Das Jüdische Museum Franken sucht nach dem Ölgemälde »Die kleine Dame« des Künstlers Herrmann Kaulbach (1846 -1909). Das Werk ist eines von rund 100.000 Werken, die während des Nationalsozialismus beschlagnahmt und versteigert wurden, sagte die Leiterin des Museums, Daniela Eisenstein, am Mittwoch bei der Vorstellung der neuen Ausstellung »Raub, Restitution und Mythen der Toleranz« in Fürth. Das Bild zeigt das Kind Thea Irene Nathan, Tochter der Fürther Bankiers-Eheleute Rosy und Max Nathan. Die Familie wanderte 1939 über England in die USA aus.
Man werde für eine Suchaktion an alle bekannten Kunstgalerien Flyer schicken und eine Anzeige in einer überregionalen Tageszeitung aufgeben, kündigte Eisenstein an. Das Gemälde war zuletzt 1976 bei einer Auktion aufgetaucht, dann aber wieder mit einem unbekannten Käufer verschwunden. Eine Suchanzeige in der internationales »Lost Art«-Datenbank habe bisher kein Ergebnis gebracht. In der neuen Sonderausstellung in Fürth ist die Skizze des Bilds zu sehen, die Kaulbach seinem Modell 1907 geschenkt hatte. epd