Judenhass

Bericht: Über 1000 antisemitische Straftaten seit Hamas-Angriff

Seit dem 7. Oktober muss die Berliner Polizei immer öfter auf Judenhass reagieren. Foto: picture alliance/dpa

Mehr als 1000 Straftaten mit antisemitistischem Hintergrund hat das Bundeskriminalamt (BKA) laut Medienberichten seit dem Terrorangriff der Hamas auf Israel registriert. Dabei handele es sich vor allem um Schmierereien an Synagogen sowie das Verbrennen von Israel-Flaggen, wie die »Welt am Sonntag« berichtet.

Die Zahl der antisemitischen Straftaten liege damit etwa doppelt so hoch wie im letzten Quartal des vergangenen Jahres (2022: 506). Die Behörden gehen jedoch für dieses Jahr noch von steigenden Zahlen aus, da Ermittlungen bei den Staatsschutz-Dienststellen noch laufen, wie es hieß.

Zudem hätten auch in den Sozialen Medien Hass, Hetze, Gewaltaufrufe und Morddrohungen gegen Israel sowie Jüdinnen und Juden zugenommen. Seit Anfang Oktober seien der Zentralen Meldestelle für strafbare Inhalte im Internet (ZMI) des BKA 603 strafrechtlich relevante Meldungen übermittelt worden. Knapp 59 Prozent davon hätten einen antisemitischen Hintergrund.

»Wir müssen Jüdinnen und Juden nicht nur physisch schützen, sondern auch im digitalen Raum, denn aus Worten werden rasch Taten«, sagte der Antisemitismus-Beauftragte der Bundesregierung, Felix Klein, der »Welt am Sonntag«. Klein sieht die Internetunternehmen in der Pflicht, dagegen vorzugehen. »Wenn sie das nicht tun, muss der Staat sie dazu bringen.«

Insgesamt haben Polizei und Landeskriminalämter laut Zeitungsbericht seit dem 7. Oktober über 4700 Straftaten registriert, die in Bezug zum Nachost-Konflikt stehen. Meist handele es sich um Volksverhetzung, Widerstandsdelikte gegen Polizisten auf Anti-Israel-Demonstrationen und Sachbeschädigungen.

Berlin

Messerangriff am Holocaust-Mahnmal: Prozess beginnt

Ein 19-jährigen Syrer soll dort im Februar einem spanischen Touristen lebensgefährlich verletzt haben. Aufgrund einer sofortigen Notoperation überlebte das Opfer

 20.11.2025

Washington D.C.

Trump unterschreibt Gesetz zur Freigabe von Epstein-Akten

Der Druck auf den US-Präsidenten wurde zu groß - nun hat er die Veröffentlichung von Akten zu einem Fall genehmigt, den er nicht loswurde. Was das bedeutet

von Anna Ringle, Franziska Spiecker, Khang Mischke, Luzia Geier  20.11.2025

Russischer Eroberungskrieg

Neuer US-Friedensplan: Ukraine unter Druck

Die USA haben Sanktionen gegen Russland verhängt, doch hinter den Kulissen scheint weiter verhandelt worden zu sein. Kiew trifft dies zu einem doppelt ungünstigen Zeitpunkt

 20.11.2025

Nazivergangenheit

Keine Ehrenmedaille für Rühmann und Riefenstahl

»NS-belastet« oder »NS-konform« – das trifft laut einer Studie auf 14 Persönlichkeiten der Filmbranche zu. Ihnen wird rückwirkend eine Auszeichnung aberkannt, die die Spitzenorganisation der Filmwirtschaft (SPIO) zukünftig nicht mehr vergeben will

von Niklas Hesselmann  20.11.2025

Essay

All die potenziellen Schüsse

In diesem Herbst liest man fast täglich von vereitelten Anschlägen auf Juden. Was die ständige Bedrohung mit uns macht

von Mascha Malburg  20.11.2025

Glosse

Auf, auf zum bewaffneten Kampf!

Eine deutsche Komikerin wechselte am Wochenende wieder einmal das Genre. Enissa Amani versuchte allen Ernstes, rund 150 Berlinern zu erklären, dass Nelson Mandela das Vorgehen der Hamas gegen Israel gutgeheißen hätte

von Michael Thaidigsmann  19.11.2025

Stuttgart

Polizei plant Großeinsatz bei Maccabi-Spiel

Vor den Europa-League-Auftritten gegen Maccabi Tel Aviv sind der VfB Stuttgart und der SC Freiburg alarmiert. Ein Fan-Ausschluss wie zuletzt in Birmingham ist momentan nicht geplant

 19.11.2025

Kommentar

Danke, Berlin!

Die Entscheidung der Behörden, einem Hamas-Fanboy die Staatsbürgerschaft zu entziehen, sendet ein unmissverständliches und notwendiges Signal an alle Israelhasser. Mit Mahnwachen allein können wir die Demokratie nicht verteidigen

von Imanuel Marcus  19.11.2025

München

LMU sagt Veranstaltung zu palästinensischer Wissenschaft ab

Die Universität verwies in ihrer Stellungnahme darauf, dass es erhebliche Zweifel gegeben habe, »ob es sich um eine wissenschaftliche Veranstaltung auf dem erforderlichen Niveau gehandelt hätte«

 19.11.2025