Rabbiner Boris Ronis

Beratung ist ein teures Gut

Rabbiner Boris Ronis Foto: Stephan Pramme

Menschen, die sich für lau etwas abschauen möchten, sind gar nicht so selten. Gemeint sind Nutznießer, die sich wichtige Informationen einholen, um daraus Gewinn zu ziehen. Anwälte verlangen deshalb für ihr Fachwissen ein Honorar, unabhängig davon, ob eine oder mehrere Beratungsstunden benötigt werden.

Auch andere Branchen gehen langsam dazu über, Honorar zu fordern. Oft wird nämlich eine Beratung gewünscht, das Produkt aber beim billigen Onlinehändler gekauft. Mit einer Gebühr hat jetzt auch ein Braunschweiger Einzelhändler die Reißleine gezogen. Er hat ein Elektrofachgeschäft und möchte verhindern, dass Kunden sich kostenlos bei ihm informieren, um dann im Internet zu bestellen.

abwägung Kein leichtes Thema. Man muss abwägen, ob das Fachwissen des Händlers wirklich so kompliziert und schwierig zu verstehen ist, dass man die Beratung bezahlen sollte. Diese Frage muss sich aber jeder stellen, der sich Rat einholt und mit diesem etwas machen möchte: Will ich beraten werden oder mache ich mich selbst sachkundig?

Natürlich will der Verkäufer etwas verkaufen und berät seinen potenziellen Kunden zunächst kostenlos, auch auf das Risiko hin, dass er ihm gratis eine Beratung gewährt.

Aus der Sicht des Verkäufers ist so ein Beratungshonorar eine zweischneidige Sache: Natürlich will er etwas verkaufen und berät seinen potenziellen Kunden zunächst kostenlos, auch auf das Risiko hin, dass er ihm gratis eine Beratung gewährt. Das gehört zum Verkaufs- beziehungsweise zum Beratungsrisiko.

Doch muss auch hierbei gesehen werden, dass eine gute und fundierte Beratung ihren Wert hat. Aus dem Talmud (Schabbat 129a) wissen wir, dass jede Art von List gegenüber einem Verkäufer untersagt ist – außer, es ist eine Notsituation. So gilt also für einen Elektrofachmarkt und auch für anderes Fachwissen, dass, wenn wir etwas uns Wertvolles erwerben wollen, es richtig ist, Fachleute zu konsultieren und das auch zu bezahlen.

Der Autor ist Gemeinderabbiner in Berlin.

Meinung

Kein Symbol für den Frieden

Warum man bestimmte Israel-Ketten besser nicht tragen sollte

von Joshua Schultheis  26.07.2024

Opinion

Francesca Albanese is Surrounded by Like-Minded People at the U.N.

The Special Rapporteur is not a neutral observer, but an anti-Israel activist

von Joshua Schultheis  26.07.2024

Brandenburg

AfD-Politiker wollte Robert Habeck ermorden

Der Mann war Hausmeister beim mittlerweile verbotenen »Compact«-Magazin

 26.07.2024

Kommentar

Wir sollten nicht naiv sein

Zuwanderung bringt Deutschland Vorteile - aber ohne Integration der Migranten geht es nicht, meint unser Gastautor

von Jacques Abramowicz  26.07.2024

Kommentar

Eine Schande für die Vereinten Nationen

Berlin muss endlich die Abberufung der UN-Sonderberichterstatterin Francesca Albanese fordern

von Frank Müller-Rosentritt  26.07.2024 Aktualisiert

Meinung

Eine eindrucksvolle Abrechnung mit allen Hamas-Verstehern im Westen

Die Rede von Israels Premierminister Benjamin Netanjahu vor dem US-Kongress war eine Lehrstunde für die überwiegend israelfeindlich eingestellte Weltöffentlichkeit

von Philipp Peyman Engel  25.07.2024 Aktualisiert

Meinung

Das IZH hätte viel früher verboten werden können

Die demokratischen Parteien haben sich zu lange gegen diesen Schritt gewehrt

von Remko Leemhuis  25.07.2024

Meinung

Das IZH-Verbot ist nur der erste Schritt

Die Strukturen des iranischen Regimes in Deutschland müssen zerschlagen werden

von Ulrike Becker  24.07.2024

Satire

Die große Verschwörung

Man soll nicht alles glauben, was auf X steht - außer, es stammt von Elon Musk

von Michael Thaidigsmann  24.07.2024