Hamburg

Universität eröffnet jüdisches Zentrum

Das Maimonides Centre for Advanced Studies in Hamburg Foto: Maimonides Centre for Advanced Studies

Die Universität Hamburg wird am kommenden Donnerstag das Maimonides-Zentrum für jüdischen Skeptizismus eröffnen. Dabei handelt es sich um eine seit der Antike praktizierte philosophische Richtung, die an der Möglichkeit des Wissens zweifelt und prinzipiell alles immer wieder infrage stellt.

Dieses Hinterfragen aller Aspekte des Lebens gilt als ein grundlegendes Merkmal des Judentums, wie die Universität am Mittwoch mitteilte. Dennoch sei dieser Aspekt in der bisherigen Forschung zum Skeptizismus und zur jüdischen Philosophie bislang kaum berücksichtigt worden.

vorbild Der offizielle Name des Instituts lautet »Maimonides Centre for Advanced Studies – Jewish Scepticism« (MCAS). Benannt ist es nach Moses Maimonides, dem jüdischen Philosophen, Rechtsgelehrten und Arzt im 12. Jahrhundert. Er war ein herausragender Gelehrter seiner Zeit und gilt nach Angaben der Universität heute als einer der bedeutendsten jüdischen Gelehrten überhaupt. Er starb 1204 in Kairo.

Am MCAS arbeitet seit Jahresbeginn eine Kolleg-Forschungsgruppe, die sich aus internationalen Wissenschaftlern der Universität Hamburg zusammensetzt.

Sie wird von der Deutschen Forschungsgemeinschaft in den kommenden vier Jahren mit rund vier Millionen Euro gefördert. Das Projekt ist am ebenfalls neuen Universitätsinstitut für Jüdische Philosophie und Religion angesiedelt und insgesamt auf acht Jahre angelegt. Leiter des Zentrums ist Giuseppe Veltri. epd

Erbe

Nachlass von Jacob Taubes geht nach Marbach

Taubes korrespondierte mit bedeutenden Denkern und Künstlern des 20. Jahrhunderts, darunter Theodor W. Adorno, Hannah Arendt, Paul Celan, Jacques Derrida, Rudi Dutschke und Jürgen Habermas

 30.07.2025

Nachruf

Plötzlicher Tod von Alon Abutbul: Israel verliert bedeutenden Schauspieler

Mit 60 Jahren sackte er am Strand zusammen. Wiederbelebungsversuche scheiterten

 30.07.2025

Zürich

»Unschätzbarer Wert«: Jüdische Schriftensammlung wird restauriert

Teilweise stammen die Bücher aus dem 16. und 17. Jahrhundert. Sie sind Relikte einer von den Nazis in weiten Teilen zerstörten Breslauer Bibliothek. Sie sollen auch digitalisiert werden

von Leticia Witte  30.07.2025

Glosse

Der Rest der Welt

Drei Ziffern mit Geschichte: 825 – das jüdische Codewort

von Nicole Dreyfus  30.07.2025

Programm

Termine und TV-Tipps

Termine und Tipps für den Zeitraum vom 31. Juli bis zum 6. August

 30.07.2025

Aufgegabelt

Sabich-Croissant

Rezepte und Leckeres

von Sophia Giesecke, Uri Triest  29.07.2025

Plotkes

Plotkes

Klatsch und Tratsch aus der jüdischen Welt

von Imanuel Marcus, Katrin Richter  29.07.2025

Essay

Gaza, Israel und der Hunger

Jerusalem ist im Begriff, die Hamas militärisch zu besiegen. Den Krieg der Informationen und der Bilder aber hat die palästinensische Terrororganisation schon längst gewonnen – auch durch das Versagen westlicher Journalisten und Politiker

von Philipp Peyman Engel  31.07.2025 Aktualisiert

Literatur

Brillant und lakonisch

Zum 80. Geburtstag des Nobelpreisträgers Patrick Modiano, dessen Werke immer wieder nach Verschwundenen suchen

von Ellen Presser  28.07.2025