zusammenfasst, ist die Fahrt inzwischen von internen Querelen und fragwürdigen Behauptungen geprägt – und weniger von ihrem offiziellen Ziel, tatsächlich Hilfe nach Gaza zu bringen.
Ob die Schiffe überhaupt in die Nähe des Gazastreifens gelangen, ist mehr als fraglich. Schon jetzt wird in Israel darüber diskutiert, wie man auf eine mögliche Ankunft reagieren sollte. im