Berlin

Zentralrat der Juden: Kulturbetrieb verharmlost BDS-Bewegung

Demonstration von BDS-Anhängern vor dem Berliner Kanzleramt (Archiv) Foto: imago/Stefan Zeitz

Der Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland, Josef Schuster, sieht die BDS-Bewegung im deutschen Kulturbetrieb verharmlost. Obwohl BDS »eine klar antisemitische Ideologie« sei, werde sie »gezielt verharmlost und als legitime Protest-Bewegung dargestellt«, sagte Schuster der »Bild«-Zeitung (Montag).

Die internationale BDS-Bewegung ruft zum allumfassenden Boykott gegen Israel auf. Der Bundestag hatte 2019 den Aufruf verurteilt und die Argumentationsmuster und Methoden als antisemitisch gewertet. BDS-Unterstützer sollen dem Parlamentsbeschluss zufolge nicht mit öffentlichen Geldern unterstützt werden.

Schuster sagte, der Antisemitismus-Skandal auf der Kasseler Kunstausstellung documenta sei leider nur die »Spitze des Eisbergs«. »Wir erwarten von den Verantwortungsträgern für die Kulturpolitik, dass sie sich eindeutig hinter den Bundestagsbeschluss stellen und gegen die Verharmlosung von BDS kämpfen«, sagte er. Ansonsten werde es »Vorfälle wie bei der documenta immer wieder geben«. epd/ja

Nach Absage in Belgien

Dirigent Shani in Berlin gefeiert

Nach der Ausladung von einem Festival werden die Münchner Philharmoniker und ihr künftiger Chefdirigent Lahav Shani in Berlin gefeiert. Bundespräsident Steinmeier hat für den Fall klare Worte

von Julia Kilian  15.09.2025

Essen

Festival jüdischer Musik mit Igor Levit und Lahav Shani

Der Festivalname »TIKWAH« (hebräisch für »Hoffnung«) solle »ein wichtiges Signal in schwierigen Zeiten« setzen, hieß es

 15.09.2025

Bremen

Seyla Benhabib erhält den Hannah-Arendt-Preis für politisches Denken

Die Jury würdigte Benhabib als »herausragende politische und philosophische Intellektuelle«

 15.09.2025

Eurovision

Israel hält nach Boykottaufrufen an ESC-Teilnahme fest

Israel will trotz Boykott-Drohungen mehrerer Länder am Eurovision Song Contest 2026 teilnehmen. Wie andere Länder und Veranstalter reagieren

 15.09.2025

Antisemitismusskandal

Bundespräsident trifft ausgeladenen Dirigenten Shani

Nach dem Eklat um eine Ausladung der Münchner Philharmoniker in Belgien hat Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier den künftigen israelischen Chefdirigenten Lahav Shani ins Schloss Bellevue eingeladen

von Anne Mertens  15.09.2025

Literatur

Ein Funke Hoffnung

Rafael Seligmann hält Deutschland derzeit nicht für den richtigen Ort einer Renaissance jüdischen Lebens. Trotzdem gibt er die Vision nicht auf. Ein Auszug aus dem neuen Buch unseres Autors

von Rafael Seligmann  15.09.2025

Los Angeles

»The Studio« räumt bei den Emmys 13-fach ab

Überraschende Sieger und politische Statements: Ausgerechnet eine jüdische Darstellerin ruft eine israelfeindliche Parole

von Christian Fahrenbach  15.09.2025

Freiburg im Breisgau

»Keine Schonzeit für Juden«: Neues Buch von Rafael Seligmann

Antisemitismus, der 7. Oktober 2023, ein Umzug von Tel Aviv nach München in den 1950er Jahren und ein bewegtes Leben: Der Historiker streift und vertieft in seinem aktuellen Werk viele Themen

von Leticia Witte  15.09.2025

Kino

Für Hermann Göring lernte Russell Crowe Deutsch

Crowe spielt den Nazi-Verbrecher in »Nuremberg«, einem packenden Thriller über die Nürnberger Prozesse

von Manuela Imre  14.09.2025 Aktualisiert