Los Angeles

»Setz schon mal den Teekessel auf«

Ausgezeichnet: Gary Oldman bei der 90. Oscar-Verleihung am Sonntagabend in Los Angeles Foto: dpa

Der britische Schauspieler Gary Oldman ist am Sonntagabend in Los Angeles mit dem Oscar für die beste Hauptrolle ausgezeichnet worden. Der 59-Jährige spielte den britischen Premierminister Winston Churchill in dem Historiendrama Die dunkelste Stunde. Der Film erhielt auch den Oscar für das beste Make-up. Für seine Rolle nahm der eher schmal gebaute Oldman einige Kilo zu. Als korpulenter Kettenraucher Churchill musste er vor der Kamera mehr als 400 Zigaretten rauchen.

In seiner Dankesrede bei der 90. Oscar-Verleihung wandte sich Oldman an seine fast 99 Jahre alte Mutter: »Danke für deine Liebe und Unterstützung. Setz schon mal den Teekessel auf, ich bringe den Oscar nach Hause.« Dafür erntete der Schauspieler, der zum ersten Mal mit dem begehrten Preis ausgezeichnet wurde, tosenden Applaus.

Oldman ist in der US-Öffentlichkeit nicht unumstritten: Die Anti- Defamation League (ADL) hatte den Briten 2014 scharf kritisiert, weil er den Schauspieler und Regisseur Mel Gibson vor Kritik wegen dessen antisemitischer Bemerkungen in Schutz genommen hatte.

Entschuldigung
In einem Interview mit dem Playboy hatte Oldman außerdem gesagt, Hollywood werde »von Juden regiert«. Später entschuldigte er sich mehrmals öffentlich für seine Bemerkungen. In der Show Jimmy Kimmel Live! sagte er damals: »Ich bin eine öffentliche Person, ich sollte ein Beispiel und Inspiration geben, und ich bin ein Arschloch.«

Jimmy Kimmel war auch Moderator bei der 90. Oscar-Verleihung. Als bester Film wurde am Sonntagabend in Los Angeles das Fantasy-Märchen Shape of Water des mexikanischen Regisseurs Guillermo del Toro ausgezeichnet. Das Werk erhielt insgesamt vier Oscars, darunter auch für die beste Regie. Die Schauspielerin Frances McDormand (Three Billboards Outside Ebbing, Missouri) wurde als beste Hauptdarstellerin geehrt.

Der Deutsche Gerd Nefzer erhielt den Oscar für die besten visuellen Effekte. Zusammen mit drei Kollegen wurde er für die Arbeit am Science-Fiction-Film Blade Runner 2049 ausgezeichnet.

www.juedische-allgemeine.de/article/view/id/30600

http://www.independent.co.uk/news/people/gary-oldman-on-anti-semitic-playboy-interview-i-should-be-an-example-and-inspiration-and-i-am-an-9565125.html

Jubiläum

Weltliteratur aus dem Exil: Vor 125 Jahren wurde Anna Seghers geboren

Ihre Romane über den Nationalsozialismus machten Anna Seghers weltberühmt. In ihrer westdeutschen Heimat galt die Schriftstellerin aus Mainz jedoch lange Zeit fast als Unperson, denn nach 1945 hatte sie sich bewusst für den Osten entschieden

von Karsten Packeiser  17.11.2025

Holzstörche zur Geburt in Niederösterreich. Noch immer werden neben den klassischen Namen viele biblische Namen den Kindern gegeben.

Statistik

Diese hebräischen Vornamen in Österreich sind am beliebtesten

Österreichische Eltern wählen gern Klassiker. Unter den Top Ten sind auch viele Namen biblischen Ursprungs

von Nicole Dreyfus  17.11.2025

TV-Tipp

Sie ging über Leichen: Doku »Riefenstahl« zeigt eine überzeugte Nationalsozialistin

Das Erste zeigt Andres Veiels vielschichtigen Dokumentarfilm über Leben und Wirken von Hitlers Lieblingsregisseurin Leni Riefenstahl. Der Film geht auch der Frage nach, wie ihre Filme bis in die Gegenwart ausstrahlen

von Jens Hinrichsen  16.11.2025

TV-Tipp

»Unser jüdischer James Bond«

Die Arte-Doku »Der Jahrhundert-Spion« erzählt die schillernde Lebensgeschichte des Ex-CIA-Agenten Peter Sichel, der seinerzeit den Ausbruch des Kalten Kriegs beschleunigte

von Manfred Riepe  16.11.2025

Aufgegabelt

Noahs Eintopf

Rezepte und Leckeres

 16.11.2025

Kunst

Illustrationen und Israel-Hass

Wie sich Rama Duwaji, die zukünftige »First Lady von New York«, auf Social Media positioniert

von Jana Talke  13.11.2025

Kino

Zwischen »Oceans Eleven« und Houdini-Inszenierung

»Die Unfassbaren 3« von Ruben Fleischer ist eine rasante wie präzise choreografierte filmische Zaubershow

von Chris Schinke  13.11.2025

Amsterdam

Chanukka-Konzert im Concertgebouw kann doch stattfinden

Der israelische Kantor Shai Abramson kann doch am 14. Dezember im Amsterdamer Konzerthaus auftreten - allerdings nur bei zusätzlich anberaumten Konzerten für geladene Gäste

 13.11.2025

Geheimnisse & Geständnisse

Plotkes

Klatsch und Tratsch aus der jüdischen Welt

 13.11.2025