USA

Löschaktion vor Amtsantritt

»Rothschild ist ein elitärer, inzüchtiger Schließmuskel, dessen Familie nach Kontrolle verlangt«: Michael R. Caputo Foto: imago

USA

Löschaktion vor Amtsantritt

Pressesprecher Michael Caputo verbreitete rassistische und antisemitische Statements auf Twitter

von Michael Thaidigsmann  24.04.2020 10:25 Uhr

Der neue Pressesprecher des US-Gesundheitsministeriums, Michael R. Caputo, hat kurz vor seinem Amtsantritt vergangene Woche zahlreiche Tweets gelöscht, darunter auch rassistische und antisemitische Statements.

Das berichtete der Nachrichtensender CNN, der einige der gelöschten Nachrichten mithilfe der »Wayback Machine« dokumentierte.

ROTHSCHILD In seinen Twitter-Botschaften behauptete Caputo noch im März, der jüdische Finanzier und Mäzen George Soros sowie die Rothschild-Familie würden die Corona-Epidemie für ihre Zwecke ausnutzen.

Insbesondere wurde er gegenüber dem Ökonomen David Rothschild ausfällig, der Donald Trump wegen seines Corona-Krisenmanagements scharf kritisiert hatte. Rothschild sei ein »elitärer, inzüchtiger Schließmuskel, dessen Familie nach Kontrolle verlangt.«

Das sei auch der Grund, warum er ständig über Präsident Trump lüge, twitterte Caputo. David Rothschild ist nicht mit der gleichnamigen französisch-britischen Bankiersfamilie verwandt.

In seinen Tweets behauptete Caputo noch im März, der jüdische Finanzier und Mäzen George Soros sowie die Rothschild-Familie würden die Corona-Epidemie für ihre Zwecke ausnutzen.

SOROS Über George Soros schrieb Caputo, er brauche die Corona-Pandemie, um seine politische Agenda zu promoten. Für viele Republikaner ist der aus Ungarn stammende Holocaust-Überlebende wegen seiner Spenden an die Demokraten und seines weltweiten NGO-Netzwerks Open Society Foundations ein Hassobjekt. Zur Bekämpfung der Seuche hat der 89-jährige Soros Millionen von Dollar gespendet.

Am 27. März teilt Caputo auf Twitter ein Foto eines lachenden Soros mit der Bildunterschrift: »Das wahre Virus! ☠️☠️☠️ hinter allem …« Auch die chinesische Regierung und die Demokraten im Kongress bekamen wiederholt Beleidigungen ab.

TRUMP Der neue Sprecher des Gesundheitsministeriums in Washington stammt aus New York und hatte schon für Trumps Wahlkampagne 2016 gearbeitet. Von CNN um einen Kommentar zu dem Vorgang gebeten, behauptete Caputo lapidar: »Das ist mir egal. Es macht mir überhaupt nichts aus.« Er lösche seine Tweets regelmäßig und tue dies, weil es »die Leute zum Wahnsinn treibt«.

Bei den am 12. April gelöschten 1300 Tweets und Retweets ging es allerdings überwiegend um das Coronavirus. Caputos Löschaktion betraf lediglich den Zeitraum von Ende Februar bis Anfang April.

Großbritannien

Warten auf »Bridgerton«

Die Sehnsucht nach der vierten Staffel des Netflix-Hits ist groß. Aber wie war eigentlich das reale jüdische Leben in der Regency?

von Nicole Dreyfus  29.06.2025

Glastonbury Festival

Kritik an antiisraelischen Parolen

Neben der Musik sorgt Hetze gegen Israel für Aufsehen – mit Folgen für die BBC, die alles live übertragen hat

 29.06.2025

Glastonbury

Bob Vylan ruft »Death, death to the IDF« – BBC überträgt es

Beim größten Open Air Festival Großbritanniens rufen Musiker antiisraelische Parolen

 28.06.2025

Militär

Name des schwulen Bürgerrechtlers Harvey Milk von US-Kriegsschiff gestrichen

Das nach Milk benannte Versorgungsschiff heißt jetzt »USNS Oscar V. Peterson«

 28.06.2025

Meinung

Francesca Albaneses Horrorshow

Die UN-Berichterstatterin verharmlost den Hamas-Terror und setzt die Israelis mit den Nazis gleich. Mit ihren Ansichten tourt sie nun durch die Schweiz

von Nicole Dreyfus  30.06.2025 Aktualisiert

Aufarbeitung

Brasilien entschädigt Familie von jüdischem Diktaturopfer

Vladimir Herzog gehört zusammen mit dem ehemaligen Abgeordneten Rubens Paiva zu den bekanntesten Diktaturopfern

 27.06.2025

Buenos Aires

Anschlag auf Juden in Argentinien: Prozess nach mehr als 30 Jahren

Am 18. Juli 1994 waren beim Anschlag auf das jüdische Kulturzentrum AMIA 85 Menschen getötet und mehr als 300 verletzt worden

 27.06.2025

USA

Die Social-Media-Bändigerin

Die pro-israelische Influencerin Montana Tucker liefert Lehrstücke der modernen Kommunikation im Akkord. Zeit, sich die junge Frau, die mit Tanzvideos berühmt wurde, genauer anzusehen

von Sophie Albers Ben Chamo  26.06.2025

Balkan

Bosnien entschuldigt sich bei Rabbinerkonferenz

Über eine Tagung der Europäischen Rabbinerkonferenz in Sarajevo kam es zum judenfeindlichen Eklat. Mit der jetzt erfolgten Entschuldigung ist der Fall indes noch nicht bereinigt

 26.06.2025