Meinung

Bochum ist überall

Philipp Peyman Engel Foto: Chris Hartung

Meinung

Bochum ist überall

Die Jüdische Gemeinde rät ihren Mitgliedern vom Tragen jüdischer Symbole ab. Der Grund: Sie werden von muslimischen Migranten bedroht

von Philipp Peyman Engel  12.12.2017 11:22 Uhr

Kürzlich lief im Bochumer Lokalradio eine Meldung, die weitgehend unbemerkt blieb, aber nicht weniger als ein Alarmsignal war. Der Meldung zufolge rät die Jüdische Gemeinde Bochum ihren Mitgliedern künftig davon ab, in der Öffentlichkeit Kippa oder andere jüdische Symbole zu tragen. Der Grund: In der Vergangenheit ist es immer wieder zu Attacken gekommen, sobald Gemeindemitglieder auf der Straße als Juden erkennbar waren. Besonders türkisch- und arabischstämmige Migranten sind für die Angriffe verantwortlich, berichtete die Gemeinde.

Was in Bochum mittlerweile Realität ist, sieht auch in vielen anderen Städten Deutschlands nicht anders aus. In Berlin gehört es für Juden schon längst zum Alltag, von Neukölln über Kreuzberg bis Wedding öffentlich keine jüdischen Symbole zu tragen. Aus vielen jüdischen Gemeinden von Kiel bis Konstanz hört man dasselbe. Für nichtjüdische Deutsche mögen die antisemitischen Exzesse von muslimischen Migranten eine Überraschung sein. Für die jüdische Gemeinschaft gehören sie zum Leben dazu.

klarheit Umso wichtiger ist es, in aller Klarheit und ohne jegliche Sprechverbote darauf hinzuweisen: Die muslimische Gemeinschaft hat ein riesiges Problem mit Antisemitismus in den eigenen Reihen. Der Hass auf Israel, die Abscheu gegen alles Jüdische, gilt bei vielen Arabern und Türken in Deutschland als nichts Anstößiges. Doch wenn der antisemitische Mob in Berlin vor aller Augen ungeahndet Israelflaggen schändet und das Massaker bejubelt, das Mohammeds Armee einst an einem jüdischen Stamm verübte, ist das brandgefährlich.

Anders als geschehen, muss die Polizei dagegen sofort und mit aller Härte vorgehen. Die Antwort kann und darf nur sein: ein starker Rechtsstaat, konsequentes Einschreiten, ein klares Benennen des Problems und mehr als nur wohlfeile »Nie wieder!«-Phrasen.

Wenn Politiker wie Sigmar Gabriel bei Sonntagsreden »null Toleranz« gegenüber solchen Ausschreitungen ankündigen, aber an allen anderen Tagen der Hass wieder geduldet wird, läuft etwas gehörig falsch. In Bochum, Berlin und in den vielen anderen Städten Deutschlands, in denen aggressive Muslime jüdisches Leben unmöglich machen wollen.

Nuklearprogramm

Atominspektoren der IAEA verlassen den Iran

Nach dem Krieg mit Israel setzt Teheran weiter auf Konfrontation mit der Internationalen Atomenergiebehörde

 05.07.2025

Extremismus

BSW-Chefin Wagenknecht will Brandmauer zur AfD einreißen 

Gespräche zwischen BSW und AfD? Landespolitiker in Thüringen haben es vorgemacht. Selbstverständlich sei das auch auf Bundesebene möglich, sagen beide Seiten

von Torsten Holtz  04.07.2025

Medien

Eurovision künftig ohne Israel?

Die Regierung droht mit der Schließung des öffentlich-rechtlichen Senders Kan. Das könnte das Aus für die Teilnahme am weltgrößten Gesangswettbewerb sein

von Sabine Brandes  04.07.2025

Berlin

Russland steuert Hetzkampagne gegen Nicholas Potter

Das Propaganda-Portal »Red« ist Treiber der Diffamierungskampagne gegen den Journalisten. Das Auswärtige Amt ist sich nun sicher, dass Russland hinter dem Portal steht

 04.07.2025

USA

Edan Alexander bedankt sich bei Donald Trump

Die freigelassene Geisel Edan Alexander trifft erstmals US-Präsident Trump. Um sich zu bedanken und auch, um darauf zu drängen, alle verbleibenden Geiseln so schnell wie möglich nach Hause zu holen

 04.07.2025

Rassistischer Polizist bleibt im Dienst

Gericht »nicht auf rechtem Auge blind«

Der Verwaltungsgerichtshof München steht in der Kritik, weil er einen ehemaligen Personenschützer von Charlotte Knobloch im Dienst belassen hat - obwohl dieser Juden in KZs wünschte. Jetzt wehrt sich das Gericht

 04.07.2025 Aktualisiert

Berlin

Wie viel Migration verträgt das Klassenzimmer – und sind Grenzen nötig?

Bundesbildungsministerin Prien hält eine Obergrenze für Schüler mit Migrationshintergrund für denkbar

 04.07.2025

Österreich

Hitler-Geburtsort Braunau benennt Straßennamen mit NS-Bezug um

Ausgerechnet in Adolf Hitlers Geburtsort gibt es bis dato nach Nationalsozialisten benannte Straßen. Das soll sich ändern - und trifft bei einigen Politikern auf Widerstand

 03.07.2025

Hamburg

Hamas-Anhänger tritt bei staatlich gefördertem Verein auf

Das Bündnis Islamischer Gemeinden in Norddeutschland wird durch das Programm »Demokratie leben« gefördert und lud einen Mann ein, der Sinwar als »Märtyrer« bezeichnet hat

 03.07.2025