Geheimnisse & Geständnisse

Plotkes

Ärztin und Bestsellerautorin Yael Adler Foto: Jenny Siebold

Geheimnisse & Geständnisse

Plotkes

Klatsch und Tratsch aus der jüdischen Welt

von Katrin Richter  19.12.2023 13:17 Uhr

Yael Adler hat das Publikum bei ihrer Lesung auf dem Gemeindetag ganz direkt gefragt, welche Männer Frauen geruchsmäßig attraktiv fänden. Die Antwort war einhellig: »Die mit der Möhre.« Jeden Tag ein Glas Karottensaft trinken, viel Knoblauch essen, Alkohol immer zum Essen und nicht in Exzessen genießen, das Gemüse vor den Kohlehydraten essen und dem Körper ruhig einmal Stress wie ein Bad im eiskalten Schlachtensee zumuten, waren einige der lebensbejahenden und (hoffentlich) -verlängernden Tipps der Ärztin.

Mayim Bialik hat Chanukka genutzt, um nicht nur live auf Instagram Latkes zuzubereiten, sondern auch, um zu klären, weshalb einige Menschen im englischen Sprachraum Hanukkah (gehauchtes »H« im Anlaut) sagen oder eben Chanukka, kehliges »Ch«. Bialik, die die hebräische Aussprache bevorzugt, erläuterte die Interpretation, dass diese auf das Wort Chinuch (Widmung) zurückgeht. Als das Wort ins Englische kam, wurde es mit einem punktierten H transkribiert. Irgendwann fiel der Punkt weg, und deswegen gibt es beides: Chanukka mit Ch und Hanukkah. Wieder was gelernt – auch am Ende des Lichterfestes gut zu wissen.

Kiss begrüßen eine neue Ära, die der digitalen Konzerte. Das zumindest haben sie in einem Post angekündigt. Ein – zwar musikalisch leicht anders gelagertes – Vorbild gibt es ja bereits: Auch die schwedische Popband Abba lässt sich von Hologrammen vertreten. Fans dürfen gespannt sein, ob die Zunge auch in der künstlichen Kiss-Version sitzt. »Die Band hat es verdient weiterzuleben«, hat Paul Stanley in einem Instagram-Clip über Kiss gesagt. Den Fans gehöre die Band, sogar der Welt gehöre sie. Und deswegen könne man nicht so einfach aufhören – zumindest nicht digital.

Dmitrij Kapitelman sitzt offenbar gerade an einem dritten Buch. Das hat er bei seiner Lesung auf dem Gemeindetag angekündigt. Der Autor und Journalist las aus Das Lächeln meines unsichtbaren Vaters. Im Unterschied zum Schreiben des ersten Buches merke er schon, sagte Kapitelman, dass er nicht nur älter, sondern auch professioneller geworden sei. Sehr zur Freude des Publikums unterbrach Kapitelman seine Lesung für kurze Fragerunden. Ob sein Vater das Buch gelesen habe, wie biografisch die Geschichte sei, wollten die Zuhörerinnen und Zuhörer wissen. Eine kleine Lektion seitens des Publikums gab es auch noch: die korrekte Aussprache des russischen Wortes für Stammbaum. Kapitelman baute die – jetzt richtige Aussprache – in seine Lesung mit ein.

Ilanit Spinner hat bei dem Panel »Nach der WM ist vor Olympia: Wie politisch ist der Sport?« etwas erlebt, was sie noch nie zuvor erlebt hat: Ein Panelgast, Makkabi-Chef Alon Meyer, hatte sich einen Termin in sein Telefon gesetzt, der mit einem Klingeln das Ende der Veranstaltung ankündigte.

Roland Kaiser war jüngst bei der »Nie wieder ist jetzt«-Demo in Berlin mit dabei, um ein Zeichen gegen Antisemitismus und Rassismus zu setzen. Im Vorfeld schrieb der Schlagersänger auf seinem Instagram-Kanal: »Es ist mir ein persönliches Anliegen, Gesicht zu zeigen für ein friedliches und respektvolles Miteinander, gegen Antisemitismus.« kat

Holzstörche zur Geburt in Niederösterreich. Noch immer werden neben den klassischen Namen viele biblische Namen den Kindern gegeben.

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Österreichische Eltern wählen gern Klassiker. Unter den Top Ten sind auch viele Namen biblischen Ursprungs

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Gespräch

»Der Überlebenskampf dauert an«

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Nazivergangenheit

Keine Ehrenmedaille für Rühmann und Riefenstahl

»NS-belastet« oder »NS-konform« – das trifft laut einer Studie auf 14 Persönlichkeiten der Filmbranche zu. Ihnen wird rückwirkend eine Auszeichnung aberkannt, die die Spitzenorganisation der Filmwirtschaft (SPIO) zukünftig nicht mehr vergeben will

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Sie ging über Leichen: Doku »Riefenstahl« zeigt eine überzeugte Nationalsozialistin

Das Erste zeigt Andres Veiels vielschichtigen Dokumentarfilm über Leben und Wirken von Hitlers Lieblingsregisseurin Leni Riefenstahl. Der Film geht auch der Frage nach, wie ihre Filme bis in die Gegenwart ausstrahlen

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»Lolita lesen in Teheran«

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