Frankreich

Le Pen will rituelles Schlachten verbieten

Die Präsidentschaftskandidatin des Front National, Marine Le Pen, bei einem Wahlkampfauftritt auf einem Markt am 25. April in Paris. Foto: dpa

Zehn Tage vor der Präsidentschafts-Stichwahl in Frankreich am 7. Mai hat Marine Le Pen, Kandidatin des rechtsextremen Front National, für den Fall ihres Sieges ein Verbot rituellen Schlachtens angekündigt. Beim Besuch eines Marktes in Paris am Dienstag sagte sie laut Medienberichten: »Ich denke, dass Schlachten ohne Betäubung verboten werden sollte.«

Weiter sagte Le Pen, ihrer Einschätzung nach seien 90 Prozent der Schlachthöfe in der Pariser Region »halal«, also nach dem muslimischen Ritus ausgerichtet. Laut Berichten französischer Medien und der Jewish Telegraphic Agency erwähnte die Politikerin das Schächten nach jüdischem Ritus nicht ausdrücklich.

Oberrabbiner Sowohl im Islam als auch im Judentum müssen Tiere laut religiösen Vorschriften ohne Betäubung geschlachtet werden, damit das Fleisch als halal beziehungsweise als koscher gilt. Frankreichs Oberrabbiner Haim Korsia warf Le Pen vor, mit ihrer Aussage »Hass und Krieg zwischen der Regierung und den Religionen« sowie interreligiösen Hass zu schüren.

Marine Le Pen landete in der ersten Runde der Präsidentschaftswahl in Frankreich am 23. April mit 21,5 Prozent der Stimmen auf Platz zwei. Als Favorit geht der unabhängige Pro-Europäer Emmanuel Macron – mit einem Ergebnis von 23, 8 Prozent in der ersten Runde – in die Stichwahl. ja

USA

Angriff auf Cousin einer ermordeten Geisel

Ariel Yaakov Marciano wurde in Santa Monica angegriffen und geschlagen, weil er Hebräisch sprach

 17.09.2025

Belgien

Gent bleibt hart: Lahav Shani bei Festival weiter unerwünscht

Nach massiver Kritik befasste sich der Verwaltungsrat des Musikfestivals am Montagabend erneut mit der Ausladung der Münchner Philharmoniker. Es blieb bei der Ausladung

von Michael Thaidigsmann  16.09.2025

Bundesamt für Statistik

Dieser hebräische Vorname ist am beliebtesten bei Schweizer Eltern

Auch in der Schweiz wählen Eltern weiterhin häufig biblische Namen für ihr Neugeborenes

von Nicole Dreyfus  16.09.2025 Aktualisiert

Kommentar

Das Geraune von der jüdischen Lobby

Der Zürcher »Tages-Anzeiger« befasst sich kritisch mit dem Schweizerischen Israelitischen Gemeindebund, der die Absage einer Veranstaltung mit Francesca Albanese an der Uni Bern gefordert hatte. Dabei war diese Intervention richtig

von Michael Thaidigsmann  15.09.2025

Argentinien

Raubkunst in der Immobilienanzeige

Die Tochter eines Naziverbrechers wollte ihre Villa verkaufen und führte Ermittler auf die Spur einer gestohlenen Kunstsammlung

von Andreas Knobloch  13.09.2025

München/Gent

Charlotte Knobloch spricht von »historischem Echo«

Nach der Ausladung des israelischen Dirigenten Lahav Shani von einem Musikfestival meldet sich Charlotte Knobloch mit deutlichen Worten

 11.09.2025

Italien

Jüdisches Touristen-Paar in Venedig attackiert

Die Täter schrien »Free Palestine«, bevor sie die Ehefrau mit einer Flasche attackierten und ihren Ehemann ohrfeigten

 11.09.2025

Georgien

Sicher und schön

Der Kaukasus-Staat pflegt Erbe und Zukunft der Juden. Und bietet atemberaubende Natur. Ein Besuch

von Michael Khachidze  11.09.2025

Belgien

Argerich, Maisky, Schiff empört über Gent-Festival

Bekannte jüdische und nichtjüdische Musiker haben eine Petition gestartet, um gegen die Ausladung der Münchner Philharmoniker und ihres Dirigenten Lahav Shani zu protestieren

 11.09.2025