Lisa Badum

Partner in der Klimakrise

Deutschland und Israel haben beschlossen, mit einer Energiepartnerschaft gemeinsam Lösungen zu entwickeln. Durch verstärkte Kooperation könnte sich auch Israels sicherheitspolitische Lage verbessern

von Lisa Badum  27.05.2022 09:04 Uhr

Lisa Badum Foto: imago images/Fotostand

Deutschland und Israel haben beschlossen, mit einer Energiepartnerschaft gemeinsam Lösungen zu entwickeln. Durch verstärkte Kooperation könnte sich auch Israels sicherheitspolitische Lage verbessern

von Lisa Badum  27.05.2022 09:04 Uhr

Israel wurde vergangenen Sommer von extremer Hitze bis 46 Grad heimgesucht, der Nahe Osten ist eine der trockensten Regionen der Welt. Dennoch war die Klimakrise bis vor Kurzem kein Top-Thema für die israelische Spitzenpolitik. Die neue Regierung will das ändern.

Auf Druck von Umweltministerin Tamar Zandberg, unter der Ägide von Präsident Isaac Herzog, wurde zum ersten Mal in der Geschichte des Landes das Israeli Climate Forum einberufen. 180 Vertreter aus Politik, Wissenschaft, Wirtschaft, den Sicherheitskräften und zivilgesellschaftlichen Organisationen erarbeiten nun Lösungsstrategien für Israel, die bei der nächsten UN-Klimakonferenz in Ägypten präsentiert werden sollen.

klimaschutzgesetz Die Einberufung des Forums war Teil des politisch hart umkämpften Klimaschutzgesetzes der Regierung, das Klimaneutralität bis 2050 festschreibt und weitere Ministerien zu eigenen Klimaschutzplänen verpflichtet, die alle fünf Jahre angepasst werden sollen.

Israel strebt an, »world leader in climate innovation« zu werden, und sucht hierfür Partner. Im März haben Deutschland und Israel daher beschlossen, mit einer Energiepartnerschaft gemeinsam Lösungen gegen die Klimakrise zu entwickeln.

Durch verstärkte Kooperation könnte sich auch Israels sicherheitspolitische Lage verbessern.

Israel möchte zudem die regionale Klimakooperation für einen »Erneuerbaren Nahen Osten« ausbauen. Durch verstärkte Kooperation könnte sich auch Israels sicherheitspolitische Lage verbessern, und Menschen in der Region würden von besserem Zugang zu Trinkwasser und sauberen Energien profitieren.

Noch bestehen die ehrgeizigen Pläne vor allem auf dem Papier. Deutschland muss sich hier als starker Partner beweisen und in der Klimaaußenpolitik die richtigen Akzente setzen. Das bedeutet, trotz des drängenden Themas der Gasdiversifizierung vor allem auf die Stärkung erneuerbarer Kooperation zu setzen. Denn hier liegt das Potenzial für mehr Frieden und Sicherheit – für Israel, den Nahen Osten und weltweit.

Die Autorin ist Bundestagsabgeordnete von Bündnis 90/Die Grünen und Vorsitzende des Unterausschusses für Internationale Klima- und Energiepolitik.

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