Maxo Benalal Bendrihem

Barcelona – Tel Aviv: Ende einer Freundschaft

Die spanische Bürgermeisterin Ada Colau, deren Antisemitismus sich als Antizionismus tarnt, misst mit zweierlei Maß

von Maxo Benalal Bendrihem  17.02.2023 11:05 Uhr

Maxo Benalal Bendrihem Foto: privat

Die spanische Bürgermeisterin Ada Colau, deren Antisemitismus sich als Antizionismus tarnt, misst mit zweierlei Maß

von Maxo Benalal Bendrihem  17.02.2023 11:05 Uhr

Seit 1998 ist Tel Aviv Partnerstadt von Barcelona, ebenso wie Gaza-Stadt. Doch am Mittwoch vergangener Woche hob Barcelonas linke Bürgermeisterin Ada Colau die Städtepartnerschaft mit Tel Aviv auf, die mit Gaza bleibt bestehen. Einen Tag später sprang der Bürgermeister von Madrid, José Luís Martínez-Almeida, ein und bot Tel Aviv eine Partnerschaft an.

Eigentlich sollte am 24. Februar in Barcelona das Stadtparlament darüber abstimmen. Doch hatte der öffentliche Druck inzwischen dazu geführt, dass die Bürgermeisterin innerhalb weniger Tage die notwendige Mehrheit für ihr Projekt verlor.

diktatorisch Dies veranlasste sie, hinter dem Rücken der Volksvertreter zu handeln: Sie traf eine Entscheidung im diktatorischen Stil und vollendete mit ihrer Unterschrift das Aussetzen der Städtepartnerschaft. Dafür erhielt sie Jubel und Applaus von Organisationen, die der Israel-Boykott-Bewegung BDS nahestehen. Sie wollten Colaus Entscheidung mit knapp 4000 Unterschriften Legitimität verleihen.

Die Rechtfertigung für diese »vorübergehende Suspendierung« der Städtepartnerschaft sei das angebliche »Apartheid«-Verhalten des jüdischen Staates.

Die Rechtfertigung für diese »vorübergehende Suspendierung« der Städtepartnerschaft sei das angebliche »Apartheid«-Verhalten des jüdischen Staates und die undemokratische Behandlung der palästinensischen Bevölkerung. Es ist dieselbe Bevölkerung, die am 9. Januar 2005 Mahmud Abbas für vier Jahre zum Präsidenten der Palästinensischen Autonomiebehörde wählte. Doch er sitzt bis heute im Amt, es gibt keine Wahlen mehr. Hält Ada Colau dies für demokratisch?

kritik Die Bürgermeisterin, deren Antisemitismus sich als Antizionismus tarnt, misst mit zweierlei Maß: Eines nimmt sie für den Staat Israel und eines für andere Länder. Wo bleibt Frau Colaus Kritik am palästinensischen Rassismus, an der Diskriminierung von Christen, an der Ermordung von Schwulen im Gazastreifen und im Westjordanland?

Erst wenn die Bürgermeisterin auch dies anprangert, hat sie es verdient, ernst genommen zu werden. Bis dahin bleiben sie und ihre Aktivistenfreunde politische Schachfiguren in einem sehr gefährlichen Spiel.

Der Autor ist Generalsekretär der Federación de Comunidades Judías de España.

Nils Kottmann

Israels Existenzrecht ist keine Provokation, sondern Staatsräson, Frau Özoğuz

Noch während Iran den jüdischen Staat attackierte, gab die Bundestagsvizepräsidentin (SPD) bereits Israel die Schuld an dem Angriff auf seine Bürger

von Nils Kottmann  25.04.2024

Michael Thaidigsmann

Die UNRWA-Prüfung hat keine Konsequenzen

Der Prüfbericht liegt vor, Berlin nimmt seine Förderung des Palästinenserhilfswerks wieder auf. Das könnte sich noch rächen

von Michael Thaidigsmann  25.04.2024

Kommentar

AfD in Talkshows: So jedenfalls nicht!

Die jüngsten Auftritte von AfD-Spitzenpolitikern in bekannten Talk-Formaten zeigen: Deutsche Medien haben im Umgang mit der Rechtsaußen-Partei noch viel zu lernen. Tiefpunkt war das Interview mit Maximilian Krah bei »Jung & Naiv«

von Joshua Schultheis  24.04.2024

Meinung

Erinnert euch an Ägypten

Nur noch eine Handvoll Mitglieder zählen die Gemeinden in Kairo und Alexandria heute. Jedoch haben die wenigsten Juden ihre Heimat aus religiöser Sehnsucht verlassen – sie wurden gewaltvoll vertrieben

von Mascha Malburg  22.04.2024

Meinung

Gezielte Aktionen gegen das iranische Regime werden weitergehen müssen

Warum Teheran nicht nur eine Gefahr für die Region, sondern auch für die Ukraine ist

von Saba Farzan  19.04.2024

Meinung

Den Ball flach halten

Warum die israelische Antwort auf den iranischen Angriff vom vergangenen Wochenende eher verhalten ausgefallen ist

von Ralf Balke  19.04.2024

Thüringen

Die Betroffenen nicht im Stich lassen

Es braucht den langfristigen Ausbau der fachspezifischen Gewaltopferberatungsstellen

von Franz Zobel  17.04.2024

Frederik Schindler

Zeit für eine neue deutsche Iran-Politik

Deutschland sollte das Mullah-Regime nicht länger hofieren, sondern unter Druck setzen

von Frederik Schindler  17.04.2024

Sigmount A. Königsberg

Ein Dankeschön an die Polizei

Die Verantwortlichen bei der Berliner Polizei und der Senatsverwaltung für Inneres haben im Kampf gegen Antisemitismus viel dazugelernt

von Sigmount A. Königsberg  16.04.2024