Bayern will die erste Außenstelle der israelischen Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem in den Freistaat holen. Ein entsprechender interfraktioneller Antrag aller demokratischen Parteien wurde am Mittwoch im Landtag angenommen, wie die CSU-Fraktion mitteilte. Sie sprach von einem starken Signal für Erinnerungsarbeit, politische Bildung und entschlossenen Kampf gegen Antisemitismus. Auch Sachsen und NRW im Rennen
Dass eine Außenstelle des Yad Vashem Education Center in Jerusalem in Deutschland entstehen soll, steht bereits fest. Nach einer ersten Machbarkeitsstudie kommen drei Bundesländer als Standort infrage: Sachsen, Nordrhein-Westfalen und Bayern. Eine Entscheidung wird laut CSU-Fraktion im ersten Halbjahr 2026 erwartet. Für sie sei klar, dass der Freistaat »mit einer lebendigen jüdischen Gemeinschaft, einer herausragenden Infrastruktur und renommierten Bildungseinrichtungen« ideale Voraussetzungen biete.
CSU-Fraktionchef Klaus Holetschek sagte, ein solches internationales Bildungszentrum würde Bayerns reiche jüdische Geschichte und Gedenkstättenlandschaft mit der einzigartigen Expertise Yad Vashems verbinden. »Dadurch entsteht die Chance, innovative Bildungsformate und die Perspektive der Opfer noch stärker in unsere Schulen und Universitäten zu bringen.« Gerade Bayern, in dem der Nationalsozialismus früh Fuß fasste und das mit Dachau und Flossenbürg zwei zentrale Orte des NS-Terrors beherbergt, trage eine besondere Verantwortung. Der Plan, in Deutschland ein solches Bildungszentrum zu errichten, geht auf die Ampel-Regierung unter Olaf Scholz (SPD) zurück.