EILMELDUNG! Israelfeindliche Aktivisten stürmen ZDF-Hauptstadtstudio. Polizei im Einsatz

Bundestagspräsidentin

Bärbel Bas warnt vor Schlussstrich bei NS-Gedenken

Die Ausstellung zeigt Alltagsgegenstände aus der Sammlung von Yad Vaschem - einen aus jedem der 16 deutschen Bundesländer. Die Besitzer waren in der NS-Zeit verfolgt oder ermordet worden. Foto: picture alliance/dpa

Die Bundesbürger sollen sich nach den Worten von Bundestagspräsidentin Bärbel Bas weiter intensiv mit den Verbrechen der Nationalsozialisten auseinandersetzen. Es mache ihr große Sorgen, dass der nie ganz verschwundene Ruf nach einem Schlussstrich seit einigen Jahren wieder lauter werde, sagte Bas am Dienstag in Berlin bei der Eröffnung einer Ausstellung des Bundestages zum Gedenken an Holocaust-Opfer.

Es gebe aber auch gute Nachrichten, sagte Bas: »Untersuchungen zeigen, dass gerade junge Menschen sich mit dem Holocaust beschäftigen wollen. Mehr als die älteren Jahrgänge. Das stimmt mich zuversichtlich.«

Gemeinsam mit dem Direktor der Jerusalemer Holocaustgedenkstätte Yad Vaschem, Dani Dayan, eröffnete die SPD-Politikerin die Ausstellung »Sechzehn Objekte - 70 Jahre Yad Vaschem«. Anlass sind der Holocaust-Gedenktag am Freitag und das 70. Gründungsjubiläum der Gedenkstätte in diesem Jahr.

Die Ausstellung zeigt Alltagsgegenstände aus der Sammlung von Yad Vaschem - einen aus jedem der 16 deutschen Bundesländer. Die Besitzer waren in der NS-Zeit verfolgt oder ermordet worden. Zu sehen ist unter die Chanukkia der Kieler Familie Posner. Der Leuchter wurde anlässlich einer Feier mit Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier im Dezember erstmals nach der Schoa wieder nach Deutschland gebracht und in einem Fenster von Schloss Bellevue entzündet worden.

Ein weiteres Ausstellungsstück ist der Stoffrest einer Flagge. Jugendliche hätten die Fahne ihrer Jugendbewegung in zwölf Teile geteilt, um sie nach den befürchteten Verfolgungen durch die Nazis wieder zusammenzubringen. Nur drei dieser Jugendlichen hätten die Schoah überlebt, erklärte Dayan.

Seine Aufgabe bestehe darin, die Erinnerung an die sechs Millionen ermordeten Juden wachzuhalten, sagte der Yad-Vaschem-Direktor im Vorfeld seiner Reise. Erstmals besuche er Deutschland zu diesem Gedenken. »Gleichzeitig sind wir uns der spaltenden antisemitischen und fremdenfeindlichen Elemente bewusst, die derzeit in Deutschland und auf der ganzen Welt eine Rolle spielen«, so Dayan.

Lesen Sie mehr dazu in unserer Printausgabe am Donnerstag.

Berlin

Israelfeindliche Aktivisten besetzen ZDF-Hauptstadtstudio

Die Polizei ist im Einsatz

 07.11.2025 Aktualisiert

Medienbericht

Katar soll mutmaßliches Missbrauchsopfer von Karim Khan ausspioniert haben

Das Emirat scheint sich in den Skandal um den Chefankläger des Internationalen Strafgerichtshofs eingemischt zu haben, wie Recherchen nun zeigen

 07.11.2025

Berlin

Sarah Wedl-Wilson räumt Defizite bei Fördermittel-Vergabe ein

Wurden Gelder für Projekte gegen Antisemitismus rechtswidrig verteilt? Das werfen Grüne und Linke der Kultursenatorin vor. Nun äußert sie sich

 07.11.2025

Diplomatie

Kasachstan will sich den Abraham-Abkommen anschließen

US-Präsident Donald Trump kündigte den Schritt wenige Tage vor dem Besuch des saudischen Kronprinzen im Weißen Haus. Auch Saudi-Arabien solle seine Beziehungen zu Israel normalisieren, so die Hoffnung des US-Präsidenten

 07.11.2025

Antiisraelischer Beschluss

Linken-Spitze distanziert sich von Parteijugend

Die Linksjugend Solid wirft Israel unter anderem einen »kolonialen und rassistischen Charakter« vor – und löst in der Partei Empörung aus

 06.11.2025

Urteil

Betätigungsverbot für israelfeindlichen Aktivisten war rechtswidrig

Ghassan Abu-Sittah, der der israelischen Armee vorwirft, vorsätzlich Kinder zu töten, hätte auf dem »Palästina-Kongress« sprechen dürfen

 06.11.2025

Terrorismus

Nach Hamas-Festnahme: Waffenfund in Österreich

Der österreichische Verfassungsschutz stellte fünf Faustfeuerwaffen und zehn Magazine sicher

 06.11.2025

Hessen

Mutmaßlicher Hakenkreuz-Schmierer von Hanau gefasst

Bei dem Tatverdächtigen handelt es sich um einen offenbar psychisch-kranken Mann. Das Motiv für die Tat soll im persönlichen Umfeld des 31-Jährigen gelegen haben

 06.11.2025

Gedenken

Neues Denkmal für jüdische Häftlinge in Gedenkstätte Ravensbrück

Etwa 20.000 Jüdinnen und Juden sind im ehemaligen Konzentrationslager Ravensbrück in Brandenburg inhaftiert gewesen. Die heutige Gedenkstätte hat nun ein neues Denkmal enthüllt - im Beisein von Überlebenden

von Daniel Zander  06.11.2025