Berlin

Antisemitische Vorfälle erreichen Höchststand

Die Mannheimer Synagoge Foto: picture alliance / Daniel Kubirski

Nach dem Angriff der palästinensischen Terrororganisation Hamas auf Israel ist die Zahl der erfassten antisemitischen Vorfälle in Berlin auf einen Höchststand gestiegen. Die Recherche- und Informationsstelle Antisemitismus Berlin (RIAS) zählte im vergangenen Jahr insgesamt 1270 solcher Beschimpfungen im Internet, reale Drohungen, Übergriffe und Angriffe, wie am Mittwoch mitgeteilt wurde.

Das sei ein Anstieg um knapp 50 Prozent im Vergleich zu 2022. Es sei auch die höchste Zahl in einem Jahr, die RIAS jemals registriert habe.

Das Projekt teilte mit: »Der 7. Oktober 2023 stellte eine Zäsur dar: Antisemitismus ist seitdem deutlich präsenter in Berlin; bereits bestehende Formen von Antisemitismus haben sich verstetigt und verschärft.«

Sprunghafter Anstieg

Jüdisches Leben habe im öffentlichen Raum nach dem 7. Oktober noch eingeschränkter stattgefunden als zuvor schon. Auch der antisemitische Sprachgebrauch im Internet sei »enthemmter«.

Nach dem 7. Oktober seien die gemeldeten antisemitischen Vorfälle sprunghaft gestiegen. 62 Prozent der Vorfälle im vergangenen Jahr ereigneten sich in den knapp drei Monaten bis Jahresende.

Vor dem Hamas-Überfall auf Israel seien wie im Vorjahr im Durchschnitt etwas mehr als zwei Vorfälle pro Woche verzeichnet worden. Ab dem 7. Oktober waren es bis zum Jahresende durchschnittlich 14 Vorfälle pro Woche. dpa

Sydney

Jüdische Organisationen prangern »Geißel« Antisemitismus an

Im Fokus steht dieses Mal Australien. Es ist Gastgeber einer Konferenz der internationalen jüdischen Initiative »J7«. Sie stellt Zahlen zu Judenhass auf dem Kontinent vor - und spricht von historischen Höchstständen

von Leticia Witte  02.12.2025

Meinung

Gratulation!

Warum die Ehrung der ARD-Israelkorrespondentin Sophie von der Tann mit dem renommierten Hanns-Joachim-Friedrichs-Preis nicht nur grundfalsch, sondern auch aberwitzig ist

von Lorenz Beckhardt  02.12.2025 Aktualisiert

Philosophie

Hannah Arendt und die Freiheit des Denkens

Die politischen Katastrophen des 20. Jahrhunderts waren ihr Lebensthema. Sie sah ihre Aufgabe als politische Denkerin darin, die Welt und die Menschen zu verstehen. Die politische Theoretikerin starb vor 50 Jahren

von Jürgen Prause  02.12.2025

Verteidigung

Deutschland stellt Arrow 3 in Dienst

Erstmals kommt das Raketenabwehrsystem außerhalb Israels zum Einsatz

 02.12.2025 Aktualisiert

Interview

»Die Altersarmut bleibt«

Aron Schuster über das Ende des Härtefallfonds, Einmalzahlungen und Gerechtigkeit für jüdische Rentner

von Mascha Malburg  02.12.2025

Meinung

Die neue AfD-Jugendpartei ist kein bisschen weniger extrem

Die »Junge Alternative« wurde durch die »Generation Deutschland« abgelöst. Doch die Neuordnung der AfD-Jugendorganisation diente keineswegs ihrer Entradikalisierung

von Ruben Gerczikow  02.12.2025

Berlin

Zentrum für Politische Schönheit errichtet »Walter Lübcke Memorial« vor CDU-Zentrale

Am Freitag soll außerdem eine Gedenkveranstaltung mit Michel Friedman durchgeführt werden

 02.12.2025

Berlin

Israel-Flagge vor Rotem Rathaus eingeholt

Nach mehr als zwei Jahren wurde die Fahne am Dienstag vom Mast geholt. Die Hintergründe

 02.12.2025

Berlin

Steinmeier erinnert an Stiftungsgründung für NS-Zwangsarbeiter

Im Jahr 2000 gründeten die deutsche Wirtschaft und der Bund nach langem Vorlauf die Stiftung Erinnerung, Verantwortung und Zukunft. Millionen NS-Opfer erhielten zumindest einen symbolischen Betrag

 02.12.2025