Berlin

Antisemitische Straftaten um 200 Prozent gestiegen

Foto: picture alliance / dpa-Zentralbild

Auf der Straße, im Internet oder im Beruf: Menschen jüdischen Glaubens werden in Deutschland viel öfter angefeindet als noch vor zehn Jahren. Die Anzahl antisemitischer Straftaten ist von 2013 bis 2023 um rund 224 Prozent angestiegen, teilte das Bundeskriminalamt am Dienstag in Wiesbaden mit. Zuletzt nahmen sie demnach von 2023 im Vergleich zum Vorjahr um rund 96 Prozent zu.

Die größten Steigerungen gab es demnach in den Ermittlungsbereichen »ausländische Ideologie« mit einem Plus von 1670 Prozent auf 1186 Delikte (2022: 67) und »religiöse Ideologie« mit Plus 1297 Prozent auf 531 Delikte (2022: 38).

Die gestiegenen Zahlen zeigten auch, dass die Lage in Nahost seit dem Terrorangriff der Hamas aus Israel am 7. Oktober 2023 unmittelbaren Einfluss auf das Radikalisierungsgeschehen und die Begehung von Straftaten in Deutschland habe. Rund 59 Prozent aller 2023 erfassten antisemitischen Straftaten wurden dem Rechtsextremismus zugeordnet.

Zunahme auch in sozialen Netzwerken

Bei Hasspostings mit antisemitischer Gesinnung auf Internet-Plattformen wie TikTok und Co. habe es von 2020 bis 2023 einen Anstieg von 368 auf 1671 Fälle gegeben. Dennoch müsse von einem großen Dunkelfeld ausgegangen werden, da viele strafrechtlich relevante Posts nicht angezeigt werden. Oft würden diese nur den Plattformen gemeldet. In geschlossenen Foren geäußerte kriminelle Inhalte blieben unentdeckt.

Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) forderte die Bevölkerung dazu auf, antisemitischer Hetze im Netz entgegenzutreten: »Melden Sie Hasspostings und erstatten Sie Anzeige. Auch im Netz gilt: Nie wieder ist jetzt.«

Auch das BKA ruft dazu auf, Straftaten im Internet bei der Polizei anzuzeigen, sich an die jeweilige Plattform zu wenden oder auch die Landesmedienanstalten zu informieren. Das Bundeskriminalamt äußerte sich im Rahmen eines bundesweiten Aktionstags gegen Hassposting im Internet. Dabei wurden den Angaben zufolge am Dienstag mehr als 50 Wohnungen durchsucht und Beschuldigte vernommen. Das sei ein wichtiges Signal, betonte Faeser. »Wenn die Polizei vor der Tür steht, wird jedem Täter klar, dass Hasskriminalität Konsequenzen hat.« kna

Berlin

Merz: Iran darf niemals über Atomwaffen verfügen

Der Bundeskanzler unterstreicht die Gefahr durch den Iran für den Nahen Osten

 15.06.2025

Verbraucher

Krieg zwischen Israel und Iran treibt Benzinpreis

Seit dem Angriff auf iranische Atomanlagen und Militärziele steigen die Rohölpreise und in der Folge auch die Spritpreise

 15.06.2025

Diplomatie

Außenminister Wadephul spricht mit israelischem Kollegen Saʼar

Statt des für heute geplanten Besuchs in Jerusalem telefonieren die beiden

 15.06.2025

Doha

Krieg zwischen Israel und Iran: Wadephul will »Kompromiss« finden

Innerhalb der nächsten Woche müsse der ernsthafte Versuch unternommen werden, »die Spirale der Gewalt« zu unterbrechen, sagt der Bundesaußenminister

 15.06.2025

Berlin

Erneuter antisemitischer Angriff auf Neuköllner Kulturkneipe

14-Jähriger soll Pflasterstein geworfen haben. Der Polizeiliche Staatsschutz ermittelt

 15.06.2025

Carsten Ovens

Israel verteidigt sich – und schützt die Region

Warum der Angriff auf iranische Atomanlagen notwendig war – und was Europa daraus lernen muss

von Carsten Ovens  15.06.2025

Krieg

Iran feuert neue Raketenwelle auf Israel ab: Mehrere Tote

Die Mullahs holen erneut zu einem Angriff auf den jüdischen Staat aus

 15.06.2025 Aktualisiert

Meinung

Nie wieder Opfer!

Israels Angriff auf Irans Atomanlagen war unausweichlich. Denn eine Konsequenz aus der jüdischen Geschichte lautet: Wenn es hart auf hart kommt, besser zuerst schlagen als zuerst und dann für immer geschlagen zu werden

von Michael Wolffsohn  14.06.2025

Thüringen

Verfassungsschutzchef warnt vor islamistischen Anschlägen gegen jüdische und israelische Einrichtungen

Kramer: Wir müssen davon ausgehen, dass die Hemmschwelle weiter sinken wird, auch gewalttätig zu werden

 13.06.2025