Debatte

»Zentrum für politische Schönheit« muss Stahlsäule entfernen

Philipp Ruch, Gründer des Zentrums für Politische Schönheit Foto: imago

Die von dem umstrittenen Künstlerkollektiv »Zentrum für politische Schönheit« (ZPS) in Sichtweite des Reichstagsgebäudes in Berlin aufgestellte Stahlsäule muss nach Angaben der zuständigen Bezirksverwaltung entfernt werden.

FRIST »Den Verantwortlichen wurde eine Frist zur Beseitigung bis 20.12. gesetzt«, teilte Stadträtin Sabine Weißler vom Bezirksamt Mitte am Dienstag auf Anfrage mit. Danach werde das Bezirksamt die Säule entfernen, die inzwischen einbetoniert worden sei. »Dafür gibt es keine Genehmigung.«

Der Zentralrat der Juden in Deutschland hatte die Aktion auf das Schärfste verurteilt.

Das für seine umstrittenen Aktionen bekannte Künstlerkollektiv hatte die Säule am Montag vor einer Woche auf dem Gelände der früheren Krolloper gegenüber des Reichstagsgebäudes aufgestellt, zunächst ohne Betonfundament. An der Aktion des ZPS hatte es kurz darauf heftige Kritik gegeben, weil das Kollektiv behauptete, die Stahlsäule enthalte Asche von Opfern der Massenmorde der Nazis.

LEICHENFLEDDEREI Der Zentralrat der Juden in Deutschland, das American Jewish Committee Berlin, die Orthodoxe Rabbinerkonferenz (ORD) und viele andere Verbände verurteilten die Aktion auf das Schärfste. ORD-Vorstandsmitglied Avichai Apel warf den Künstlern Pietätlosigkeit und eine besondere Form der Leichenfledderei vor.

Der Grünen-Politiker Volker Beck stellte Strafanzeige gegen das Zentrum für Politische Schönheit. »Falls es sich tatsächlich um die Asche von in der Schoa Ermordeten handeln sollten, wäre dies eine strafbare Verletzung der Totenruhe. (§ 168 StGB)«, sagte Beck. »Dies behaupten die Aktivisten vom Zentrum für Politische Schönheit (ZPS). Es könnte freilich auch Fake & Teil der geschmack- und respektlosen Kunstaktion sein. Dies kann nur durch Ermittlungen geprüft werden. Ich habe beim Staatsschutz Strafanzeige erstattet.«  dpa/ja

USA

Trauer um Filmmusiker Mark Snow

Der Komponist starb am Freitag im Alter von 78 Jahren

 05.07.2025

Andrea Kiewel

»Sollen die Israelis sich abschlachten lassen?«

Die »Fernsehgarten«-Moderatorin äußert sich im »Zeit«-Magazin erneut deutlich politisch zu ihrer Wahlheimat

 03.07.2025

Medien

»Ostküsten-Geldadel«: Kontroverse um Holger Friedrich

Der Verleger der »Berliner Zeitung« irritiert mit seiner Wortwahl in Bezug auf den jüdischen Weltbühne-Gründer-Enkel Nicholas Jacobsohn. Kritiker sehen darin einen antisemitischen Code

von Ralf Balke  03.07.2025

Geheimnisse & Geständnisse

Plotkes

Klatsch und Tratsch aus der jüdischen Welt

von Katrin Richter  03.07.2025

Sehen!

»Hot Milk«

Die Mutter-Tochter-Geschichte unter der Regie von Rebecca Lenkie­wicz ist eine Adaption des Romans von Deborah Levy

von Anke Sterneborg  03.07.2025

Aufgegabelt

Iced Tahini Latte

Rezepte und Leckeres

 02.07.2025

Essay

Wenn der Wutanfall kommt

Kleine Kinder können herausfordern. Was macht das mit Eltern? Reflexionen einer Mutter

von Nicole Dreyfus  02.07.2025

Meinung

Die Erforschung von Antisemitismus braucht Haltung und Strukturen

Damit die universitäre Wissenschaft effektiv zur Bekämpfung von Judenhass beitragen kann, muss sie zum einen schonungslos selbstkritisch sein und zum anderen nachhaltiger finanziert werden

von Lennard Schmidt, Marc Seul, Salome Richter  02.07.2025

Nach Skandal-Konzert

Keine Bühne bieten: Bob-Vylan-Auftritt in Köln gestrichen

Die Punkband hatte beim Glastonbury-Festival israelischen Soldaten den Tod gewünscht

 02.07.2025