Auszeichnung

Armin Laschet erhält Israel-Jacobson-Preis

Bei der Preisverlehung: der UpJ-Chef Water Homolka, die stellvertretende Vorsitzende Deborah Tal-Rüttger, Ministerpräsident Armin Laschet und Zentralratsvize Abraham Lehrer (v.l.)

Der nordrhein-westfälische Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) hat am Montagabend im Centrum Judaicum in Berlin den Israel-Jacobson-Preis erhalten. Die Union progressiver Juden in Deutschland (UpJ) würdigte damit Laschets Verdienste für das liberale Judentum sowie die Stärkung des jüdischen Lebens in Nordrhein-Westfalen. Zudem wird sein persönlicher Einsatz für Begegnung und Dialog zwischen den Religionen und Kulturen hervorgehoben.

In der Laudatio beschrieb der Vizepräsident des Zentralrats der Juden, Abraham Lehrer, die Parallelen, die er zwischen dem Preisträger und dem Namensgeber des Preises sieht: Beide seien Reformer, beide seien prinzipientreu und würden sich durch ihr konkretes Handeln auszeichnen. »Armin Laschet ist kein Mensch, der sich in Theorien oder schönen Formulierungen verliert. Er ist ein Macher«, so Lehrer. Auch sei für Laschet der christlich-jüdische Dialog ein Herzensanliegen, so wie er es für Jacobson war.

VERPFLICHTUNG Armin Laschet erklärte, die Auszeichnung sei ihm eine besondere Ehre »und gerade in diesen Zeiten eine Verpflichtung zur lebendigen und engen Freundschaft zum Judentum in unserem Land«. Engagement für jüdisches Leben und das Wachhalten der Erinnerung an die Schoa seien für ihn selbstverständlich, der interreligiöse Dialog essenziell für den gesellschaftlichen Zusammenhalt.

In seiner Rede erinnerte er auch an die Aussage von Kanzlerin Angela Merkel, dass die Sicherheit Israels Staatsräson der Bundesrepublik sei. Laschet sagte, dass dies auch weiter zu fassen sei: »Staatsräson ist auch die Sicherheit der Juden in Deutschland.«

»Staatsräson ist auch die Sicherheit der Juden in Deutschland«, sagte der nordrhein-westfälische Ministerpräsident.

Und in Bezug auf die 2021 anstehenden Feiern 1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland sprach Laschet von der großen Chance, dabei zwar aus diesem Anlass auch über den Holocaust und Antisemitismus zu sprechen, aber auch jüdisches Leben breiter zu beschreiben. »Ich hoffe, dass dies einen wichtigen Impuls bietet«, meinte der CDU-Politiker.

Die Antisemitismusbeauftragte des Landes Nordrhein-Westfalen, Sabine Leutheusser-Schnarrenberger, erklärte: »Wir brauchen in diesen aktuellen Zeiten des gewalttätigen Rechtsextremismus und des immer aggressiver werdenden Antisemitismus viele Anlässe, die die Zivilgesellschaft ermutigen, sich gegen diese gefährlichen Entwicklungen zu stellen.«

VERDIENSTE Der Vorsitzende der Union progressiver Juden in Deutschland, Rabbiner Walter Homolka, nannte den Preisträger einen »verlässlichen Partner und Lotsen durch die stürmische See«. Laschet sei ein verlässlicher Freund und langjährigen Partner der jüdischen Gemeinschaft in Deutschland und des Staates Israel.

Die Auszeichnung ist nach Israel Jacobson (1768–1828), einem der Begründer des liberalen Judentums in Deutschland, benannt. Sie wird seit 2001 verliehen. Preisträger im Jahr 2018 war der damalige Thüringer Ministerpräsident Bodo Ramelow (Die Linke). ddk/epd

Lesen Sie mehr in der nächsten Ausgabe der Jüdischen Allgemeinen am 5. März.

USA

Staatsanwaltschaft rollt den Fall Etan Patz neu auf

Der jüdische Junge Etan Patz verschwindet am 25. Mai 1979 auf dem Weg zur Schule. Jahre später wird er für tot erklärt

 26.11.2025

Urteil

Verbot des Berliner Palästina-Kongresses war rechtswidrig

Das Berliner Verwaltungsgericht hat das Verbot eines Palästina-Kongresses nachträglich für rechtswidrig erklärt

 26.11.2025

Hans-Jürgen Papier

»Es ist sehr viel Zeit verloren gegangen«

Der ehemalige Präsident des Bundesverfassungsgerichts zieht eine Bilanz seiner Arbeit an der Spitze der »Beratenden Kommission NS-Raubgut«, die jetzt abgewickelt und durch Schiedsgerichte ersetzt wird

von Michael Thaidigsmann  26.11.2025

Wehrpflicht

Freiheit gemeinsam verteidigen

Russlands Angriffskrieg unterstreicht die Notwendigkeit einer starken Bundeswehr. Wenn die Situation es erfordert, dann müssen auch wir Juden bereit sein, unseren Beitrag zu leisten

von Josef Schuster  26.11.2025

Verhandlung

Verbot israelfeindlicher Proteste: Berlin mit Klagen konfrontiert

Das Verwaltungsgericht prüft zwei unterschiedlich gelagerte Klagen von Veranstaltern einer Demonstration im Dezember 2023 und des sogenannten Palästina-Kongresses im April 2024

 26.11.2025

Potsdam

BSW vor Zerreißprobe: Dorst stellt Parteiverbleib infrage

Die jüngsten Ereignisse haben Implikationen für die Landesregierung. Bei nur zwei Stimmen Mehrheit im Landtag könnte jeder Bruch in der BSW-Fraktion ihr Ende bedeuten

 26.11.2025

Buenos Aires

Milei will 2026 Botschaft in Jerusalem eröffnen

Israels Außenminister Sa’ar erklärte in der argentinischen Hauptstadt, »im April oder Mai« werde die Eröffnung erfolgen

 26.11.2025

Montréal

Air Canada prüft Beschwerde über Palästina-Anstecker in der Form Israels

Der Passagier Israel Ellis beschwert sich über das israelfeindliche Symbol an der Jacke einer Stewardess. Sie habe ihn zudem angeschrien, als sie seine Davidstern-Kette gesehen habe

 26.11.2025

Berlin

Friedrich Merz besucht Israel

Als Kanzler ist es sein erster Aufenthalt im jüdischen Staat. Die Beziehungen hatten zuletzt unter Druck gestanden

 25.11.2025