Israel

An Israels Seite: So war der Besuch von Boris Pistorius in Tel Aviv

Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius mit seinem israelischen Kollegen Galant Foto: Detlef David Kauschke

Die beiden hatten sich erst vor rund drei Wochen in Berlin getroffen. Israels Verteidigungsminister Joav Galant war damals zu Besuch, um eine Vereinbarung über den Kauf des israelischen Raketenabwehrsystems Arrow 3 durch Deutschland zu besiegeln. Er unterzeichnete mit Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius dabei eine entsprechende Vereinbarung.

Vor drei Wochen war die Welt noch eine andere. Der grausame Terrorangriff der Hamas am 7. Oktober hat alles verändert. Israel befindet sich im Krieg.

Und am 13. Tag dieses Krieges kam Boris Pistorius nach Tel Aviv - zwei Tage nach Kanzler Scholz, einen Tag bevor Außenministerin Baerbock zum zweiten Mal in dieser Zeit in Israel erwartet wird.

Führendes Land in der freien Welt

Galant dankte dem Gast für das Kommen. Deutschland sei führend in der NATO und in Europa, ein führendes Land in der freien Welt. Und die Verbindung zwischen Israel und Deutschland sei sehr wichtig, betonte Galant. Und dann machte er deutlich: »Lassen Sie mich sagen, dass wir von der ISIS in Gaza, der Hamas, brutal angegriffen wurden. Und wir werden Vergeltung üben.«

Pistorius verurteilte in scharfen Worten den Angriff auf Israel: »Was die Hamas hier begonnen hat, das ist ein terroristischer Anschlag, dessen Menschenverachtung, die dabei zu Ausdruck kommt, kaum übertroffen ist.«

Der Verteidigungsminister sprach davon, dass er kaum erahnen könne, welche Verantwortung sein Amtskollege jetzt zu schultern habe. In diesen schweren Stunden sei er gekommen, um zu zeigen, dass er sich auch persönlich mit ihm besonders verbunden fühle.

Felsenfeste Solidarität

Was immer an Unterstützung möglich sei, werde geleistet, sagte Pistorius an Galant gewandt: »Das, was ich dir heute geben kann, ist meine ganz klare, felsenfeste Solidarität. Daher abschließend noch einmal: Deutschland steht an der Seite Israels. Deutschland steht an der Seite der Menschen in Israel.«

Zu Beginn ihrer Begegnung am Donnerstagnachmittag waren die Minister mit Liri Romann zusammengetroffen, dem Bruder von Jardan Romann, die beim Hamas-Angriff in den Gazastreifen verschleppt wurde. Sie ist deutsche Staatsbürgerin.

Seine Gedanken seien bei den Geiseln und ihren Angehörigen, so Pistorius. Die Befreiung aus der Gefangenschaft der Hamas sei die vordringlichste Aufgabe. »Was immer wir tun können, werden wir in dieser Frage tun.« Auch Galant versicherte, alles zu tun, was möglich ist, um die Geiseln wieder nach Hause zu bringen.

Als Galant vor drei Wochen in Berlin war, hatte er mit Pistorius am Mahnmal »Gleis 17« Kränze niedergelegt und der Opfer der Schoa gedacht. Und an diesem Donnerstag machte der israelische Verteidigungsminister in Tel Aviv deutlich: »Ihnen allen kann ich sagen: «Nie wieder» ist für die Verteidigungskräfte in Israel kein Slogan, es ist eine Verpflichtung.«

Australien

Mann solidarisiert sich mit Sydney-Attentätern – Festnahme

Bei dem Verdächtigen wurden Einkaufslisten für den Bau einer Bombe und Munition gefunden. Es erging bereits Anklage

 24.12.2025

Washington

US-Regierung nimmt deutsche Organisation HateAid ins Visier

Die beiden Leiterinnen wurden wegen angeblicher Zensur amerikanischer Online-Plattformen mit Einreiseverboten belegt. Die Bundesregierung protestiert

 24.12.2025

Großbritannien

Israelfeindlicher Protest: Greta Thunberg festgenommen

In London treffen sich Mitglieder der verbotenen Gruppe Palestine Action zu einer Protestaktion. Auch die schwedische Aktivistin ist dabei. Die Polizei schreitet ein

 23.12.2025

Stockholm

Was bleibt von den Mahnungen der Überlebenden?

Der Schoa-Überlebende Leon Weintraub warnt vor der AfD und Fanatismus weltweit. Was für eine Zukunft hat die deutsche Erinnerungskultur?

von Michael Brandt  23.12.2025

Israel

Netanjahu warnt Türkei

Israel will die Zusammenarbeit mit Griechenland und Zypern stärken. Gleichzeitig richtet der Premier scharfe Worte an Ankara

 23.12.2025

New York

Mitglieder von Mamdanis Team haben Verbindungen zu »antizionistischen« Gruppen

Laut ADL haben mehr als 80 Nominierte entsprechende Kontakte oder eine dokumentierte Vorgeschichte mit israelfeindlichen Äußerungen

 23.12.2025

Düsseldorf

Reul: Bei einer Zusammenarbeit mit der AfD wäre ich weg aus der CDU

Die CDU hat jede koalitionsähnliche Zusammenarbeit mit der AfD strikt ausgeschlossen. Sollte sich daran jemals etwas ändern, will Nordrhein-Westfalens Innenminister persönliche Konsequenzen ziehen

 23.12.2025

Interview

»Diskrepanzen zwischen warmen Worten und konkreten Maßnahmen«

Nach dem Massaker von Sydney fragen sich nicht nur viele Juden: Wie kann es sein, dass es immer wieder zu Anschlägen kommt? Auch der Beauftragte der Bundesregierung gegen Antisemitismus, Felix Klein, sieht Defizite

von Leticia Witte  22.12.2025

Washington D.C.

Kritik an fehlenden Epstein-Dateien: Minister erklärt sich

Am Freitag begann das US-Justizministerium mit der Veröffentlichung von Epstein-Akten. Keine 24 Stunden später fehlen plötzlich mehrere Dateien - angeblich aus einem bestimmten Grund

von Khang Mischke  22.12.2025