Meinung

Ruhrtriennale im BDS-Dauerstreit

Sabine Leutheusser-Schnarrenberger, Antisemitismusbeauftragte von Nordrhein‐Westfalen Foto: dpa

Erneut gibt es eine Diskussion wegen einer Eröffnungsveranstaltung der Ruhrtriennale. Als Eröffnungsredner wurde der kamerunische Philosoph und Historiker Achille Mbembe zum Thema »Reflections On Planetary Living« eingeladen.

Der kulturpolitische Sprecher der FDP-Fraktion im Landtag von Nordrhein-Westfalen, Lorenz Deutsch, hat in einem offenen Brief kritisiert, dass Achille Mbembe die israelkritische BDS-Bewegung unterstütze und in seinen wissenschaftlichen Artikeln den Staat Israel mit dem Apartheidsystem Südafrikas gleichsetze sowie die Schoa relativiere.

ZWEIFEL Der Landtag in Nordrhein-Westfalen wie auch der Bundestag haben klare ablehnende Beschlüsse zum Umgang mit der BDS-Bewegung gefasst und diese als antisemitisch eingestuft. Gerade in der heutigen Zeit des stark anwachsenden Antisemitismus darf es keinen Zweifel geben, dass entschieden dagegen vorgegangen wird.

Bedient man sich antisemitischer Stereotype, wie dies Mbembe in einigen seiner Artikel vorgeworfen wird, wenn er das frühere Apartheidsystem Südafrikas in einen Kontext mit dem Staat Israel bringt oder mit der Schoa vergleicht, ist es nicht verwunderlich, dass man ihn mit Antisemitismusvorwürfen konfrontiert.

Gerade in der heutigen Zeit des stark anwachsenden Antisemitismus darf es keinen Zweifel geben, dass entschieden dagegen vorgegangen wird.

Als Antisemitismusbeauftragte des Landes Nordrhein-Westfalen berichten mir Jüdinnen und Juden auch vom israelbezogenen Antisemitismus und der Anfeindung durch BDS-Unterstützer, die in der jüdischen Community – wie jede Form des Antisemitismus – für Unsicherheit und Bestürzung sorgen.

würde Jeder Form und jedem Anschein von Antisemitismus muss in unserer Gesellschaft entschieden entgegengetreten werden, denn er verletzt die Würde von uns allen. Ich setze mich deshalb verstärkt für mehr präventive Maßnahmen ein, die noch stärker gegen Antisemitismus sensibilisieren.

Die international renommierte Ruhrtriennale sollte eine öffentliche Bühne sein, die keinerlei Anlass für Proteste vor den Hintergründen der BDS-Beschlüsse in Nordrhein-Westfahlen sowie im Bund bietet. Noch ist es nicht zu spät für eine Korrektur.

Meinung

Die AfD schreckt vor nichts mehr zurück

Im Bundestag bagatellisiert die AfD sogar den Völkermord an bosnischen Muslimen 1995, um gegen Muslime in Deutschland zu hetzen

von Michael Thaidigsmann  11.07.2025

Meinung

Die Kirche schafft sich ab

Jetzt soll ausgerechnet der Antizionismus helfen, den gesellschaftlichen Niedergang der Kirche zu stoppen

von Josias Terschüren  10.07.2025

Meinung

BSW und AfD: Zwei Ausprägungen desselben autoritären Denkens

Sahra Wagenknecht und ihre Partei nähern sich den Rechtsextremen immer weiter an. Spätestens jetzt ist klar: Am BSW gibt es nichts Progressives

von Igor Matviyets  09.07.2025

Meinung

»Demokratie leben« braucht eine Inventur

Die Idee hinter dem Förderprogramm des Bundes mag gut sein, die Umsetzung ist es nicht. Viel zu oft profitieren Extremisten und Israelhasser von den öffentlichen Geldern

von Lennart Pfahler  08.07.2025

Michael Roth

Warum Jean Asselborn nicht mehr mein Freund ist

Luxemburgs langjähriger Außenminister verbreitet bei Tilo Jung Verschwörungstheorien über Israel. Nun kündigt ihm ein sozialdemokratischer Weggefährte die Freundschaft

von Michael Roth  07.07.2025 Aktualisiert

Meinung

New York: Zohran Mamdani und der Clash der Generationen

Der Bürgermeisterkandidat der Demokraten wurde nicht zuletzt wegen seiner antizionistischen Haltung gewählt. Während er unter jungen jüdischen New Yorkern Unterstützer hat, stehen die älteren überwiegend fest an Israels Seite

von Hannes Stein  06.07.2025

Kommentar

Zürich sollte Francesca Albanese keine Bühne bieten

Die antisemitische UN-Sonderberichterstatterin tritt am Freitag in der Zürcher Zentralwäscherei auf - subventioniert durch die Steuerzahler der Stadt

von Ronny Siev  03.07.2025

Kommentar

Liebe statt Tod

Die israelische Armee kämpft für unsere Freiheit, auch die der verlorenen Seelen auf dem Glastonbury-Musikfestival, die den Tod israelischer Soldaten gefordert haben

von Frank Schmiechen  03.07.2025

Kommentar

Justiz: Im Zweifel für Antisemitismus?

Ein Verwaltungsgerichtsurteil lässt große Zweifel aufkommen, dass es alle mit der Bekämpfung von Antisemitismus unter Beamten ernst meinen

von Michael Thaidigsmann  02.07.2025