FIFA-Kongress

Abstimmung abgesagt

Pro-palästinensische Demonstrationen vor dem FIFA-Kongress in Zürich Foto: dpa

Palästina hat seinen Antrag auf Ausschluss Israels aus dem Weltfußballverband (FIFA) zurückgezogen. Verbandschef Dschibril Radschub sagte, er reagiere damit auf den Wunsch befreundeter Funktionäre. In der Sache locker lassen wolle er aber nicht. Stattdessen forderte er den Kongress auf, das Thema bei den Vereinten Nationen vorzutragen: Die UNO solle das Recht fünf israelischer Klubs prüfen, am Spielbetrieb der israelischen Liga teilzunehmen, obwohl sie aus palästinensischer Sicht auf ihrem Staatsgebiet ausgetragen würden.

Darin sehen sie einen Verstoß gegen die FIFA-Statuten. Ursprünglich wollte der Weltfußballverband auf dem am Freitag und Samstag in Zürich stattfindenden Kongress über den Verbleib des Israelischen Fußballverbands (IFA) in der Organisation abstimmen.

ablehnung Die Palästinenser werfen den Israelis vor, Spieler in ihrer Bewegungsfreiheit und damit die Entwicklung des Fußballs in Palästina zu behindern. Israels Premierminister Benjamin Netanjahu hatte sich im Vorfeld zu der Debatte geäußert: »Der Einwand stammt aus ihrer generellen Ablehnung unserer Existenz«, schrieb er auf seiner Facebook-Seite.

Schon vor Beginn des Kongresses in Zürich hatten Demonstranten auf Plakaten zum Boykott gegen Israel aufgerufen. Während der Eröffnungsrede des FIFA-Präsidenten Joseph Blatter unterbrach ein pro-palästinensischer Aktivist die Rede und forderte: »Rote Karte dem Rassismus«. Blatter reagierte umgehend. »Das ist eine Störung des Kongresses, deshalb habe ich die Sicherheit gerufen.«

Delegation Um den Ausschluss des israelischen Fußballverbandes durchzusetzen, hätte die palästinensische Delegation drei Viertel der Stimmen der 209 Verbände benötigt, die Mitglied in der FIFA sind.

Der Pressesprecher des israelischen Fußballverbandes, Shlomi Barzel, hatte sich bereits zuvor zuversichtlich gezeigt, dass der Antrag abgelehnt werde. Er sagte: »Die Unterstützung, die uns hier in Zürich entgegengebracht wird, ist überragend. Die FIFA wird sich vernünftigerweise nicht auf den Holzweg einlassen, auf den Dschibril Radschub sie zu führen versucht. Radschubs Äußerungen enthüllen seine politischen Ziele und entbehren jeglicher Grundlage.«

terroraktivitäten Von israelischer Seite habe man sich um »effektive und konkrete Lösungen bemüht, sowohl beim Transport von palästinensischen Athleten als auch bei der Unterstützung von Zahlungen von Gebühren sowie bei der Bereitstellung von Ausrüstung und speziellen Ausweisen für die Fußballspieler«, sagte Barzel. »Diejenigen allerdings, die in Terroraktivitäten involviert sind, können nicht mit Zugeständnissen rechnen. Solange es begründete Sicherheitsbedenken gibt, wird es keine Kompromisse geben.«

IFA-Präsident Ofer Eini habe immer wieder betont, dass Fußball eine Brücke zur Völkerverständigung sei. »Unter dieser Prämisse hat er ein Fußballspiel zwischen Israelis und Palästinensern initiiert. Das kontraproduktive Vorgehen von Radschub hat allerdings dazu geführt, dass sich unsere beiden Völker distanzieren. Das Vorgehen des Präsidenten des palästinensischen Fußballverbandes ist der Versuch, die FIFA für die eigene politische Agenda zu instrumentalisieren.« ja

New York

Antisemitische Äußerungen: Mitglied von Mamdanis Team tritt zurück

Die Tiraden von Catherine Almonte Da Costa sorgen für Entsetzen

 19.12.2025

Belgien

IS droht mit Anschlägen auf Synagogen und Kirchen

Die Hintergründe

 18.12.2025

Umbenennung

Yad-Vashem-Straße in Berlin: Wegner will schnelle Umsetzung

Nach der israelischen Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem soll ein Straßenabschnitt im Herzen von Berlin benannt werden. Der Regierende Bürgermeister hofft auf eine schnelle Umsetzung

von Jonas Grimm  18.12.2025

Kairo

Ägypten: Angeblich Pläne für USA-Reise von Präsident al-Sisi

Seit Beginn des Gaza-Kriegs sollen Israels Premier und Ägyptens Staatschef keinen Kontakt gehabt haben. Wird sich al-Sisi mit Hilfe eines Gas-Deals zu einem Treffen in den USA bewegen lassen?

 18.12.2025

Bildungsministerkonferenz

Publizist Friedman: Leben jüdischer Kinder schlecht wie nie seit 1945

Schulen als Bildungsorte für Demokratie und Menschenrechte, gegen Hass und Antisemitismus: Der Publizist Michel Friedman sieht hier große Defizite in Deutschland

 18.12.2025

Australien

Polizei in Sydney stoppt Verdächtige – Pläne vereitelt?

Nur wenige Tage nach den tödlichen Schüssen an Sydneys weltberühmten Bondi Beach gibt es einen Einsatz von Anti-Terror-Einheiten. Die Verdächtigen sollen auf dem Weg zum Strand gewesen sein

 18.12.2025

Revision

Melanie Müller wehrt sich gegen Urteil zu Hitlergruß

Melanie Müller steht erneut vor Gericht: Die Schlagersängerin wehrt sich gegen das Urteil wegen Zeigens des Hitlergrußes und Drogenbesitzes. Was bisher bekannt ist

 18.12.2025

Thüringen

Klage der rechtsextremen AfD gegen Verfassungsschutzchef teils erfolgreich

In einem Punkt wurde den Klägern recht gegeben, in zwei anderen nicht. Es geht um Äußerungen von Stephan Kramer in einem Medienbericht

 18.12.2025

Verbundenheit

Chanukka und Advent: Licht gegen den Hass

Im Namen der Evangelischen Kirche in Deutschland versichert die Ratsvorsitzende Bischöfin Kirsten Fehr der jüdischen Gemeinschaft ihren Beistand und ihre Solidarität

von Bischöfin Kirsten Fehrs  18.12.2025