Einspruch

Gemeinsames anerkennen

Rebecca Blady fordert dazu auf, sich mit den Betroffenen des Anschlags von Hanau zu solidarisieren

von Rebecca Blady  17.02.2023 11:04 Uhr

Rebecca Blady Foto: Gregor Zielke

Rebecca Blady fordert dazu auf, sich mit den Betroffenen des Anschlags von Hanau zu solidarisieren

von Rebecca Blady  17.02.2023 11:04 Uhr

Der 19. Februar ist zu einem wichtigen Datum im deutschen Erinnerungskalender geworden. An diesem Tag im Jahr 2020 tötete ein Rechtsextremist in Hanau neun Menschen.

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Das Ereignis traf auch die jüdische Gemeinde hart, denn es geschah nur sechs Monate, nachdem ein anderer Rechtsextremist an Jom Kippur auf die Synagoge in Halle und den nahe gelegenen Kiez-Döner geschossen hatte. Die zeitliche Nähe beider Anschläge verdeutlicht die alarmierende Zunahme von Antisemitismus, Rassismus und rechtsextremer Gewalt in Deutschland.

terror Diese dunklen Momente erinnerten uns als jüdische Gemeinschaft wohl oder übel an die vielen Gruppen in der deutschen Gesellschaft, die Ziel des rechten Terrors sind. Um dieser Gewalt wirksam zu widerstehen, müssen wir Verbindungen zwischen uns schaffen, und um Solidarität zu erreichen, müssen wir anerkennen, was wir gemeinsam haben – sei es eine Minderheitsposition innerhalb der Gesellschaft, der Traum von einer sicheren und gerechten Realität oder die Erfahrung, rechten Terror überlebt zu haben. Wenn wir uns auf diese Elemente konzentrieren, bauen wir in uns selbst und in unseren Gemeinschaften Widerstandsfähigkeit auf.

Solidarität ist der Schlüssel zu einer sichereren, toleranteren und vielfältigeren Gesellschaft.

Jüdinnen und Juden leben seit Langem in pluralistischen Gesellschaften. Wir sind verpflichtet, diejenigen, die außerhalb unserer unmittelbaren Gemeinschaft leben, so zu behandeln, wie wir auch diejenigen innerhalb der Gemeinschaft behandeln würden. Im Talmud heißt es: »Wir verpflegen gleichermaßen nichtjüdische und jüdische Bedürftige.«

Begründet wird dies mit dem Prinzip des »Mipnei Darkei Schalom« – »um der Wege des Friedens willen«. Am dritten Jahrestag des 19. Februar ermutige ich unsere Gemeinschaft, auf dem Weg des Friedens zu handeln und sich mit den Betroffenen des Hanauer Anschlags zu solidarisieren. Diese Solidarität ist der Schlüssel zu einer sichereren, toleranteren und vielfältigeren Gesellschaft.

Die Autorin ist Geschäftsführerin von Hillel Deutschland, Rabbinerin in Berlin und Überlebende des Anschlags von Halle.

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