Zeichentrick

Homer, Hühnchen und Heiliges

Sie waren schon in Großbritannien und Japan. Homer hat es sogar mal bis ins All geschafft. Doch erst jetzt, in der 21. Staffel, reisen die Simpsons nach Israel. In der Folge »The Greatest Story Ever D’ohed«, die bereits Ende März in den USA ausgestrahlt wurde, werden Homer, Marge, Bart und Lisa von ihrem christlichen Nachbarn Ned Flanders eingeladen, das Heilige Land zu besuchen. Denn der tiefgläubige Flanders hat sich etwas Großes vorgenommen: Er will Homer zur Religion bekehren, nachdem dieser Neds Bibelgruppentreffen mit allerhand Ungöttlichem gestört hat.

Auf Trapp In Israel angekommen, trifft die Gruppe auf ihren Reiseführer Jacob (gesprochen von Comedian Sacha Baron Cohen) und dessen Nichte Dorit (die Stimme der französisch-israelischen Sängerin Yael Naim). Jacob ist der Inbegriff eines israelischen Reiseführers und hält die amerikanischen Touristen mit seinem energischen »Shut your face« gleich von Beginn an auf Trapp: Für den Besuch von Masada bleibt keine Zeit, die Jerusalemer Altstadt kann gerade so besichtigt werden. Und wer sich wie Marge vorher in einer Broschüre über die Reisesicherheit sachkundig gemacht hat, dem erklärt Jacob, dass es nur eine einzige Bedrohung gäbe: Dehydrierung.

Lachmuskeln Homer geht das alles ziemlich auf die Nerven. Statt sich das Grab von König David anzusehen, filmt er Bart, bestellt sich Falafel per Telefon und treibt Flanders mit seiner gewohnt tollpatschigen Art und Weise in den Wahnsinn. Überhaupt strotzt diese 22-minütige Simpsons-Folge nur so vor Details, die die Lachmuskeln aktivieren. Da fährt das Flugzeuge von »Israeli Air« auf der Rollbahn über ein eingewickeltes Glas. Da hängt am Felsendom ein Schild »Gesponsert von«. Und Krusty verschlägt es in den »Gaza-Strip-Club«. Besonders lustig ist Homers Jerusalem-Syndrom, das ihn bis ans Tote Meer bringt. Er ist wohl der Einzige, der ein Päckchen Salz ins sowieso schon ziemlich salzhaltige Wasser schüttet. Und nur ihm kann es gelingen, im Felsendom alle drei Religionen zusammenzubringen. Mal ehrlich: Wer hätte gedacht, dass das Zauberwort dafür »Hühnchen« lautet?

Hollywood

Die »göttliche Miss M.«

Schauspielerin Bette Midler dreht mit 80 weiter auf

von Barbara Munker  28.11.2025

Literatur

»Wo es Worte gibt, ist Hoffnung«

Die israelische Schriftstellerin Ayelet Gundar-Goshen über arabische Handwerker, jüdische Mütter und ihr jüngstes Buch

von Ayala Goldmann  28.11.2025

Projektion

Rachsüchtig?

Aus welchen Quellen sich die Idee »jüdischer Vergeltung« speist. Eine literarische Analyse

von Sebastian Schirrmeister  28.11.2025

Kultur

André Heller fühlte sich jahrzehntelang fremd

Der Wiener André Heller ist bekannt für Projekte wie »Flic Flac«, »Begnadete Körper« und poetische Feuerwerke. Auch als Sänger feierte er Erfolge, trotzdem konnte er sich selbst lange nicht leiden

von Barbara Just  28.11.2025

Aufgegabelt

Hawaij-Gewürzmischung

Rezepte und Leckeres

 28.11.2025

Fernsehen

Abschied von »Alfons«

Orange Trainingsjacke, Püschelmikro und Deutsch mit französischem Akzent: Der Kabarettist Alfons hat am 16. Dezember seine letzte Sendung beim Saarländischen Rundfunk

 28.11.2025 Aktualisiert

Fernsehen

»Scrubs«-Neuauflage hat ersten Teaser

Die Krankenhaus-Comedy kommt in den Vereinigten Staaten Ende Februar zurück. Nun gibt es einen ersten kleinen Vorgeschmack

 28.11.2025

Eurovision Song Contest

Spanien bekräftigt seine Boykottdrohung für ESC

Der Chef des öffentlich-rechtlichen Senders RTVE gibt sich kompromisslos: José Pablo López wirft Israel einen »Genozid« in Gaza und Manipulationen beim Public Voting vor und droht erneut mit dem Austritt

 28.11.2025

Imanuels Interpreten (15)

Elvis Presley: Unser »King«

Fast ein halbes Jahrhundert nach Elvis’ Tod deutet viel darauf hin, dass er Jude war. Unabhängig von diesem Aspekt war er zugleich ein bewunderns- und bemitleidenswerter Künstler

von Imanuel Marcus  28.11.2025