Backen

»Wir lieben Experimente«

Frau Tilipman, was gehört in eine gute Challa?
Die Frage, die wir wirklich versuchen zu beantworten, ist: Was gehört nicht hinein? Wir lieben Experimente, und bisher haben wir herausgefunden, dass so ziemlich alles gut in in eine Challa passt: von Whiskey über Jalapenos bis hin zu Marshmallows. Wir dachten auch immer, dass Gluten ganz bestimmt in eine Challa gehört, dann aber hat die koschere Bäckerei BoNuage in Los Angeles gezeigt, dass auch ein glutenfreier Zopf sehr lecker sein kann.

Sie haben gemeinsam mit Sarah Klegman den »Challah-Hub« ins Leben gerufen. Was verbirgt sich dahinter?
Wir veröffentlichen zum Beispiel täglich Fotos auf Instagram und posten in regelmäßigen Abständen neue Rezepte auf unserem Blog. Bei einigen Challot lassen wir uns durch bereits vorhandene Rezept inspirieren, die wir online finden. Die meisten Challot aber sind unsere eigenen Kreationen. Unsere Mütter brachten uns bei, Challa zu machen, unsere Lebenserfahrung hat uns neugierig auf abenteuerliche Geschmäcker gemacht und unsere Arbeit im Social-Media- und Entertainment-Bereich verlieh uns das richtige »Werkzeug«, um Menschen in der ganzen Welt zu erreichen und uns mit ihnen zu verbinden. Wir lieben Challa und möchten das mit allen teilen.

Wie sind Sie auf die Idee für den »Challah-Hub« gekommen?
Sarah und ich haben uns vor einem Jahr in Los Angeles beim Brunch durch gemeinsame Freunde aus Berlin kennengelernt. Wir haben uns zum Challabacken verabredet, und es dauerte nicht lange, bis wir angefangen haben, über alle möglichen Arten von Challa zu fantasieren und mit Zutaten zu experimentieren.
Eigentlich begann es recht harmlos mit Schokolade und Erdnussbutter, Apfel, Zimt et cetera. Wir teilten die Fotos von unseren Back-Sessions mit unseren Freunden online, und viele waren plötzlich so begeistert, dass wir weitergemacht haben. Ich habe sofort gesagt, dass es großes Potenzial hat, wenn wir anfangen, regelmäßig Fotos zu teilen, eigene Rezepte zu entwickeln und die Ergebnisse dann online zu stellen. Sarah war einfach nur glücklich, Kohlehydrate zu sich zu nehmen und die Rezepte zu schreiben. Jetzt, ein Jahr später, ist »Challah-Hub« der Ort für alle Sorten von Challot, und wir haben insgesamt mehr als 4000 Fans in den sozialen Medien. Menschen, die unserem Challa-Abenteuer täglich folgen und Fans unserer Original Rezepte wurden.

Was verbinden Sie mit dem traditionellen Gebäck?
Wenn ich früher daran dachte, war es eigentlich immer nur in Verbindung mit dem Schabbatessen, mit Freunden und mit der Familie. Aber ein traditionelles Gebäck muss nicht langweilig sein. Wir sind moderne, jüdische Frauen und wollen mehr Modernität und Verrücktheit mit Challa in Verbindung bringen .

Challa zu backen, nimmt immer auch etwas Zeit in Anspruch. Was ist trotzdem das Tolle daran?

Ja, es dauert schon etwas, aber so ist es auch mit langen Flügen an tolle Orte. Alles braucht Zeit. Wir haben einfach Spaß, Challa zu backen. Es ist wunderbar, wenn man Menschen etwas Leckeres zu essen geben kann und sie somit zusammenbringt. Challa ist zum Teilen da. Außerdem mögen wir es, etwas chaotisch zu sein. Wir arbeiten beide mit sozialen Medien, und Challa zu backen, ist für uns, die wir am Computer arbeiten, eine willkommene Abwechslung. Überall Mehl zu haben, die Finger in den Teig zu stecken, von den Zutaten zu naschen und natürlich die Challa zu riechen, während sie gebacken wird – allein das ist es schon wert.

Was ist Ihr persönlicher Favorit 2014?
Definitiv eines unserer Original-Rezepte: die Mint Chocolate Chip Challah. Das Rezept ist auch auf unserer Website: www.challahhub.com/mint-chocolate-chip-challah

Mit Elina Tilipman sprach Katrin Richter.

www.challahhub.com
www.instagram.com/challahhub
www.twitter.com/challahhub
www.facebook.com/ChallahHub

Zürich

Goldmünze von 1629 versteigert

Weltweit existieren nur vier Exemplare dieser »goldenen Giganten«. Ein Millionär versteckte den Schatz jahrzehntelang in seinem Garten.

von Christiane Oelrich  11.11.2025

Provenienzforschung

Alltagsgegenstände aus jüdischem Besitz »noch überall« in Haushalten

Ein Sessel, ein Kaffeeservice, ein Leuchter: Nach Einschätzung einer Expertin sind Alltagsgegenstände aus NS-Enteignungen noch in vielen Haushalten vorhanden. Die Provenienzforscherin mahnt zu einem bewussten Umgang

von Nina Schmedding  11.11.2025

Sehen!

»Pee-Wee privat«

Der Schauspieler Paul Reubens ist weniger bekannt als seine Kunstfigur »Pee-wee Herman« – eine zweiteilige Doku erinnert nun an beide

von Patrick Heidmann  11.11.2025

Kunst

Illustrationen und Israel-Hass

Wie sich Rama Duwaji, die zukünftige »First Lady von New York«, auf Social Media positioniert

von Jana Talke  11.11.2025

Jubiläum

»Eine Zierde der Stadt«: Vor 30 Jahren wurde das Centrum Judaicum in Berlin eröffnet

Es ist einer der wichtigsten Orte jüdischen Lebens in Deutschland: Vor 30 Jahren wurde das Centrum Judaicum in der Neuen Synagoge in der Oranienburger Straße in Berlin eingeweiht. Am Dienstag würdigt dies ein Festakt

von Gregor Krumpholz, Nina Schmedding  11.11.2025

Berlin

Ein streitbarer Intellektueller

Der Erziehungswissenschaftler, Philosoph und Publizist Micha Brumlik ist im Alter von 78 Jahren gestorben. Ein persönlicher Nachruf

von Julius H. Schoeps  11.11.2025

Rezension

Mischung aus Angst, alptraumhaften Erinnerungen und Langeweile

Das Doku-Drama »Nürnberg 45« fängt die Vielschichtigkeit der Nürnberger Prozesse ein, erzählt weitgehend unbekannte Geschichten und ist unbedingt sehenswert

von Maria Ossowski  10.11.2025

Raubkunst

Zukunft der Bührle-Sammlung ungewiss

Die Stiftung Sammlung E. G. Bührle hat ihren Stiftungszweck angepasst und streicht die Stadt Zürich daraus

von Nicole Dreyfus  10.11.2025

Marbach am Neckar

Schillerrede: Soziologin Illouz vergleicht Trump mit »König Lear«

Statt Selbstbeweihräucherung empfiehlt die Soziologin Eva Illouz in der Schillerrede 2025 den Zweifel und das Zuhören - nur das helfe aus der eigenen Echokammer heraus

 10.11.2025