Berlin

Beauftragter gegen Antisemitismus: Muslime in die Pflicht nehmen 

Felix Klein, Beauftragter der Bundesregierung für jüdisches Leben in Deutschland und den Kampf gegen Antisemitismus Foto: picture alliance/dpa

Berlin

Beauftragter gegen Antisemitismus: Muslime in die Pflicht nehmen 

Von gewissen muslimischen Milieus gingen hochgefährliche, verfassungsfeindliche Aktivitäten aus, betont Klein

 21.01.2024 21:30 Uhr

Der Antisemitismusbeauftragte der Bundesregierung, Felix Klein, fordert mehr Einsatz gegen Antisemitismus in muslimischen Gemeinschaften in Deutschland.

»Wir müssen dazu die Islamverbände und Gemeinden, aber auch die landsmannschaftlich organisierten Vereinigungen in die Pflicht nehmen, auf ihre Mitglieder einzuwirken«, sagte Klein der »Neuen Osnabrücker Zeitung«. Von gewissen muslimischen Milieus gingen hochgefährliche, verfassungsfeindliche Aktivitäten aus.

Es dürfe keine falsche Scheu geben, solchen Antisemitismus zu benennen, so Klein. Allerdings dürfe man auch keinen Generalverdacht gegen alle rund fünf Millionen Muslime in Deutschland aufkommen lassen. Jene, die sich radikalisierten, seien »wahrscheinlich eher in Shisha-Bars anzutreffen als in der Moschee«.

Klein spricht sich dafür aus, Migranten bei antisemitischen Äußerungen die deutsche Staatsbürgerschaft zu verwehren. Judenhass zu verbreiten, sei nicht hinnehmbar; und es gelte, dafür die Mittel des Rechtsstaates auszuschöpfen. Der Antisemitismusbeauftragte stellte sich zudem hinter die Praxis im Berliner Kulturbetrieb, antisemitische Projekte grundsätzlich nicht zu fördern. kna

Ehrung

»Wir Nichtjuden sind in der Pflicht«

Am Mittwochabend wurde Karoline Preisler mit dem Paul-Spiegel-Preis des Zentralrats der Juden in Deutschland ausgezeichnet. Wir dokumentieren ihre Dankesrede

 05.11.2025

Laudatio

»Wie hält man so etwas aus?«

Bundestagspräsidentin Julia Klöckner hielt die Laudatio auf Karoline Preisler anlässlich der Verleihung des Paul-Spiegel-Preises in Berlin. Eine Dokumentation

von Julia Klöckner  05.11.2025

Thüringen

Universität Jena berät über Umgang mit israelischen Partnern

Jenaer Professoren wollen die Kooperationen ihrer Hochschule mit israelischen Partnern prüfen lassen, die Verbindungen zur israelischen Armee haben könnten. Das Netzwerk Jüdischer Hochschullehrender mahnt, Wissenschaft dürfe kein Ort für Ausgrenzung werden

von Matthias Thüsing  05.11.2025

Prozesse

Berliner Verwaltungsgericht verhandelt Waffenlieferungen an Israel

Zwei unterschiedliche Klagen im Zusammenhang mit Waffenlieferungen an Israel beschäftigen am 12. November das Berliner Verwaltungsgericht. Unter anderem geht es um mehrere Tausend Panzerabwehrwaffen

 05.11.2025

Berlin

Davidstern-Gemälde an East Side Gallery beschmiert

Ein Gemälde an der bekannten East Side Gallery ist Ziel einer antisemitischen Schmiererei geworden. Der Tatverdächtige konnte gefasst werden. Bei der Begehung seines Wohnhauses fand die Polizei mehrere Hakenkreuze

 05.11.2025

Islamismus

Dobrindt: Muslim Interaktiv spaltet die Gesellschaft

Der Innenminister hat die Organisation, die sich gezielt an junge Menschen richtet, verboten. Jetzt erklärt er warum

 05.11.2025

Ostdeutschland

Zentralrat warnt vor AfD-Regierung: »Echte Gefahr für jüdisches Leben«

Der Präsident des Dachverbands der jüdischen Gemeinden sieht in den hohen Umfragewerten der AfD zehn Monate vor den Landtagswahlen in Mecklenburg-Vorpommern und Sachsen-Anhalt einen »Weckruf«

von Joshua Schultheis  05.11.2025

Berlin

Dobrindt verbietet islamistische Vereinigung Muslim Interaktiv

Zudem laufen gegen die Vereine Generation Islam und Realität Islam vereinsrechtliche Ermittlungen

von Martina Herzog  06.11.2025 Aktualisiert

Medien

So erzeugt man einen gefährlichen Spin

Wie das Medienunternehmen »Correctiv« den Versuch unternimmt, die Arbeit des israelischen Psychologen Ahmad Mansour fragwürdig erscheinen zu lassen

von Susanne Schröter  05.11.2025