Wie? Jetzt ist schon wieder ein Feiertag für die Umwelt? Haben wir nicht kürzlich erst Earth Day gefeiert? Ja, richtig. Glücklicherweise gibt es dieses Mal, am Environmental Day am 5. Juni, deutlich mehr zu feiern: Denn am 29. April dieses Jahres entschied das Bundesverfassungsgericht (BVerfG), dass das Klimaschutzgesetz der Regierung zum Teil verfassungswidrig ist.
Die bisher geplanten Maßnahmen reichen nicht, um die Freiheit und Würde der jungen Generation in Deutschland zu garantieren. Ein nie da gewesener Präzedenzfall! Die Klimapolitik muss sich ändern – unbedingt! Die Regierung hat nun ein Jahr Zeit, um die Maßnahmen zu revidieren und schlüssige CO2-Reduktionsmaßnahmen zu beschließen.
umwelttag Klimapolitik »von oben«, so wie es sich viele wünschen, ist aber zu kurz gedacht. So sieht es auch der internationale Umwelttag, der seit fast 50 Jahren Menschen für den Umweltschutz begeistert und zum Handeln auffordert.
In diesem Jahr wird die »Decade on Ecosystem Restoration« eingeleitet, ein Jahrzehnt, in dem Naturzerstörungen verhindert und gestörte Ökosysteme wiederaufgebaut werden sollen. In diesem Rahmen fordert UNEP, das Umweltprogramm der Vereinten Nationen, zum gemeinsamen Handeln auf: Individuen, Gewerkschaften, Konzerne und Regierungen. Wieso? Weil die Krisen unserer Zeit nur gemeinsam bewältigt werden können.
Lebendige Demokratie lebt von der Wechselwirkung zwischen Regierung und Volk. Auch sie ist ein Ökosystem, das es zu erhalten gilt.
Die Welt ist viel zu komplex, als dass eine Instanz diktieren kann, wie man Konflikte erfolgreich überwindet. Das Urteil des BVerfG ist großartig, gewiss. Aber es entlässt uns nicht aus der Verantwortung. Die Mikrokosmen unserer aller Leben werden unberührt bleiben, wenn wir nicht selbst die Ärmel hochkrempeln und unseren Teil zum Wandel beitragen.
Eine florierende Gesellschaft und eine lebendige Demokratie leben von der Wechselwirkung zwischen Regierung und Volk. Auch sie ist ein Ökosystem, das es zu erhalten gilt. Und deswegen: Lasst uns den Weltumwelttag feiern! Nach einer langen, harten Zeit ist es wichtig, unsere Erfolge anzuerkennen. Lasst uns Kraft aus diesem Sieg schöpfen und uns lebhaft an die Arbeit machen! Es gibt noch viel zu tun.
Die Autorin studiert Umweltschutz und Ökologie in Zittau.