JFBB

Förderung nicht bewilligt

Das Jüdische Filmfestival Berlin & Brandenburg (JFBB), das am 4. Juni eröffnet werden soll, ist in seiner Existenz bedroht. Wie eine JFBB-Sprecherin der Jüdischen Allgemeinen mitteilte, sei die jährliche Förderung von etwa 100.000 Euro aus Mitteln des Bundeskulturetats für 2016 nicht bewilligt worden. Dabei hat sich das Festival seit seinem 22-jährigen Bestehen als größte jüdische Kulturveranstaltung der Hauptstadtregion etabliert.

Mit seiner Vielfalt an Themen und Perspektiven wirkt es weit über die Grenzen Berlins und Deutschlands hinaus. Die Auswahl an Filmen und Veranstaltungen richtet den Blick sowohl auf das Verhältnis von Juden und Nichtjuden als auch auf die deutsch-jüdische Vergangenheit, die gesellschaftliche Vielfalt Israels und den interkulturellen und -religiösen Dialog.

reaktionen Festivalleiterin Nicola Galliner sagte der Jüdischen Allgemeinen: »Dem traditionsreichsten jüdischen Filmfestival in Deutschland nun jegliche Bundesmittel zu entziehen, torpediert nicht nur unsere Arbeit, sondern zerstört auch wiedergewonnenes Vertrauen. Wir und unsere Unterstützer widersprechen der mangelnden Unterstützung in aller Schärfe und fordern eine umgehende Richtigstellung und klare Positionierung zum Jüdischen Filmfestival Berlin & Brandenburg.«

In einer ersten Reaktion sagte Staatssekretär Thomas Kralinski, Bevollmächtigter des Landes Brandenburg beim Bund und für Medien und Beauftragter für Internationale Beziehungen, der Jüdischen Allgemeinen: »Das Jüdische Filmfestival ist nicht nur ein völlig unverzichtbarer Bestandteil des Kulturlebens in der Hauptstadtregion. Seine Existenz zeugt auch von der Pluralität und Weltoffenheit unserer Gesellschaft, die wir unbedingt bewahren müssen. Angesichts der großen Herausforderungen, verschiedene Kulturen zu integrieren, wäre es ein verheerendes Signal, wenn ausgerechnet dieses Festival zur Disposition gestellt würde.«

Die Staatssekretärin für Kultur und Medien, Monika Grütters, äußerte sich auf Anfrage der Jüdischen Allgemeinen bisher nicht zu dem Sachverhalt.

Diskurs

»Die Erinnerungsrepublik Deutschland ist zu Ende«

Auszüge aus der Heidelberger Hochschulrede des Grünen-Politikers Sergey Lagodinsky

 16.06.2025

Literatur

Michel Bergmann ist tot

Der jüdische Schriftsteller starb im Alter vom 80 Jahren

 16.06.2025 Aktualisiert

Taormina Film Fest

Michael Douglas entschuldigt sich für Politik der US-Regierung

Der Darsteller erhält von Iris Knobloch eine Ehrung für sein Lebenswerk. Die Vergabezeremonie in Sizilien nutzt er für Kritik an seinem Land

 16.06.2025

Fernsehen

Luftraum in Israel gesperrt: »Fernsehgarten« ohne Kiewel

Die Moderatorin lebt in Tel Aviv - doch zu ihrer Jubiläumssendung konnte sie nicht anreisen

 15.06.2025

Leo Baeck Institut

»Die Wissenschaft ist keine Oase«

Michael Brenner über das vor 70 Jahren gegründete Archiv der Geschichte und Kultur des deutschsprachigen Judentums, freie Forschung und bedrohte Demokratie

von Ayala Goldmann  15.06.2025

Kunst

Öffnet die Herzen!

Die Israelin Bracha Lichtenberg Ettinger fordert mit einer intensiven Einzelschau in Düsseldorf die Besucher heraus

von Eugen El  15.06.2025

Interview

Susan Sideropoulos über Styling-Shows und Schabbat

GZSZ-Star Susan Sideropoulos hat im ZDF die neue Makeover-Show »That’s My Style«. Nur wenige wissen jedoch, wie engagiert die Enkelin jüdischer NS-Opfer gesellschaftspolitisch ist

von Jan Freitag  13.06.2025

Aufgegabelt

Pastrami-Sandwich

Rezepte und Leckeres

 12.06.2025

Streaming

Doppelte Portion Zucker

Mit »Kugel« ist den Machern der Kultserie »Shtisel« ein vielschichtiges Prequel gelungen

von Nicole Dreyfus  12.06.2025