Ahmad Mansour

Blauäugigkeit und Blaue Moschee

Ahmad Mansour Foto: IMAGO/Patrick Scheiber

Ahmad Mansour

Blauäugigkeit und Blaue Moschee

Ein Wahrzeichen für gelungene Integration, ein Ort, an dem Vielfalt zelebriert wird? Für Kenner stellt die Hamburger Moschee genau das Gegenteil dar: einen Ort des Islamismus

von Ahmad Mansour  24.11.2022 12:35 Uhr

Die schöne Blaue Moschee an der Außenalster wirkt wie ein Stück Orient in Hamburg. Ein Wahrzeichen für gelungene Integration, ein Ort, an dem Vielfalt zelebriert wird. Schade nur, dass diese Moschee für Kenner genau das Gegenteil darstellt: einen Ort des Islamismus.

Der Betreiber dieser Moschee ist das Islamische Zentrum Hamburg (IZH) – ein Verein, der laut Verfassungsschutz als Außenposten des iranischen Regimes agiert.

hisbollah Wer genauer hinsieht, erkennt, dass das IZH über Jahre die Al-Quds-Kundgebung mit organisiert hat, eine alljährliche, antisemitische Demonstration in Berlin, bei der Flaggen der Terrororganisation Hisbollah zu sehen waren. Teilnehmer der Demo forderten die Auslöschung des »zionistischen Gebildes« Israel.

Als der Terrorist Qassem Soleimani – ein Mann, der Terrororganisationen in Syrien, im Irak, im Jemen und im Libanon mit aufgebaut hat und für den Tod unzähliger Zivilisten verantwortlich ist – vom amerikanischen Militär liquidiert wurde, hielt das IZH eine Trauerzeremonie für ihn ab, zum Entsetzen vieler Iraner, Syrer und Iraker im Exil.

Und das IZH? Wenn die Politik wirklich handeln will, muss dieser Verein geschlossen werden.

Heute haben endlich auch Politiker, die über Jahre Kritik ignorierten, erfasst, dass das IZH und sein Mutterschiff – das Regime der Mullahs im Iran – nicht nur keine Partner sein dürfen, sondern eine Gefahr darstellen.

schura Wandel durch blauäugiges Handeln funktioniert weder mit der Blauen Moschee noch mit dem Regime im Iran. Nun überbieten Politiker einander mit Rufen nach der Schließung der Moschee. Dass das IZH jetzt aus der Schura, dem Rat der islamischen Gemeinschaften in Hamburg, austritt, ohne die eigene Haltung zu hinterfragen, war zu erwarten. Dass sich seine Mitglieder als Opfer sehen, zeigt, wie wenig dieser Verein in Deutschland angekommen ist.

Wer sich nun damit zufriedengibt, hat nichts verstanden. Denn zur Schura gehören weitere problematische Vereine, die für einen demokratischen Staat keine Partner sein sollten.

Und das IZH? Wenn die Politik wirklich handeln will, muss dieser Verein geschlossen werden. Es darf in Deutschland keinen Platz für Antisemiten und Islamisten geben!

Der Autor ist Publizist und lebt in Berlin.

Kommentar

Wo Israel antritt, rollt der Ball ins moralische Abseits

Israelische Spieler und Fußballfans werden schon lange dafür diskriminiert, dass sie von anderen gehasst werden.

von Louis Lewitan  06.11.2025

Meinung

Wenn deutsche Linke jüdische Selbstbestimmung ablehnen

In einer Resolution delegitimiert die Linksjugend Israel als koloniales, rassistisches Projekt. Dabei ist der Staat der Juden nicht zuletzt eine Konsequenz aus den Verbrechen der Deutschen im Nationalsozialismus

von Frederik Schindler  06.11.2025

Kommentar

In Zohran Mamdanis New York werden Juden geduldet, nicht akzeptiert

»Liberale Zionisten« müssen in der Regierung des neuen Bürgermeisters keinen »Lackmustest« fürchten. Was beruhigend klingen soll, zeigt, wie stark der Antisemitismus geworden ist - nicht zuletzt dank Mamdani

von Gunda Trepp  05.11.2025 Aktualisiert

Meinung

Ich kann euch nicht hören

Während im Sudan die schwerste humanitäre Krise der Welt tobt, schweigen die selbst ernannten Menschenrechts-Demonstranten in Europa und auf der Welt

von Sophie Albers Ben Chamo  02.11.2025

Kommentar

Politisches Versagen: Der Israelhasser Benjamin Idriz soll den Thomas-Dehler-Preis erhalten

Wer, wie der Imam, den 7. Oktober für seine Diffamierung des jüdischen Staates und der jüdischen Gemeinschaft instrumentalisiert, ist eines Preises unwürdig

von Saba Farzan  28.10.2025

Meinung

Antisemitismus der Anständigen

Judenhass in der Schweiz ist brandgefährlich, weil er so höflich und diskret daherkommt

von Zsolt Balkanyi-Guery  27.10.2025

Meinung

Die SP im moralischen Blindflug

Mit zwei widersprüchlichen Resolutionen beweist die Sozialdemokratische Partei der Schweiz einmal mehr ihre ethische Orientierungslosigkeit

von Nicole Dreyfus  27.10.2025

Meinung

Warum die UNRWA seit 77 Jahren den Frieden in Nahost blockiert

Das UN-Flüchtlingshilfswerk für die Palästinenser verursacht erhebliche Probleme. Daher gibt es nur einen Weg

von Jusek Adlersztejn  27.10.2025

Meinung

Die Kälte der »Sozialreform«

Für die Haushaltslücken lässt die Bundesregierung wieder einmal die Schwächsten der Gesellschaft büßen. Jüdische Rentnerinnen und Rentner werden besonders hart getroffen

von Günter Jek  26.10.2025