Nathan Gelbart

Niederlage für die Boykotteure

Nathan Gelbart Foto: pr

Drei Anhänger der BDS-Boykottbewegung gegen Israel klagten vor dem Berliner Verwaltungsgericht gegen eine Resolution des Bundestags vom 17. Mai 2019. Der Bundestag, die Versammlung der gewählten Volksvertreter, hat mit überwältigender Mehrheit klar geäußert, was seiner Meinung nach hinter dem exklusiv gegen Israel gerichteten Aufruf der »Menschenrechtler« zur wirtschaftlichen, sportlichen und kulturellen Ausgrenzung des jüdischen Staates steht: Antisemitismus.

Nach der Niederlage vor dem Verwaltungsgericht erlitten die gegen ihre eigene Sanktionierung offenbar doch sehr empfindlichen Boykotteure Judith Bernstein, Amir Ali und Christoph Glanz eine weitere.

bundesverwaltungsgericht Das Oberverwaltungsgericht Berlin-Brandenburg hat die Berufung, wenn auch aus rein formellen Gründen, verworfen und verwies auf die für behauptete Grundrechtsverletzungen zuständige Verfassungsgerichtsbarkeit. Es steht zu erwarten, dass die Kläger in die Revision vor das Bundesverwaltungsgericht ziehen werden.

Wie der Bundestag über antisemitisch motivierten Hass gegen den jüdischen Staat denkt, hat seine Sache zu bleiben.

Bleibt es bei der Unzuständigkeit der Verwaltungsgerichtsbarkeit, so wird der Weg vor das Bundesverfassungsgericht für die Israelhasser kein Spaziergang. Der Gang vor das falsche Gericht könnte zum bereits erfolgten Ablauf der einmonatigen Klagefrist führen. Zudem sind die Kläger selbst nicht von der Resolution betroffen. Die BDS-Bewegung ist ein loser Zusammenschluss von Individuen mit einer gemeinsamen Agenda: die Beseitigung, nicht etwa die lediglich vorgeschobene »Kritisierung« ihres Hassobjektes Israel.

Spiegelbild Zudem ist es unwahrscheinlich, dass es Individualklägern ermöglicht wird, Meinungsäußerungen der gewählten Volksvertreter zu zensieren. Hierbei handelt es sich um die Kernkompetenz der Volksvertreter.

Den Israelboykotteuren sei ihre Meinung erlaubt. Wie jedoch der Bundestag als Spiegelbild der Bevölkerung über antisemitisch motivierten Hass gegen den jüdischen Staat denkt, hat seine Sache zu bleiben.

Der Autor ist Rechtsanwalt in Berlin.

Meinung

Kein Symbol für den Frieden

Warum man bestimmte Israel-Ketten besser nicht tragen sollte

von Joshua Schultheis  26.07.2024

Opinion

Francesca Albanese is Surrounded by Like-Minded People at the U.N.

The Special Rapporteur is not a neutral observer, but an anti-Israel activist

von Joshua Schultheis  26.07.2024

Brandenburg

AfD-Politiker wollte Robert Habeck ermorden

Der Mann war Hausmeister beim mittlerweile verbotenen »Compact«-Magazin

 26.07.2024

Kommentar

Wir sollten nicht naiv sein

Zuwanderung bringt Deutschland Vorteile - aber ohne Integration der Migranten geht es nicht, meint unser Gastautor

von Jacques Abramowicz  26.07.2024

Kommentar

Eine Schande für die Vereinten Nationen

Berlin muss endlich die Abberufung der UN-Sonderberichterstatterin Francesca Albanese fordern

von Frank Müller-Rosentritt  26.07.2024 Aktualisiert

Meinung

Eine eindrucksvolle Abrechnung mit allen Hamas-Verstehern im Westen

Die Rede von Israels Premierminister Benjamin Netanjahu vor dem US-Kongress war eine Lehrstunde für die überwiegend israelfeindlich eingestellte Weltöffentlichkeit

von Philipp Peyman Engel  25.07.2024 Aktualisiert

Meinung

Das IZH hätte viel früher verboten werden können

Die demokratischen Parteien haben sich zu lange gegen diesen Schritt gewehrt

von Remko Leemhuis  25.07.2024

Meinung

Das IZH-Verbot ist nur der erste Schritt

Die Strukturen des iranischen Regimes in Deutschland müssen zerschlagen werden

von Ulrike Becker  24.07.2024

Satire

Die große Verschwörung

Man soll nicht alles glauben, was auf X steht - außer, es stammt von Elon Musk

von Michael Thaidigsmann  24.07.2024