Comedian

Hensel: Hamburg sollte Auftritte von Nizar absagen

Stefan Hensel Foto: picture alliance/dpa

Der Antisemitismus-Beauftragte der Stadt Hamburg, Stefan Hensel, hat sich für eine Absage der geplanten Auftritte des Komikers Nizar Akremi in der Hansestadt ausgesprochen. Akremi soll am 22. November in der Barclays Arena und am 10. Januar 2025 in der Friedrich-Ebert-Halle in Harburg auftreten. Der Comedian sei bereits in seinem Youtube-Programm »Shitstorm« mit seinen antisemitischen Erzählungen von Jüdinnen und Juden als Goldmünzen fangende Kaufleute mit Hakennasen aufgefallen. Zuletzt geriet Akremi im Zusammenhang mit Aussagen des Comedians Luke Mockridge in die Kritik. Im Podcast »Die Deutschen«, dessen Mit-Herausgeber Akremi ist, wurden Athletinnen und Athleten der Paralympics aufgrund ihrer Behinderung verhöhnt.

Lesen Sie auch

Zudem verbreite Akremi auf der Plattform X antisemitische Hetze in Form von Dämonisierungen und Propaganda gegen Jüdinnen und Juden sowie den Staat Israel. »Offener Hass gegen Jüdinnen und Juden sowie den Staat Israel ist eben nicht von der Kunstfreiheit gedeckt. Diese findet ihre Grenzen dort, wo Hassrede gegen Minderheiten offen zutage tritt«, sagte Hensel. Städtisch geförderte Veranstaltungsorte sollten solchen Leuten kein Podium bieten. »In anderen Städten sind zu Recht bereits Absagen erfolgt, wir sollten es ihnen gleichtun«, sagte Hensel. Auftritte von Nizar Akremi seien bereits in Fulda, Berlin, Leverkusen, Kaiserslautern, Leipzig und Erfurt abgesagt worden.

Umfrage

80 Jahre Kriegsende – Jeder fünfte Deutsche will mehr Gedenken

Am 8. Mai 1945 kapitulierte die Wehrmacht. Der Zweite Weltkrieg war vorüber. In Berlin und anderswo erinnern die Menschen an die Millionen Opfer. Jüdische Vertreter würdigen die Erinnerungskultur - und warnen zugleich

von Leticia Witte  08.05.2025

Debatte

Schuster: AfD-Regierung wäre für Juden das Signal zur Auswanderung

Die hohen Zustimmungswerte der AfD machen gerade Juden besorgt. Zentralratspräsident Josef Schuster erinnert an die 1930er Jahre: Auch in der NS-Zeit hätten viele Juden lange nicht für möglich gehalten, was dann folgte

von Christoph Schmidt  07.05.2025

Globaler Antisemitismus

J7 beklagen Staatsversagen beim Kampf gegen Judenhass

Ziele sind Einrichtungen wie Synagogen und Schulen - aber auch Menschen. Ein Bericht zeigt erschreckende Zahlen zu Antisemitismus in Deutschland, den USA, Argentinien, Großbritannien, Kanada, Frankreich und Australien

von Leticia Witte  07.05.2025

Berlin

Weimer: Antisemitismus in der Kultur als erstes großes Thema

Der neue Staatsminister für Kultur und Medien will an seinem ersten Tag ein Zeichen setzen - und empfängt gleich einen besonderen Gast

 07.05.2025

Urteil

Klage von jüdischem Erben gegen Sparkasse Hagen bleibt erfolglos

Der Großvater des Klägers hatte den Angaben zufolge 1932 ein Konto bei der Sparkasse in Hagen eröffnet und darauf Geld eingezahlt. Später floh er mit seiner Ehefrau in die Schweiz

 07.05.2025

Fernsehen

»Mord auf dem Inka-Pfad«: War der israelische Ehemann der Täter?

Es ist einer der ungewöhnlichsten Fälle der deutschen Kriminalgeschichte. Die ARD packt das Geschehen nun in einen sehenswerten True-Crime-Vierteiler

von Ute Wessels  07.05.2025

Digitale Erinnerung

Neue App zeigt Deutschland-Karte mit Nazi-Verbrechen

Von 1933 bis 1945 haben die Nationalsozialisten Menschen enteignet, missbraucht, getötet. Die Untaten auf dem Gebiet der heutigen Bundesrepublik versammelt eine neue App. Schon zum Start gibt es eine Erweiterungs-Idee

von Christopher Beschnitt  07.05.2025

Kommentar

Mit aller gebotenen Härte

Ein AfD-Verbotsverfahren ist nach der Verfassungsschutz-Einschätzung der Partei als rechtsextremistisch dringlicher denn je

von Philipp Peyman Engel  07.05.2025

Tel Aviv/Berlin

Israel und Deutschland: 60 Jahre diplomatische Beziehungen

Deutschland und Israel haben am 12. Mai 1965 diplomatische Beziehungen aufgenommen. Dies feiern beide Länder mit einem symbolträchtigen Besuch von Herzog in Berlin und Steinmeier in Israel

 07.05.2025