Fußball

Rote Karte für die »Quenelle«

Mindestens fünf Spiele Sperre für den »Quenelle«-Gruß: Nicolas Anelka (r.) Foto: dpa

Der englische Fußballverband FA hat den französische Fußballer Nicolas Anelka wegen Zeigens des als antisemitisch geltenden »Quenelle«-Grußes angeklagt. Dem früheren französischen Nationalspieler drohen mindestens fünf Spiele Sperre, teilte die FA am Dienstag mit. Die Geste sei beleidigend und verstoße aufgrund ihrer rassistischen Konnotation gegen die Regeln des Fußballverbands.

Moshe Kantor, Präsident des European Jewish Congress, begrüßte in einer Stellungnahme die Entscheidung des Verbands. »Wir sind erleichtert, dass der Verband Anelkas Quenelle-Gruß als rassistische Geste eingestuft hat«, sagte Kantor. »Nun hoffen wir, dass die FA Anelka möglichst hart bestrafen wird, so wie sie es in der Vergangenheit bei anderen rassistischen Gesten oder Kommentaren von Fußballern getan hat.«

Sponsor
Bereits am Montag dieser Woche hatte der Hauptsponsor von Anelkas Verein West Bromwich – das Immobilienportal Zoopla – bekanntgegeben, dass er den am Ende der Saison auslaufenden Vertrag mit dem Erstligisten nicht verlängern werde. »In Anbetracht der Geste von Anelka haben wir unsere bisherige Position überdacht«, heißt es in einer Erklärung des Unternehmens. Pro Jahr erhielt West Bromwich bisher rund 3,6 Millionen Euro von dem Sponsor.

Anelka hatte die Geste Ende vergangenen Jahres im Spiel gegen West Ham United gezeigt. Der Gruß geht auf den französischen Komiker Dieudonné zurück, der schon mehrfach für seinen offen zur Schau getragenen Judenhass gerichtlich verurteilt wurde. Der 2004 zum Islam konvertierte Anelka hatte nach dem Zeigen der Quenelle erklärt, er wolle mit Antisemitismus nichts zu tun haben. Die in Frankreich eindeutig als antisemitisch geltende Geste, die entfernt an den Hitlergruß erinnert, sei bloß Ausdruck seiner »Gegnerschaft zum System«, so Anelka.

Bern

Schweizer Juden reagieren auf Verbot der Terrororganisation Hamas

Deutschland hat die Terrororganisation schon kurz nach dem Angriff vom 7. Oktober 2023 verboten. Die Schweiz zieht jetzt erst nach

 30.04.2025

Großbritannien

Nike hat es »nicht böse gemeint«

Der Sportartikel-Konzern hing zum London Marathon ein Banner auf, das aus Sicht von Kritikern die Schoa lächerlich gemacht hat. Jetzt hat sich das Unternehmen entschuldigt.

 29.04.2025

Schweiz

Junger Mann wegen geplanten Anschlags auf Synagoge Halle verhaftet

Die Anschlagspläne soll er laut Staatsanwaltschaft zwischen Juli 2024 und Februar 2025 wiederholt in einer Telegram-Chatgruppe angekündigt haben

 29.04.2025

Sport

Nach Anti-Israel-Eklat: Jetzt sprechen die Schweizer Fechter

Bei der Nachwuchs-EM der Fechterinnen und Fechter kommt es in Estland zu einer viel diskutierten Szene. Nun haben sich die verantwortlichen Schweizer erklärt

 28.04.2025

Fecht-EM

Schweizer Fechter schauen bei israelischer Hymne demonstrativ weg

Nachdem die U23-Mannschaft der Schweizer Fechter gegen Israel protestierte, äußert sich nun der Schweizer Fechtverband und verurteilt den Vorfall

von Nicole Dreyfus  28.04.2025

Großbritannien

Israelfeindliche Aktivisten stören London-Marathon

Mitten im London-Marathon kommt es zu einer Protestaktion gegen Israel. Zwei Aktivisten springen auf die Strecke und streuen rotes Pulver

 27.04.2025

Essay

Wir gehen nicht allein

Zum ersten Mal hat unsere Autorin mit dem »Marsch der Lebenden« das ehemalige KZ Auschwitz besucht. Ein Versuch, das Unvorstellbare in Worte zu fassen

von Sarah Maria Sander  27.04.2025

Frankreich

Serge Klarsfeld: »Wir müssen vorbereitet sein«

Der Holocaust-Überlebende und Nazi-Jäger hat in »Le Figaro« einen dringenden Appell veröffentlicht und erneut für rechte Parteien geworben. Das Judentum sei bedrohter denn je, glaubt er

 25.04.2025

USA

Sharon Osbourne vs. die Anti-Israel-Popkultur

Rock-Veteranin Sharon Osbourne hat sich mit dem irischen Rap-Trio Kneecap angelegt, das offensichtlich meint, mit Hassrede gegen Israel seine Fanbase vergrößern zu können

von Sophie Albers Ben Chamo  25.04.2025