Berlinale

Solidarität mit David Cunio

Kurz vor der Eröffnungsgala am Donnerstagabend haben prominente Schauspieler vor dem Berlinale-Palast und mehrere Dutzend Menschen am Potsdamer Platz für die Freilassung des israelischen Schauspielers David Cunio und dessen jüngeren Bruders Ariel Cunio aus der Geiselhaft in Gaza demonstriert.

Schauspieler wie Julia von Heinz, Andrea Sawatzki, Ulrich Matthes, Christian Berkel und Menschenrechtsaktivistin Düzen Tekkal sowie die Berlinale-Leiterin Tricia Tuttle hielten auf dem roten Teppich ein Bild mit der Aufschrift »Bring David Cunio Home« hoch. Vergangenes Jahr war die Berlinale gebeten worden, auf der Abschlussgala für ihn einzutreten, was aber versäumt wurde. Zu den Rednern bei der Demonstration am Potsdamer Platz, die unter starkem Polizeischutz stattfand, gehörte die Unternehmerin, Bloggerin und Politikanalystin Jenny Havemann, die aus Israel angereist war.

Die Terrororganisation Hamas hatte die beiden Cunio-Brüder bei ihrem Angriff auf Israel am 7. Oktober 2023, bei dem 1200 Menschen ermordet wurden, aus dem Süden Israels in den Gazastreifen verschleppt. Seitdem werden die beiden jungen Männer dort als Geiseln festgehalten. Ihr genauer Aufenthaltsort ist nicht bekannt. Der israelische TV-Sender n12 berichtete unterdessen am Montagabend (17. Februar), es gebe ein Lebenszeichen von David Cunio aus jüngster Zeit.

David Cunios Frau Sharon und die damals dreijährigen Zwillinge des Paares, die gemeinsam mit ihm am 7. Oktober gekidnappt worden waren, wurden im November 2023 im Rahmen des ersten Geisel-Abkommens zwischen Israel und der Hamas aus Gaza freigelassen. Ariel Cunios Lebenspartnerin Arbel Yehoud kam erst im Januar 2025 im Rahmen des zweiten Abkommens zwischen Israel und der Hamas aus der Geiselhaft frei. 73 Menschen (Stand: 18. Februar) werden immer noch als Geiseln in Gaza festgehalten. Mehr als 30 von ihnen wurden bereits für tot erklärt.

Lesen Sie auch

Regisseure, Schauspieler, Musiker und Schriftsteller wie Ari Folman, Wolf Biermann, Julia von Heinz, Iris Berben, Jakob Hein, Christian Berkel, Andrea Sawatzki, Jennifer Jason Lee, Heino Ferch und Adriana Altaras haben auch einen offenen Brief an die Besucher der Berlinale unterzeichnet, um an David Cunio und dessen Verbindungen zur Berlinale zu erinnern. Gleichzeitig fordern die Unterzeichner die sofortige Freilassung von David Cunio, Ariel Cunio und aller anderen Geiseln der Hamas in Gaza.

David Cunio und sein Zwillingsbruder Eitan spielten die Hauptrollen in dem Spielfilm HaNoar/Youth (Jugend) von Tom Shoval, der 2013 auf der Berlinale lief. An diesem Freitag wurde Shovals neuer Dokumentarfilm Michtav LeDavid (Brief an David) als Weltpremiere bei der 75. Berlinale gezeigt. Er behandelt das Schicksal der Zwillingsbrüder David und Eitan seit dem 7. Oktober 2023.

Glosse

Der Rest der Welt

Mit Fliesen im Flugzeug: Wie ich ein Badezimmer in Tel Aviv einrichtete

von Ralf Balke  18.05.2025

Aufgegabelt

Kholodnik

Rezepte und Leckeres

 18.05.2025

ESC

Toda, merci, thank you, Yuval

Die israelische Sängerin Yuval Raphael belegt beim ESC mit »New Day Will Rise« den zweiten Platz

von Nicole Dreyfus  18.05.2025

Basel

Farbanschlag auf Yuval Raphael vereitelt

Crew-Mitglied des ESC wurde von Farbe getroffen

 18.05.2025

Geheimnisse & Geständnisse

Plotkes

Klatsch und Tratsch aus der jüdischen Welt

von Imanuel Marcus, Katrin Richter  17.05.2025

ESC

Drinnen singt Israel, draußen fährt Wasserwerfer vor

Die Beamten gingen am späteren Abend von 500 Teilnehmenden am Protest aus

 17.05.2025

ESC

Rüge für Spanien wegen Kommentaren über Israel

Die Kommentatoren sollen bei der Übertragung des Eurovision Song Contest Neutralität wahren

 17.05.2025

Eurovision Song Contest

Brennende Israelfahnen während Yuval Raphael singt

Die israelische Sängerin Yuval Raphael sang am Abend vor 12.500 Menschen in Basel, während am Nachmittag Personen mit Israelfahnen von Demonstrierenden attackiert wurden

von Nicole Dreyfus  17.05.2025

Antisemitismus

Kanye Wests Hitler-Song »WW3« ist Hit auf Spotify

Der Text ist voller Hitler-Verehrung, gleichzeitig behauptet der Musiker, er könne kein Antisemit sein, weil er schwarz sei

 16.05.2025