USA

Trump verurteilt Antisemitismus

Sean Spicer, Sprecher des Weißen Hauses Foto: dpa

US-Präsident Donald Trump hat am Dienstag nach einer neue Serie von Bombendrohungen gegen jüdische Gemeindezentren in den USA den Antisemitismus verurteilt. »Antisemitismus ist schrecklich, er wird aufhören und er muss aufhören«, sagte Trump dem Sender NBC News in einem Exklusivinterview nach einem Besuch des Nationalmuseums für afrikanische Geschichte und Kultur in Washington. Außerdem erklärte der US-Präsident: »Man weiß nicht, woher das kommt, aber ich hoffe, sie kriegen diese Leute.«

Weißes Haus Zuvor hatte das Weiße Haus am Montagnachmittag eine neue Serie von Bombendrohungen gegen jüdische Gemeindezentren in den USA verurteilt. Am Montag hatten sich anonyme Anrufer am Montag in mindestens zehn Zentren der jüdischen Organisation JCC gemeldet und die Zündung von Bomben in Aussicht gestellt. Ein Teil der Zentren wurde evakuiert. Verletzt wurde niemand.

Es war bereits die vierte Welle von Drohungen gegen JCC-Zentren innerhalb von zwei Monaten. Betroffen waren laut Medienberichten unter anderem New York, Wisconsin, Minnesota, New Mexico, Texas und Alabama.

Auf Anfrage eines Journalisten hatte das Weiße Haus am Montag mitgeteilt, die Aktionen seien inakzeptabel. »Hass und jede Art durch Hass motivierter Gewalt haben in einem Land, das auf dem Versprechen individueller Freiheit begründet wurde, keinen Platz«, hieß es in der Mitteilung des Pressesprechers des Weißen Hauses, Sean Spicer, die am Montag von einem NBC-Korrespondenten geteilt wurde.

Tweet Auch Trumps Tochter Ivanka, die zum Judentum konvertiert ist, meldete sich zu Wort. Sie witterte: »Amerika ist eine Nation, die auf dem Prinzip religiöser Toleranz basiert. Wir müssen Gotteshäuser und religiöse Zentren beschützen. #JCC«.

In der vergangenen Woche war Trump während einer Pressekonferenz nach Reaktionen auf die vorherigen Bombendrohungen gefragt worden - und danach, was die US-Regierung gegen einen Anstieg des Antisemitismus unternehmen wolle. Trump hatte darauf geantwortet, er sei kein Antisemit, die Frage sei »beleidigend«.

Daraufhin hatten jüdische Organisationen wie die Anti-Defamation League und das American Jewish Committee das Weiße Haus aufgefordert, die Bombendrohungen und andere antisemitische Akte eindeutig zu verurteilen.

Schändung Unterdessen berichtete der lokale Sender FOX2NOW in der Nacht zum Dienstag über eine Schändung von mehr als 100 Grabsteinen auf dem jüdischen Friedhof in der Gegend von St. Louis. Bilder zeigten, dass zahlreiche Steine auf dem Chesed-Schel-Emet-Friedhof aus ihrer Verankerung gerissen und zu Boden geworfen worden waren. Die Polizei vermutet laut dem Bericht, dass mehrere Täter an der Schändung beteiligt waren.

USA

Angriff auf Cousin einer ermordeten Geisel

Ariel Yaakov Marciano wurde in Santa Monica angegriffen und geschlagen, weil er Hebräisch sprach

 17.09.2025

Belgien

Gent bleibt hart: Lahav Shani bei Festival weiter unerwünscht

Nach massiver Kritik befasste sich der Verwaltungsrat des Musikfestivals am Montagabend erneut mit der Ausladung der Münchner Philharmoniker. Es blieb bei der Ausladung

von Michael Thaidigsmann  16.09.2025

Bundesamt für Statistik

Dieser hebräische Vorname ist am beliebtesten bei Schweizer Eltern

Auch in der Schweiz wählen Eltern weiterhin häufig biblische Namen für ihr Neugeborenes

von Nicole Dreyfus  16.09.2025 Aktualisiert

Kommentar

Das Geraune von der jüdischen Lobby

Der Zürcher »Tages-Anzeiger« befasst sich kritisch mit dem Schweizerischen Israelitischen Gemeindebund, der die Absage einer Veranstaltung mit Francesca Albanese an der Uni Bern gefordert hatte. Dabei war diese Intervention richtig

von Michael Thaidigsmann  15.09.2025

Argentinien

Raubkunst in der Immobilienanzeige

Die Tochter eines Naziverbrechers wollte ihre Villa verkaufen und führte Ermittler auf die Spur einer gestohlenen Kunstsammlung

von Andreas Knobloch  13.09.2025

München/Gent

Charlotte Knobloch spricht von »historischem Echo«

Nach der Ausladung des israelischen Dirigenten Lahav Shani von einem Musikfestival meldet sich Charlotte Knobloch mit deutlichen Worten

 11.09.2025

Italien

Jüdisches Touristen-Paar in Venedig attackiert

Die Täter schrien »Free Palestine«, bevor sie die Ehefrau mit einer Flasche attackierten und ihren Ehemann ohrfeigten

 11.09.2025

Georgien

Sicher und schön

Der Kaukasus-Staat pflegt Erbe und Zukunft der Juden. Und bietet atemberaubende Natur. Ein Besuch

von Michael Khachidze  11.09.2025

Belgien

Argerich, Maisky, Schiff empört über Gent-Festival

Bekannte jüdische und nichtjüdische Musiker haben eine Petition gestartet, um gegen die Ausladung der Münchner Philharmoniker und ihres Dirigenten Lahav Shani zu protestieren

 11.09.2025