Ausstellung

Kitajs Obsessionen

Ab Freitag ist im Jüdischen Museum Berlin die erste umfassende Retrospektive zum Werk des vor fünf Jahren gestorbenen amerikanischen Künstlers R.B. Kitaj zu sehen. Gezeigt werden 130 Gemälde, Druckgrafiken und Zeichnungen aus allen Schaffensperioden Kitajs, wie das Museum am Donnerstag ankündigte.

Der Maler, der mit Unterbrechungen zwischen 1957 und 1997 vorwiegend in England lebte, gilt als Wegbereiter einer neuen figurativen Kunst und Vertreter der britischen Pop-Art. In Deutschland waren seine Werke erstmals 1964 auf der Documenta III in Kassel zu sehen.

Die Leihgaben für die Ausstellung im Jüdischen Museum stammen unter anderem aus dem Museum of Modern Art (MoMA) in New York, der Tate Gallery in London und der Sammlung Thyssen-Bornemisza in Madrid. Zudem kann das Jüdische Museum erstmals auch auf den gesamten Nachlass aus dem »Yellow Studio«, dem Atelier des Künstlers in Los Angeles, zurückgreifen, der heute in der University of California Los Angeles verwahrt wird.

Lebenswerk Die Ausstellung »R.B. Kitaj (1932–2007): Obsessionen« stellt nach Angaben des Museums das Lebenswerk des jüdischen Künstlers in zehn Themenräumen vor. Zwei Räume umkreisen seinen »Circle of Friends«, zu dem der Maler David Hockney, der Schriftsteller Philipp Roth und der Rabbiner Albert Friedlander gehören. Weitere Räume sind der Auseinandersetzung mit seiner jüdischen Identität gewidmet.

Kitaj wurde 1932 in Ohio in Cleveland geboren und wuchs im linksintellektuellen Milieu seines Elternhauses auf. Seine Mutter Jeanne Brooks war Tochter russisch-jüdischer Einwanderer, sein Stiefvater Walter Kitaj floh vor der nationalsozialistischen Verfolgung aus Wien in die USA. Mit 17 Jahren fuhr Kitaj zur See. Danach begann er ein Kunststudium in New York, das er in Wien, Oxford und London fortsetzte. Dort blieb er die nächsten Jahrzehnte wohnen. epd

Die Ausstellung »R.B. Kitaj (1932–2007): Obsessionen« im Jüdischen Museum Berlin ist bis 27. Januar 2013 täglich von 10 bis 20 Uhr, montags bis 22 Uhr, geöffnet.

Mehr dazu lesen Sie in der am 27. September erscheinenden Ausgabe der Jüdischen Allgemeine.

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