Gedenken

Beschossene Synagogen-Tür als Mahnmal zum Halle-Attentat enthüllt

Zentralratspräsident Schuster: »Wir lassen uns unser Zuhause nicht nehmen!«

von Petra Buch  09.10.2020 18:04 Uhr Aktualisiert

Die Künstlerin Lidia Edel hatte aus der Tür, die vor einem Jahr den Schüssen des Attentäters standhielt, ein Denkmal gefertigt. Foto: dpa

Zentralratspräsident Schuster: »Wir lassen uns unser Zuhause nicht nehmen!«

von Petra Buch  09.10.2020 18:04 Uhr Aktualisiert

Am ersten Jahrestag des Terroranschlags von Halle hat die Jüdische Gemeinde im Innenhof der angegriffenen Synagoge ein Mahnmal enthüllt. Im Zentrum des Kunstwerks steht die Tür der Synagoge, die am 9. Oktober 2019 den Schüssen des Attentäters standhielt.

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Die Tür habe standgehalten und sei dennoch ein Zeichen der Zerstörung, sagte der Präsident des Zentralrats der Juden, Josef Schuster, bei der Enthüllung am Freitag. Die Juden in der Synagoge hätten Todesangst ausstehen müssen und zwei Menschen hätten die Wut des Täters über sein Scheitern mit dem Leben bezahlt. »Die Einschusslöcher erinnern uns daran: Hätte der Täter bessere Waffen gehabt, wäre es zu einem entsetzlichen Blutbad gekommen.«

Schuster sagte, er sei mit gemischten Gefühlen nach Halle gereist. Die Erinnerung an den Tattag löse immer noch Schmerz aus, gleichzeitig freue es ihn, wie sehr die Gemeinde zusammenstehe und wie viele Solidaritätsbekundungen es gegeben habe. »Deutschland ist unser Zuhause«, sagte Schuster weiter. Halle sei das Zuhause der hiesigen Gemeinde und der Familien und Freunde der beiden Getöteten. »Und dieses Zuhause lassen wir uns nicht nehmen!«

Die Künstlerin Lidia Edel hatte aus der Tür, die vor einem Jahr den Schüssen des Attentäters standhielt, ein Denkmal gefertigt. Die Tür mit den sichtbaren Einschusslöchern wird von einer Eiche gehalten, deren Äste eine Hand darstellen. 52 silberne Blätter hinter der Tür symbolisieren die Überlebenden des Anschlags - jeweils zwei Blätter vor der Tür erinnern an die Toten und Verletzten.

Seit den Morgenstunden wurde in Halle mit zahlreichen Veranstaltungen, Schweigeminuten und Blumen der Opfer des Anschlags gedacht. Am Nachmittag traf auch Bundespräsident Frank Walter Steinmeier ein.

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Am 9. Oktober 2019 hatte ein schwer bewaffneter Täter Sprengsätze über die Mauer des Synagogengeländes geworfen und versucht, in das Gotteshaus einzudringen. Als das misslang, erschoss er eine 40 Jahre alte Passantin, tötete beim Angriff auf einen nahe gelegenen Dönerimbiss einen 20-Jährigen und verletzte und traumatisierte zahlreiche weitere Menschen, ehe er nach rund eineinhalb Stunden gefasst wurde. Vor dem Oberlandesgericht läuft gerade der Prozess gegen den 28 Jahre alten Angeklagten Stephan B. Der Deutsche hat die Tat eingeräumt.

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