Der Tod des amerikanischen Regisseurs und Schauspielers Rob Reiner (78) und seiner Ehefrau Michele Singer Reiner hat in den USA und international große Bestürzung ausgelöst.
Das Ehepaar wurde am Sonntag tot in seinem Wohnhaus im Stadtteil Brentwood in Los Angeles aufgefunden. Die Polizei ermittelt wegen eines Tötungsdelikts. Amerikanischen Medienberichten zufolge könnte einer der Söhne des beiden verantwortlich sein. Dies wurde von den Behörden zunächst nicht bestätigt.
Nach Angaben der Polizei von Los Angeles (LAPD) wurden Beamte am Sonntagnachmittag gegen 15.40 Uhr Ortszeit zum Anwesen des Paares gerufen. Zuvor hatte ein Familienmitglied das Haus aufgesucht und dort zwei leblose Personen entdeckt.
Ermittler der Robbery Homicide Division des LAPD übernahmen daraufhin den Fall. Die Identität der Toten wurde zunächst nicht offiziell bestätigt, kurze Zeit später jedoch bekanntgegeben.
Ein Sprecher der Familie sagte am späten Sonntagabend, der Tod von Michele und Rob Reiner sei »tragisch« und die Familie zutiefst erschüttert. Man bitte in dieser schweren Zeit um Respekt für ihre Privatsphäre. Weitere Details nannte die Familie nicht.
Ob es Anzeichen für einen Einbruch gibt, blieb zunächst offen. Man stehe noch am Anfang der Ermittlungen, hieß es bei den Behörden.
Berühmt für Filme wie »Harry und Sally«
Rob Reiner zählte über Jahrzehnte zu den prägenden Persönlichkeiten Hollywoods. Bekannt wurde er zunächst als Schauspieler in der Fernsehserie »All in the Family«, in der er als liberaler Schwiegersohn von Archie Bunker eine der Hauptfiguren verkörperte. Für diese Rolle erhielt er in den 1970er-Jahren zwei Emmy Awards. Später wechselte Reiner hinter die Kamera. Er wurde zu einem der erfolgreichsten Regisseure seiner Generation.
Sein Werk umfasst ein breites Spektrum von Genres. Zu seinen bekanntesten Filmen zählen »This Is Spinal Tap«, »Stand by Me«, »Die Braut des Prinzen«, »Harry und Sally«, »Misery« und das Gerichtsdrama »Eine Frage der Ehre«, das für den Oscar als bester Film nominiert wurde. Erst vor wenigen Monaten stellte Reiner mit »Spinal Tap II« eine Fortsetzung seines Kultfilms vor.
Trotz seiner Erfolge als Regisseur blieb der Jude Reiner auch als Schauspieler präsent. Zuletzt war er unter anderem in der vierten Staffel der Erfolgsserie »The Bear« zu sehen sowie als Vater des »Wolf of Wallstreet«im gleichnamigen Film. Geboren wurde Reiner 1947 in der Bronx in New York. Seine Eltern waren Carl Reiner, eine der großen Legenden der amerikanischen Fernsehunterhaltung, und Estelle Reiner.
Die Nachricht vom Tod des Paares löste in Hollywood eine Welle der Anteilnahme aus. Zahlreiche Filmschaffende würdigten Reiner als Ausnahmetalent, dessen Einfluss weit über einzelne Filme hinausreichte. Neben seiner Arbeit im Film war er auch politisch und gesellschaftlich engagiert und meldete sich regelmäßig zu sozialen und politischen Fragen zu Wort. im