ITB Berlin

Arabischstämmige Wachleute bedrängen Israel-Stand

Israel-Stand auf der ITB Foto: getty images

Ihre Aufgabe war es, den Israel-Stand auf der Internationalen Tourismusbörse (ITB) in der Berliner Messe zu schützen. Doch was die drei arabischstämmigen Mitarbeiter eines privaten Sicherheitsdienstes auf der ITB taten, war genau das Gegenteil.

Am Donnerstagnachmittag suchten die drei Männer gezielt den Stand des Israelischen Verkehrsbüros auf und skandierten lautstark: »Free, free Palestine!« Dabei schwenkten sie Schals in den palästinensischen Farben, wie die Berliner Polizei im Gespräch mit der Jüdischen Allgemeinen erklärte.

Personalien Daraufhin kam es zwischen den Sicherheitsmitarbeitern und Angehörigen des israelischen Standes zu verbalen Auseinandersetzungen. Die von anderen Besuchern der ITB zwischenzeitlich informierte Polizei nahm nach ihrem Eintreffen die Personalien der drei Angreifer auf. Danach hätten die Störer die Messe verlassen.

Laut Polizei liegt keine Straftat vor. Es werde nicht gegen die jeweils 19 und 21 Jahre alten Männer ermittelt. Nach einem Bericht des Berliner »Tagesspiegel« hat die ITB die Störer suspendiert. Für eine Stellungnahme der Jüdischen Allgemeinen war die Internationale Tourismusbörse bislang nicht zu erreichen.

Die Israelische Botschaft zeigte sich über den Fall ebenso besorgt wie empört. Auf Twitter reagierte sie mit folgendem Tweet: »So schwerwiegend der Umstand ist, dass die Täter Mitarbeiter der Sicherheitsfirma der #ITBBerlin waren, sollte dies nicht ablenken: Müssen wir wirklich erklären, was das Hauptproblem ist?« Dazu verwies sie auf die Hashtags Antisemitismus, Doppelstandard, Dämonisierung und Deligitimierung.

BDS Bei internationalen Messen kommt es in Berlin regelmäßig zu antisemitischen Angriffen auf israelische Aussteller. Bei der ITB im vergangenen Jahr etwa protestierte die israelfeindliche BDS-Bewegung (Boycott, Divestment and Sanctions) gegen den Stand aus dem jüdischen Staat. Mehrere Dutzend Aktivisten beteiligten sich an der Aktion und riefen unter anderem »Kindermörder Israel!«.

Die ITB ist mit rund 10.000 vertretenen Tourismus-Unternehmen aus 186 Ländern und Regionen die weltweit größte Reisemesse. Im vergangenen Jahr kamen knapp 170.000 Besucher zur ITB. Ein Schwerpunkt der diesjährigen Messe sind Schwellen- und Entwicklungsländer.

Eröffnet wurde die Messe am Mittwoch von Bundeskanzlerin Angela Merkel. »Der Tourismus ist ein Beispiel für die Chancen der Globalisierung«, sagte Merkel. »Tourismus lebt von Weltoffenheit und belebt Weltoffenheit.«

Neuss

Auktion von Besitztümern von NS-Opfern abgesagt

Im Fall der geplanten Auktion von Besitztümern von NS-Opfern hat sich die polnische Regierung eingeschaltet. Auch das Auschwitz-Komitee will die Versteigerung verhindern

 16.11.2025 Aktualisiert

Meinung

Mit Martin Hikel geht einer, der Tacheles redet

Der Neuköllner Bürgermeister will nicht erneut antreten, nachdem ihm die Parteilinke die Unterstützung entzogen hat. Eine fatale Nachricht für alle, die sich gegen Islamismus und Antisemitismus im Bezirk einsetzen

von Joshua Schultheis  16.11.2025

Berlin

Merz verspricht Schutz jüdischen Lebens in Deutschland

Bei der diesjährigen Verleihung des Preises für Verständigung und Toleranz im Jüdischen Museum Berlin an Amy Gutmann und David Zajfman gab Bundeskanzler Friedrich Merz ein klares Versprechen ab

 16.11.2025

Meinung

Die Ukrainer brauchen unsere Hilfe

Die Solidarität mit ukrainischen Geflüchteten in Deutschland nimmt ab. Aus einer jüdischen Perspektive bleibt es jedoch wichtig, auch weiterhin nicht von ihrer Seite abzuweichen

von Rabbinerin Rebecca Blady  16.11.2025

Berlin

Angriff auf Leiter deutsch-arabischer Schule in Neukölln

Al-Mashhadani gilt als Kritiker islamistischer Netzwerke und setzt sich für einen arabisch-israelischen Austausch ein

 15.11.2025

Debatte

»Hitler hatte eine unentdeckte genetische sexuelle Störung«

Eine neue britische Dokumentation über Adolf Hitler sorgt für Diskussionen: Kann die Analyse seiner DNA Aufschluss über die Persönlichkeit des Massenmörders geben?

 15.11.2025

Deutschland

Auschwitz-Komitee: Geplante Auktion ist schamlos 

Ein Neusser Auktionshaus will einen »Judenstern« und Briefe von KZ-Häftlingen und deren Angehörigen versteigern. Das internationale Auschwitz-Komitee reagiert

 15.11.2025

Debatte

Verbot durch US-Präsident Trump: Wie gefährlich ist die »Antifa-Ost« wirklich?

In einem ungewöhnlichen Schritt stuft die Trump-Regierung vier linksextreme Organisationen als Terrorgruppen ein - in Europa. Betroffen ist auch eine Gruppierung in Deutschland

von Luzia Geier  14.11.2025

Nahostkonflikt

Indonesien will 20.000 Soldaten für Gaza-Truppe bereitstellen

Der US-Plan für die Stabilisierung des Küstenstreifens sieht eine internationale Eingreiftruppe vor. Einige Staaten haben bereits Interesse bekundet

 14.11.2025