Topographie des Terrors

Pläne, Projekte, Publikationen

Mehr als 1,2 Millionen Interessierte haben 2015 die Topographie des Terrors besucht. Foto: Wolfgang Chodan/Stiftung Topographie des Terrors

Für das Jahr 2016 plant das NS-Dokumentationszentrum Stiftung Topographie des Terrors mehrere Ausstellungen, Symposien, Vorträge und Publikationen. Das Jahresprogramm stellte Direktor Andreas Nachama am Mittwoch vor. Zugleich zog der Historiker für das vergangene Jahr Bilanz.

So hätten 2015 mehr als 1,2 Millionen Interessierte die Topographie des Terrors besucht. Bei drei Schließtagen im vergangenen Jahr seien somit durchschnittlich 3355 Besucher pro Tag auf das 4,5 Hektar große Gelände gekommen, berichtete Andreas Nachama. Damit gehört das Dokumentationszentrum mit seiner Dauerausstellung zu den Top-Adressen für Berlin-Besucher.

Zudem konnte 2015 ein weiteres Ziel verwirklicht werden: die Einrichtung möglichst barrierefrei zu gestalten. Dazu zählt auch, dass es nun spezielle Guides für Gehörlose und Blinde sowie einen Audioguide in leicht verständlicher Sprache gibt.

auftakt Auch 2016 plant die Stiftung zahlreiche neue Projekte, darunter Ausstellungen, Vorträge und Präsentationsreihen. Den Auftakt macht am 13. Januar die Ausstellung »Das Gesicht des Gettos – Bilder jüdischer Photographen aus dem Getto Litzmannstadt 1940–1944«.

Die Fotoschau wurde erstmals kurz nach Einweihung des Dokumentationszentrums 2010 präsentiert und war anschließend in den USA, Kanada und zuletzt im 2014 eröffneten Museum zur Geschichte der polnischen Juden in Warschau ausgestellt.

Ab dem 13. April wird eine Ausstellung der TU Braunschweig mit dem Arbeitstitel »Marschordnungen« zu sehen sein, die sich der Geschichte und Zukunft des ehemaligen NS-Reichsparteitagsgeländes in Nürnberg widmet. Im Zusammenhang mit dem 75. Jahrestag des Überfalls auf die Sowjetunion am 22. Juni 1941 planen die Stiftungen Denkmal für die ermordeten Juden Europas und Topographie des Terrors eine gemeinsame Ausstellung zu Massenhinrichtungen in der besetzten Sowjetunion.

sowjetunion Die Schau, die am 28. September eröffnet werden soll, trägt den Arbeitstitel »Erobern und vernichten. Massenerschießungen zwischen Ostsee und Schwarzem Meer«. Sie soll die Verbrechen an Juden und anderen Verfolgten in den von den Nazis besetzten Gebieten beleuchten. Zusätzlich sollen dazu mehrere Begleitveranstaltungen angeboten werden.

Zudem sind mehrere Veranstaltungen für die nächsten Monate geplant. So werden etwa Vorträge zum Thema »Unerwünschte Rückkehrer« bereits am 19. und 20. Januar gehalten. Ferner lädt die Stiftung zu der Reihe »Faschismus in Europa« ein, bei der es beispielsweise am 16. Februar in dem Vortrag von Wolfgang Schieder um den italienischen Faschismus gehen wird.

Die erste Buchpräsentation des Jahres am 26. Januar trägt den Titel »Ohne Haar und ohne Namen. Im Frauen-KZ Ravensbrück«. Die Autorin Sarah Helm wird in den Räumen der Stiftung ihr Buch vorstellen.

ausblick In der Reihe »Notizen« ist, pünktlich zu Jahresbeginn, der zehnte Band mit dem Titel Reichssicherheitshauptamt und Nachkriegsjustiz erschienen. Diese Reihe zu verschiedenen Themen existiert seit etwa vier Jahren.

Neben der Vorausschau auf die Vorhaben in diesem Jahr richtete Stiftungsdirektor Andreas Nachama den Blick bereits über das Jahr 2016 hinaus. So plant die Stiftung etwa für das Frühjahr 2017 eine Präsentation zum Thema »Kirchen im Nationalsozialismus und Luther-Rezeption«. Ferner kuratiert sie eine Ausstellung zum »Hausgefängnis« der Gestapo-Zentrale in der damaligen Prinz-Albrecht-Straße 8.

Brigitte Macrons Ausfall gegen Aktivistinnen entfacht eine landesweite Debatte.

Frankreich

First Lady an Abittans Seite – und gegen Feministinnen

Brigitte Macrons Ausfall gegen Feministinnen wirft ein Schlaglicht auf Frankreichs Umgang mit Protest, sexueller Gewalt und prominenten Beschuldigten.

von Nicole Dreyfus  11.12.2025

Fotografie

Über die Würde des Unangepassten

Der Berliner Gropius Bau widmet Diane Arbus eine umfangreiche Retrospektive

von Bettina Piper  11.12.2025

Geheimnisse & Geständnisse

Plotkes

Klatsch und Tratsch aus der jüdischen Welt

 11.12.2025

Reykjavik

Auch Island boykottiert jetzt den ESC

Der isländische Rundfunksenders RÚV hat beschlossen, sich Spanien, Irland, Slowenien und der Niederlande anzuschließen

 11.12.2025

Feiertage

Weihnachten mit von Juden geschriebenen Liedern

Auch Juden tragen zu christlichen Feiertagstraditionen bei: Sie schreiben und singen Weihnachtslieder

von Imanuel Marcus  10.12.2025

Kalender

Termine und TV-Tipps

Termine und Tipps für den Zeitraum vom 11. Dezember bis zum 17. Dezember

 10.12.2025

Debatte

Wie umgehen mit Xavier Naidoo?

Der Sänger kehrt auf die großen Bühnen zurück. Ausverkaufte Hallen treffen auf Antisemitismus-Vorfälle, anhängige Verfahren und eine umstrittene Entschuldigung - und auf die Frage, wie man heute dazu steht

von Stefanie Järkel, Jonas-Erik Schmidt  10.12.2025

Neuerscheinung

Albert Speer als Meister der Inszenierung

Wer war Albert Speer wirklich? Der französische Autor Jean-Noël Orengo entlarvt den gefeierten Architekten als Meister der Täuschung – und blickt hinter das Image vom »guten Nazi«

von Sibylle Peine  10.12.2025

Interview

»Mascha Kaléko hätte für Deutschland eine Brücke sein können«

In seinem neuen Buch widmet sich der Literaturkritiker Volker Weidermann Mascha Kalékos erster Deutschlandreise nach dem Krieg. Ein Gespräch über verlorene Heimat und die blinden Flecken der deutschen Nachkriegsliteratur

von Nicole Dreyfus  09.12.2025