Meinung

Gezielte Aktionen gegen das iranische Regime werden weitergehen müssen

Saba Farzan Foto: privat

Die Gegensätze könnten nicht größer sein. Mehr als 300 Drohnen, Cruise Missiles und ballistische Raketen aufseiten eines islamischen Regimes, bei dem am vergangenen Wochenende gleich mehrere Sicherungen durchgebrannt sind, und einige wenige Dohnen aufseiten eines israelischen Sicherheitskabinetts, welches sich in den frühen Morgenstunden entschieden hatte, kalibriert, strategisch und sicherheitspolitisch wirksam zu reagieren.

Inwiefern sicherheitspolitisch wirksam? Weil dieser minimalinvasive Eingriff Teil einer Gesamtstrategie ist: sich gerade in der Praxis bewährende militärische Allianzen mit den arabischen Staaten in der Region erhalten, militärische Unterstützung durch die USA weiter sichern, die amateurhafte europäische Iran- und Nahostpolitik noch sichtbarer vorführen und allen voran dem iranischen Regime verdeutlichen, wie schwach es eigentlich ist. Im Gegensatz zum »Iron Dome« hat die Luftabwehr der islamischen Diktatur nicht funktioniert.

Nach diesem begrenzten Schlag auf eine Luftwaffenbasis in der Nähe Isfahans steht jetzt die Frage im Raum: War es das? Aller Wahrscheinlichkeit nach nicht. Zeitgleich wurde auch in Syrien eine vom Regime betriebene militärische Radarinstallation angegriffen. Die gezielte Ausschaltung paramilitärischer Köpfe der Islamischen Republik in der Region und iranischer Nuklearwissenschaftler innerhalb des Iran werden weitergehen müssen, wie auch das Drohnensystem der Islamischen Republik ins Visier genommen werden muss. Es ist nicht nur eine Gefahr in der Region, sondern auch für die Ukraine.

Israel hat wie immer auch eine menschliche Botschaft an die iranische Zivilgesellschaft gesendet: Ihr seid nicht allein, und wir werden euch nicht fallen lassen. Vor dem Hintergrund des unerträglichen Schmerzes, den Israel seit dem Terrorangriff des 7. Oktober 2023 durchlebt, ist das eine überragende Empathie.

Deswegen ist eine der wichtigsten Fragen unserer herausfordernden Zeit: Wann endlich wird Europa seine Bankrotterklärung in der Iranpolitik beenden? Und wann endlich werden die Islamischen Revolutionsgarden als Terrororganisation eingestuft und die diplomatischen Beziehungen zu diesen Terroristen eingefroren?

Die Autorin ist Deutsch-Iranierin und Vorsitzende des Berliner FDP-Ortsverbandes Gendarmenmarkt.

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