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AfD, SS-Renten, Autoraser

Sieht sich den 8. Mai 1945 auch als »Tag der Niederlage: Alexamder Gauland Foto: Reuters

AfD draußen bleiben

Dimitri Schulz, hessischer Landtagsabgeordneter der AfD, durfte im Rahmen der »Woche der Brüderlichkeit« eine Veranstaltung in den Räumen der Jüdischen Gemeinde Wiesbaden nicht betreten. Wie die »Frankfurter Rundschau« berichtet, hat Gemeindevorstand Jacob Gutmark ihm unter Verweis auf sein Hausrecht den Zutritt verweigert. Schulz, der nach eigenen Angaben Mitglied der Gruppe »Juden in der AfD« ist, kritisierte die Entscheidung der Gemeinde. Von dort ist zu hören, dass Schulz sich in sozialen Netzwerken zu Jesus als Messias bekennt. In einer Pressemeldung der Gemeinde wird darauf verwiesen, dass Schulz sich zu spät angemeldet habe. Außerdem fühlten sich gerade ältere Gemeindemitglieder bedroht, wenn ein AfD-Vertreter in jüdische Einrichtungen komme. Einige Mitglieder hätten auch mit Austritt gedroht. ja

SS-Renten überprüfen

Monatliche Rentenzahlungen an ehemalige SS-Soldaten im Ausland müssen sofort überprüft werden. Das fordert der Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland, Josef Schuster. In der »Neuen Osnabrücker Zeitung« sagte Schuster, es sei ein »unerträglicher Zustand«, wenn heute noch NS-Täter für ihre Tätigkeit Rente erhielten. Die Bundesregierung teilte jüngst mit, dass es weltweit noch 2033 solche Rentenbezieher gibt, 435 davon mit deutschem Pass. Aufgefallen war dies jüngst im Falle von Belgien. ja

Rumänische Botschaft zieht um

Als erstes EU-Land will Rumänien seine Botschaft in Israel von Tel Aviv nach Jerusalem verlegen. Das kündigte Ministerpräsidentin Viorica Dancila in Washington an. Rumäniens Staatspräsident Klaus Iohannis, der letztlich entscheiden muss, wies Dancilas Äußerung zurück und attestierte ihr »totale Ignoranz auf dem Gebiet der Außenpolitik«. Auch das EU-Land Tschechien plant einen Umzug der Botschaft nach Jerusalem. ja/dpa

Rechte Radikalisierung droht

Generalbundesanwalt Peter Frank hat vor einer weiteren Radikalisierung im Rechtsextremismus gewarnt. Es gebe in Deutschland gewaltbereite Gruppen, »die gut vernetzt sind und ihre Mitglieder schnell mobilisieren können«, sagte Frank dem »Tagesspiegel«. Als Beispiel nannte er die Gruppierung »Revolution Chemnitz«. Dieser Fall sei für die Bundesanwaltschaft im Bereich Rechtsterrorismus aktuell »eines der bedeutendsten Verfahren«, sagte Frank. Die Terrorgruppe hatte laut Polizei geplant, zum Jahrestag der Wiedervereinigung einen Anschlag zu verüben. Acht Männer sitzen in Untersuchungshaft. Frank sagte, er beobachte eine zunehmende Radikalisierung – »verbal, aber auch bei der Gewaltbereitschaft«. Deshalb müsse beobachtet werden, »ob es rechte Einzeltäter gibt, wie Brenton Tarrant in Neuseeland oder Anders Breivik in Norwegen«. epd

Gefahr antiislamischer Anschläge?

»Über 50 Prozent der Deutschen sind anfällig für Islamfeindlichkeit«, sagt der Erfurter Kommunikationswissenschaftler Kai Hafez in »Zeit Online«. Anschläge auf Moscheen in Deutschland seien nur eine Frage der Zeit. Schuld an der Entwicklung sei eine »total liberale Haltung eines ›Jeder darf alles sagen‹«. Hafez fordert, die Meinungsfreiheit nicht höher zu bewerten als andere Grundrechte. »Wir brauchen dringend eine konsequentere Anwendung von Gesetzen und mehr ethische Selbstkontrolle. Die unschuldige Zeit des Internets ist vorbei.« ja

Autoraser als Mörder verurteilt

Im Prozess um ein Autorennen mit tödlichen Folgen, das auf dem Kurfürstendamm in Berlin stattfand, sind die beiden Angeklagten erneut wegen Mordes zu lebenslanger Haft verurteilt worden. Im Februar 2016 war der 69-jährige Arzt Michael Warshitzky ermordet worden, als sein aus einer Seitenstraße kommendes Auto von dem Raserfahrzeug erfasst wurde. 2017 hatte das Landgericht auf Mord erkannt, der Bundesgerichtshof hatte das Urteil als nicht ausreichend belegt aufgehoben. Nun entschied das Landgericht erneut auf Mord. Zum Gedenken an ihr ermordetes Mitglied hatte der Bundesverband jüdischer Ärzte und Psychologen 2017 ein Symposium zum Thema Gesellschaft und Rausch veranstaltet. ja

Washington D.C.

Saudi-Arabien offen für besseres Verhältnis zu Israel

US-Präsident Trump will, dass die Saudis einem Abkommen zur Normalisierung der Beziehungen mit dem jüdischen Staat beitreten

 19.11.2025

Staatsbürgerschaft

Terrorunterstützer: Berlin entzieht Palästinenser den deutschen Pass

Kurz nach seiner Einbürgerung hatte der Mann Sympathiebekundungen für die Hamas verbreitet

 19.11.2025

Hamburg

Block-Prozess: Israelischer Firmenchef vernommen

Die Block-Kinder sollen an Silvester 2023/24 von einer israelischen Sicherheitsfirma aus der Obhut ihres Vaters entführt worden sein. Nun hat der Firmenchef bei der Staatsanwaltschaft ausgesagt

von Bernhard Sprengel, Sebastian Engel  18.11.2025

Glosse

Auf, auf zum bewaffneten Kampf!

Eine deutsche Komikerin wechselte am Wochenende wieder einmal das Genre. Enissa Amani versuchte allen Ernstes, rund 150 Berlinern zu erklären, dass Nelson Mandela das Vorgehen der Hamas gegen Israel gutgeheißen hätte

von Michael Thaidigsmann  18.11.2025

Berlin

Israelfeindliche Aktivisten beschmieren Kanzleramt

Die Täter, ein Mann und eine Frau, befinden sich bereits wieder auf freiem Fuß

 18.11.2025

Meinung

Die Schönwetterfreunde Israels sind zurück! 

Die Wiederaufnahme der Waffenexporte ist richtig und notwendig. Doch das ändert nichts daran, dass die Bundesregierung das Vertrauen Israels und vieler Juden vorerst verloren hat

von Sarah Cohen-Fantl  18.11.2025 Aktualisiert

Berlin

Mehr als 500 Rechtsextremisten mit Haftbefehl gesucht

Nach knapp 40 von ihnen wird wegen Gewaltstraftaten gefahndet

 18.11.2025

Berlin

Deutsch-Israelische Gesellschaft kritisiert geplante deutsche Millionenhilfen für UNRWA

Volker Beck: »Hilfe darf nicht über einen Kanal erfolgen, der in die terroristischen Aktivitäten der Hamas verstrickt war und ist«

 18.11.2025

Deutschland

»Das ist Verrat am Vaterland«

Unionsfraktionschef Jens Spahn äußert sich einmal mehr klar zur AfD

 18.11.2025