Saba Farzan

Der nächste Gehilfe des Ayatollah

Saba Farzan Foto: privat

Woran merkt man, dass es im System der Ayatollahs und Revolutionsgarden gar keine Reformer geben kann? An den Scheinwahlen und den ersten Amtshandlungen des neuen Präsidenten Massud Peseschkian.

Zuallererst dankte er dem obersten Revolutionsführer Khamenei und meinte, dass er ohne ihn gar nicht da wäre, wo er jetzt ist. Wie recht er hat. Als nächsten Schritt schrieb Khameneis Gehilfe Briefe – an die Hisbollah, an die Huthis und weitere Milizen in Syrien und Irak, um den vereinten Terrorkampf gegen Israel zu bekräftigen.

Was kam danach? Ein Telefonat mit dem Kriegsverbrecher Putin. Er beschwor auch hier die enge Verbindung mit dem russischen Regime.

Peseschkian ist ein Khameinist und ein Islamist durch und durch. Warum wurde er nun ausgewählt? Weil Khamenei seinem illegitimen Regime Zeit erkaufen will. Im Iran will man die bevorstehende europäische Terrorlistung der Revolutionsgarden verhindern und hat Angst vor einer Wiederwahl von Trump.

Peseschkian soll zeigen, dass eine Islamische Republik mit einem Humanmediziner als Präsident doch gar nicht so böse sein kann. Im Windschatten dieser Desinformation soll der Terror nach innen und nach außen vorangetrieben werden.

Für die iranische Zivilgesellschaft, für Israel und die gesamte Welt wurde die Sicherheitslage immer dann besonders ernst, wenn diese Diktatur wie in den 90er- oder 2000er-Jahren einen Pseudo-Liberalen als Marionette installierte.

Es ist seit Langem Teil der Sicherheitspolitik des jüdischen Staates, einen anderen, einen demokratischen Iran zu unterstützen. Dass dies Europa nie gelungen ist, bildet ein unendlich schmerzliches Kapitel falsch verstandener Toleranz, Naivität und Faulheit.

Nach der Europawahl hat die EU die einmalige Chance, die Iranpolitik zu korrigieren und neu auszurichten. Mit Kaja Kallas als neuer Außenbeauftragter muss es endlich gelingen, diesen von Terrorgarden gelenkten Gottesstaat als das zu behandeln, was er ist: ein Paria.

Die Autorin ist Mitglied im Landesvorstand der Berliner FDP.

Kommentar

Zürich sollte Francesca Albanese keine Bühne bieten

Die antisemitische UN-Sonderberichterstatterin tritt am Freitag in der Zürcher Zentralwäscherei auf - subventioniert durch die Steuerzahler der Stadt

von Ronny Siev  03.07.2025

Kommentar

Liebe statt Tod

Die israelische Armee kämpft für unsere Freiheit, auch die der verlorenen Seelen auf dem Glastonbury-Musikfestival, die den Tod israelischer Soldaten gefordert haben

von Frank Schmiechen  03.07.2025

Kommentar

Justiz: Im Zweifel für Antisemitismus?

Ein Verwaltungsgerichtsurteil lässt große Zweifel aufkommen, dass es alle mit der Bekämpfung von Antisemitismus unter Beamten ernst meinen

von Michael Thaidigsmann  02.07.2025

Meinung

Die Erforschung von Antisemitismus braucht Haltung und Strukturen

Damit die universitäre Wissenschaft effektiv zur Bekämpfung von Judenhass beitragen kann, muss sie zum einen schonungslos selbstkritisch sein und zum anderen nachhaltiger finanziert werden

von Lennard Schmidt, Marc Seul, Salome Richter  02.07.2025

Kommentar

Alle haben Frieden verdient

Aber es braucht die richtigen Partner dazu

von Nicole Dreyfus  02.07.2025

Meinung

Kontrollverlust im Westjordanland

Immer wieder ziehen radikale Siedler marodierend durch palästinensische Ortschaften. Nun machen sie nicht einmal mehr vor Soldaten der eigenen Armee Halt

von Ralf Balke  01.07.2025

Meinung

»Haaretz«: Stimmungsmache gegen Israel

In den vergangenen Jahren hat die israelische Zeitung mehrfach Falschbehauptungen oder verzerrte Darstellungen in Umlauf gebracht hat - mit weitreichenden Folgen

von Jacques Abramowicz  30.06.2025

Meinung

Wir müssen auch im Krieg Widersprüche aushalten

Man kann die Angriffe auf Irans Atomprogramm richtig finden, ohne Israels Premier Netanjahu als Helden zu feiern oder das Leid der iranischen und palästinensischen Zivilbevölkerung zu übersehen

 27.06.2025

Meinung

Wenn Nächstenliebe zynisch wird

In einer Erklärung überzieht der Weltkirchenrat Israel mit Vorwürfen, erwähnt die Hamas aber mit keinem Wort. Eine Einseitigkeit, die zum Himmel schreit

von Tobias Kühn  26.06.2025