Fotografie

Doppelausstellung zu Helmut Newton in Berlin

Pause mit Peeptoes: Helmut Newton in Monte Carlo, 1987 Foto: Alice Springs, Helmut Newton Estate / Courtesy Helmut Newton Foundation

Mode, nackte Haut und Skandale - Helmut Newton (1920-2004) war einer der populärsten und zugleich polarisierenden Fotografen seiner Zeit. Ab Freitag zeigt die Helmut-Newton-Stiftung im Museum für Fotografie Berlin einige seiner Werke in der Doppelausstellung »Newton, Riviera« und »Dialogues. Collection Fotografis x Helmut Newton« - und bringt sie mit berühmten Bildern anderer Fotografen des 19. und 20. Jahrhunderts zusammen.

Die Ausstellungen beleuchten das Leben von Helmut Neustädter, wie der in Berlin geborene Fotograf mit bürgerlichem Namen hieß. Er wuchs in den 1920er Jahren als Sohn einer wohlhabenden jüdischen Knopffabrikantenfamilie auf und startete mit 16 Jahren eine Lehre in einem Fotostudio. Später musste die Familie vor den Nationalsozialisten fliehen, über Umwege kam er nach Australien und änderte dort seinen Namen zu Newton. Der Durchbruch gelang ihm in den 70ern, seine teils als provokant gesehenen Mode- und Aktfotografien wurden weltbekannt. Künstlerisch aktiv war Newton in dieser Zeit besonders an der französischen Riviera.

Mehr als 100 Fotografien

Ein Ausschnitt der Ausstellung »Newton, Riviera«, die erstmals 2022 in Monte-Carlo zu sehen war, zeigt nun auch in Berlin einige ikonische Werke Newtons, die an der Mittelmeerküste in Frankreich entstanden. In seinen Bildern zeige sich eine extravagante Gesellschaft, die immer wieder durch Betonwände und Baustellen kontrastiert wird, so die Stiftung. Die Ausstellung umfasst demnach mehr als 100 Fotografien - darunter ein Motiv aus seiner letzten Modestrecke für die italienische »Vogue« als große Wandtapete.

»Newton, Riviera« wird flankiert durch die Ausstellung »Dialogues. Collection Fotografis x Helmut Newton«, die in Kooperation mit dem Kunstforum Wien gezeigt wird. Ausgewählte Fotografien treten dort mit den Werken Newtons »in einen spannungsvollen Dialog«, so die Stiftung. Durch Gegenüberstellungen mit Bildern von Diane Arbus, August Sander oder Man Ray zeige sich die Entwicklung des gesellschaftlichen Lebens eines ganzen Jahrhunderts. Beide Ausstellungen sind vom 5. September bis zum 15. Februar zu sehen.

TV-Tipp

Exil-Beziehung in Zeiten des Krieges: Arte-Doku zur Liebe von Erich Maria Remarque und Marlene Dietrich

Eine Arte-Doku zeichnet die Liebesbeziehung zwischen den deutschen Exil-Weltstars Marlene Dietrich und Erich Maria Remarque nach. Dabei setzt sie oft auf Interpretationen statt auf Fakten, hält aber dennoch die Balance

von Christian Bartels  03.09.2025

Bundesamt für Statistik

Dieser hebräische Vorname ist am beliebtesten bei Schweizer Eltern

Auch in der Schweiz wählen Eltern weiterhin häufig biblische Namen für ihr Neugeborenes

von Nicole Dreyfus  03.09.2025 Aktualisiert

Programm

Termine und TV-Tipps

Termine und Tipps für den Zeitraum vom 4. September bis zum 11. September

 03.09.2025

Sachbuch

Die Gruppe 47, Günter Grass und die ersten »Shitbürger«

»WELT«-Herausgeber Ulf Poschardt rechnet in seinem neuen Bestseller »Shitbürgertum« auch mit der Kontinuität des deutschen Judenhasses ab. Ein exklusiver Auszug

von Ulf Poschardt  02.09.2025

Zahl der Woche

228 Kilogramm

Fun Facts und Wissenswertes

 02.09.2025

München

Bayerische Staatsgemäldesammlungen geben vier Gemälde zurück

Die »Süddeutsche Zeitung« hatte berichtet, dass Nachfahren von enteigneten jüdischen Kunstbesitzern nicht über NS-Raubkunst im Besitz der Staatsgemäldesammlungen informiert worden seien

 02.09.2025

Filmfestvial Venedig

Im Schatten der Kriege

Auf dem Lido konkurrieren Werke über Putin und Gaza um die Goldenen Löwen. »Propalästinensische« Aktivisten fordern den Boykott israelischer Schauspieler wie Gal Gadot

von Jens Balkenborg  02.09.2025

New York

Woody Allen lobt Donald Trump als Schauspieler

Der Regisseur und Darsteller sieht die Darbietung des heutigen Präsidenten in dem Film »Celebrity« von 1998 positiv – und fragt sich, warum sich der Golf- und Glamour-Fan freiwillig ins Elend der Politik stürzte

 02.09.2025

Kulturkolumne

Das Hessenlied

Wie aus einem Sowjetbürger ein Besser-Wessi wurde

von Eugen El  01.09.2025