Schweiz

Ralph Friedländer ist neuer Präsident des SIG

Ralph Friedländer ist neuer Präsident des SIG. Foto: SIG

Ralph Friedländer wurde am Sonntag zum neuen Präsidenten des Schweizerischen Israelitischen Gemeindebunds (SIG) gewählt. Bei der Delegiertenversammlung in Bern bekam der bisherige Vizepräsident die Unterstützung der 94 Stimmberechtigten, die per Zuruf abgestimmt haben.

Es gab keinen Gegenkandidaten. Friedländer löst Ralph Lewin ab, der vier Jahre an der Spitze der Jüdischen Gemeinden in der Schweiz stand und nun zum Vizepräsidenten gewählt wurde.

Externer Inhalt

An dieser Stelle finden Sie einen externen Inhalt, der den Artikel anreichert. Wir benötigen Ihre Zustimmung, bevor Sie Inhalte von Sozialen Netzwerken ansehen und mit diesen interagieren können.

Mit dem Betätigen der Schaltfläche erklären Sie sich damit einverstanden, dass Ihnen Inhalte aus Sozialen Netzwerken angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittanbieter übermittelt werden. Dazu ist ggf. die Speicherung von Cookies auf Ihrem Gerät nötig. Mehr Informationen finden Sie hier.

Ralph Frieldänder wurde 1959 in Maputo (Mosambik) geboren, studierte Psychologie an der Universität Zürich, bevor er Karriere in verschiedenen Institutionen der Schweizer Eidgenossenschaft machte. Friedländer war bereits seit Oktober 2020 Vizepräsident des SIG.

Verhandlungsgewandt und führungsstark

Mit seiner Pensionierung habe er nun die nötigen Ressourcen, um das Präsidium des SIG zu leiten, heißt es in einer Mitteilung. Die Organisation verfüge mit Friedländer über »einen erfahrenen, verhandlungsgewandten und führungsstarken Präsidenten«.

Seit geraumer Zeit war er als Kader mit Diplomatenpass und Verhandlungsspezialist im Eidgenössischen Departement für Auswärtige Angelegenheiten sowie beim Staatssekretariat für Wirtschaft tätig. Für eine Kommission des Schweizerischen Bundesrats entwickelte er Analysen im Bereich der internationalen Zusammenarbeit.

Externer Inhalt

An dieser Stelle finden Sie einen externen Inhalt, der den Artikel anreichert. Wir benötigen Ihre Zustimmung, bevor Sie Inhalte von Sozialen Netzwerken ansehen und mit diesen interagieren können.

Mit dem Betätigen der Schaltfläche erklären Sie sich damit einverstanden, dass Ihnen Inhalte aus Sozialen Netzwerken angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittanbieter übermittelt werden. Dazu ist ggf. die Speicherung von Cookies auf Ihrem Gerät nötig. Mehr Informationen finden Sie hier.

Auch war Friedländer Mitglied des SIG-Centralcomités und sechs Jahre lang Präsident der Jüdischen Gemeinde Bern.

Interreligiöser Dialog

In seiner Antrittsrede kündigte er an, die Umsetzung der SIG-Strategie habe weiterhin Priorität. Zu letzterer gehört die Stärkung des Erfahrungsaustauschs zwischen den jüdischen Gemeinden in der Schweiz und der Dialog des SIG nach innen sowie nach außen, die Ausweitung des interreligiösen Dialogs und die Einführung einer nationalen Antisemitismusstrategie, die bereits in Vorbereitung ist.

Gewählt wurde auch die SIG-Geschäftsleitung. Mit Moshe Fein kam ein neues Mitglied hinzu. Daniel Frank ist weiterhin Präsident des Centralcomités.

Lesen Sie auch

Nach den Wahlen verabschiedete die Delegiertenversammlung eine Resolution zur Situation in Israel und Gaza. Der Terrorakt der Hamas vom 7. Oktober und die damit verbundenen Verharmlosungen wurden verurteilt.

Freilassung der Geiseln

Das Gremium forderte das Parlament und den Bundesrat in Bern dazu auf, ein bereits diskutiertes Verbot der Hamas zügig umzusetzen und sich stärker für die Freilassung der Geiseln einzusetzen, die weiterhin von palästinensischen Terroristen festgehalten werden.

Während die Delegiertenversammlung ihre Solidarität mit Israel bekundete und das Existenzrecht des jüdischen Staates als unverhandelbar in die Resolution aufnahm, äußerte sie zugleich Bedauern über das Leid der Bevölkerung in Gaza – aufgrund des Krieges, den die Hamas am 7. Oktober begann.

Sowohl die Regierung als auch die Kantone wurden aufgefordert, »griffige« Maßnahmen gegen den sich weiter verbreitenden Judenhass einzuleiten, auch an Universitäten. ja

Kommentar

Der »Tages-Anzeiger« und das Geraune von der jüdischen Lobby

Die Zeitung unterstellt, erst eine Intervention des Schweizerischen Israelitischen Gemeindebundes habe zur Absage einer Veranstaltung mit Francesca Albanese durch die Uni Bern geführt. Dabei war die Intervention richtig

von Michael Thaidigsmann  15.09.2025

Argentinien

Raubkunst in der Immobilienanzeige

Die Tochter eines Naziverbrechers wollte ihre Villa verkaufen und führte Ermittler auf die Spur einer gestohlenen Kunstsammlung

von Andreas Knobloch  13.09.2025

München/Gent

Charlotte Knobloch spricht von »historischem Echo«

Nach der Ausladung des israelischen Dirigenten Lahav Shani von einem Musikfestival meldet sich Charlotte Knobloch mit deutlichen Worten

 11.09.2025

Italien

Jüdisches Touristen-Paar in Venedig attackiert

Die Täter schrien »Free Palestine«, bevor sie die Ehefrau mit einer Flasche attackierten und ihren Ehemann ohrfeigten

 11.09.2025

Georgien

Sicher und schön

Der Kaukasus-Staat pflegt Erbe und Zukunft der Juden. Und bietet atemberaubende Natur. Ein Besuch

von Michael Khachidze  11.09.2025

Belgien

Argerich, Maisky, Schiff empört über Gent-Festival

Bekannte jüdische und nichtjüdische Musiker haben eine Petition gestartet, um gegen die Ausladung der Münchner Philharmoniker und ihres Dirigenten Lahav Shani zu protestieren

 11.09.2025

Imanuels Interpreten (13)

Herb Alpert: Der Universalkünstler

Vom Trompeter zum Philantropen: Der Sohn jüdischer Einwanderer aus Kalifornien erreichte in den 90 Jahren seines bisherigen Lebens viel

von Imanuel Marcus  10.09.2025

Bundesamt für Statistik

Dieser hebräische Vorname ist am beliebtesten bei Schweizer Eltern

Auch in der Schweiz wählen Eltern weiterhin häufig biblische Namen für ihr Neugeborenes

von Nicole Dreyfus  10.09.2025 Aktualisiert

Südafrika

Unvergessliche Stimme

Die Schoa-Überlebende Ruth Weiss hat sich als Journalistin, Schriftstellerin und Kämpferin für Menschenrechte einen Namen gemacht. Sie wurde 101 Jahre alt. Ein Nachruf

von Katrin Richter  10.09.2025