Judenhass

Antisemitische Morddrohung gegen Igor Levit

Der Pianist Igor Levit Foto: imago

Der deutsche Star-Pianist Igor Levit (32) hat eine antisemitisch gefärbte Morddrohung erhalten. Das schreibt der Musiker in einem Gastbeitrag für den »Tagesspiegel am Sonntag«.

Gleichzeitig warnt er, Rassismus, Antisemitismus und rechtsextremer Terror würden in Deutschland immer noch systematisch unterschätzt. Das Land befinde sich »mitten in einer massiven Normverschiebung innerhalb unserer Demokratie, die nicht mehr dieselbe sein wird, wenn wir geschehen lassen, dass Antisemitismus, Rassismus und Frauenhass immer weiter Raum gewinnen«.

BEHÖRDEN Es gehe längst nicht mehr um Einzelfälle, so Levit weiter: »Es geht um Opfer, immer und immer und immer wieder. Und es geht um systematischen Antisemitismus und Rassismus, um Rechtsextremismus, Terror und völkische Gewalt.« Die Behörden seien angesichts ihrer Aufgaben unterbesetzt und überfordert.

Levit erhielt nach eigenen Angaben Mitte November eine Mail, in der ihm ein Mordanschlag bei einem konkreten Konzert in einer Stadt in Süddeutschland angedroht wurde. Nach Angaben seiner Sprecherin schaltete der jüdische Pianist die Polizei ein. Das Konzert spielte er trotzdem, wobei es Personenschutz und aufwendige Sicherheitsmaßnahmen gegeben habe.

Der in Russland geborene Musiker Igor Levit gilt als einer der bedeutendsten Pianisten seiner Generation. Zuletzt hat er alle Beethoven-Sonaten eingespielt. Gleichzeitig ist er zu einer prominenten politischen Stimme geworden, da er sich immer wieder zu Themen wie Antisemitismus, Rassismus und Zivilcourage äußert.  kna

Frankfurt am Main

Bildungsstätte Anne Frank zeigt Chancen und Risiken von KI

Mit einem neuen Sammelband will sich die Institution gegen Diskriminierung im digitalen Raum stellen

von Greta Hüllmann  19.04.2024

Kunst

Akademie-Präsidentin gegen Antisemitismus-Klausel

»Wir haben ein gutes Grundgesetz, wir müssen uns nur daran halten«, sagt Jeanine Meerapfel

 19.04.2024

Jehuda Amichai

Poetische Stimme Israels

Vor 100 Jahren wurde der Dichter in Würzburg geboren

von Daniel Staffen-Quandt  19.04.2024

Antisemitismus

Zentralrat der Juden äußert sich zu Hallervordens Gaza-Video

Das Gaza-Gedicht des Schauspielers wurde in den vergangenen Tagen massiv kritisiert

 19.04.2024

Streaming

»Bros«: Zwei Trottel, eine Bar

Die erste rein hebräischsprachige und israelische Original-Produktion für Netflix ist angelaufen

von Ayala Goldmann  18.04.2024

Interview

»Deutschland ist eine neurotische Nation«

Bassam Tibi über verfehlte Migrationspolitik, Kritik an den Moscheeverbänden und Ansätze für islamische Aufklärung

von Christoph Schmidt  18.04.2024

Verschwörungstheorien

Nach viel kritisiertem Israel-Hass-Video: Jetzt spricht Dieter Hallervorden

Der Schauspieler weist die Kritik an seiner Veröffentlichung zurück

 18.04.2024

Venedig

Israelhasser demonstrieren bei Kunstbiennale

Die Demonstranten forderten einen Boykott israelischer Künstler

 18.04.2024

Klassik

Eine Liebeserklärung an die Mandoline

Der israelische Musiker Avi Avital verleiht Komponisten wie Bach oder Vivaldi einen unverwechselbaren neuen Touch

von Christine Schmitt  18.04.2024