Griechenland

Schule für Flüchtlinge niedergebrannt

Die griechischen Behörden vermuten Brandstiftung. Foto: dpa

Eine von jüdischen und arabischen Israelis aufgebaute Schule sowie ein Schweizer Gemeinschaftszentrum für Geflüchtete auf der griechischen Insel Lesbos sind am Samstag abgebrannt. Die griechischen Behörden vermuten Brandstiftung.

Die Betreiber des Zentrums »One Happy Family« teilten mit, bei dem Brand sei zwar niemand verletzt, aber viele Gebäude zerstört worden. Das Gemeinschaftszentrum diente Geflüchteten als Treffpunkt.

Die Internationale Friedensschule für Flüchtlingskinder (ISOP) war erst im April 2017 eröffnet worden. Den Anstoß für das Projekt gaben zwei Jugendbewegungen in Israel: die jüdische Hashomer Hatzair und die arabische Ajyal.

SCHOCK Anfangs wurden in der Schule 30 Kinder und Jugendliche in zwei Sprachen, Arabisch und Persisch, unterrichtet. Später wurde das Angebot ausgeweitet. Zuletzt hatte die Schule neun Klassen, 250 Schüler und 18 Lehrkräfte. Letztere wurden ausschließlich unter den Geflüchteten vor Ort rekrutiert.

Rund 4000 bis 5000 Kinder hätten die Schule in den letzten drei Jahren besucht, teilte die ISOP-Leitung mit. Die meisten Kinder kommen aus arabischen Ländern wie Syrien sowie dem Iran und Afghanistan. Auch für erwachsene Flüchtlinge bot die Schule Kurse an.

Externer Inhalt

An dieser Stelle finden Sie einen externen Inhalt, der den Artikel anreichert. Wir benötigen Ihre Zustimmung, bevor Sie Inhalte von Sozialen Netzwerken ansehen und mit diesen interagieren können.

Mit dem Betätigen der Schaltfläche erklären Sie sich damit einverstanden, dass Ihnen Inhalte aus Sozialen Netzwerken angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittanbieter übermittelt werden. Dazu ist ggf. die Speicherung von Cookies auf Ihrem Gerät nötig. Mehr Informationen finden Sie hier.

Man sei schockiert über den Brand, schaue aber schon wieder nach vorn. »Wir gehen hier nicht weg«, lautete die Botschaft auf der Facebook-Seite. »Wir werden die Schule wieder aufbauen!«

GRENZÖFFNUNG Die abgebrannten Gebäude liegen nur unweit der Notunterkunft Kara Tepe, wo rund 1500 Flüchtlinge und Migranten leben, darunter viele Kinder und Familien. Seit der Öffnung der türkisch-griechischen Grenze durch die Türkei Ende Februar kommen wieder deutlich mehr Geflüchtete auf der Insel an, viele von ihnen aus Afghanistan und Syrien.

In den vergangenen Wochen war es auf Lesbos immer wieder zu Gewaltakten rechter Gruppierungen gekommen, auch mehrere Feuer wurden gelegt. Unter anderem brannte eine Erstaufnahmestelle des UN-Flüchtlingshilfswerks im Norden der Insel ab, das allerdings zu dem Zeitpunkt geschlossen war. (mit dpa)

Mexiko

Präsidentschaftskandidatin von Bewaffneten aufgehalten

Steckt ein Drogenkartell hinter dem bedrohlichen Zwischenfall?

 22.04.2024

Meinung

Der Fall Samir

Antisemitische Verschwörungen, Holocaust-Relativierung, Täter-Opfer-Umkehr: Der Schweizer Regisseur möchte öffentlich über seine wirren Thesen diskutieren. Doch bei Menschenhass hört der Dialog auf

von Philipp Peyman Engel  22.04.2024

USA/Israel

Biden: Pessach-Fest ist besonders hart für Familien der Geiseln

Die abscheulichen Gräueltaten der Hamas dürften niemals vergessen werden, sagt der Präsident

 22.04.2024

Ukraine

Mazze trotz Krieg

Kyivs älteste Synagogen-Bäckerei produziert seit Jahrzehnten, und nun auch bei Raketenbeschuss

von Michael Gold  22.04.2024

Pessach

Der eigene Exodus

Wie erlangt der Mensch persönliche Freiheit? Wir haben sechs Jüdinnen und Juden gefragt

von Nicole Dreyfus  22.04.2024

London

Initiative gegen Antisemitismus: Polizeichef soll zurücktreten

Hintergrund ist ein Vorfall bei einer antiisraelischen Demonstration

 22.04.2024

Columbia University

Nach judenfeindlichen Demos: Rabbiner warnt eindringlich

Jüdische Studierende sind auf dem Campus nicht mehr sicher, sagt Elie Buechler

 22.04.2024

London

Polizeichef steht in der Kritik

Die »Initiative Campaign Against Antisemitism« fordert den Rücktritt von Sir Mark Rowley

 21.04.2024

Großbritannien

Der erste Jude in 1000 Jahren

Nick Rubins ist neuer Sheriff von Nottingham – und hat nur bedingt mit Robin Hood zu tun

von Sophie Albers Ben Chamo  20.04.2024