J7-Treffen in Argentinien

Juden stehen nach 7. Oktober weltweit »im Fadenkreuz« 

J7-Treffen in Argentinien

Juden stehen nach 7. Oktober weltweit »im Fadenkreuz« 

Sie treffen sich in Buenos Aires, um an die Opfer des Anschlags auf das jüdische Gemeindezentrum Amia vor 30 Jahren zu erinnern. Mit Blick auf heutigen Antisemitismus findet die Initiative »J7« deutliche Worte

von Leticia Witte  16.07.2024 20:45 Uhr

Nach dem Terrorangriff der Hamas am 7. Oktober stehen Jüdinnen und Juden weltweit »im Fadenkreuz« - das erklärte der Geschäftsführer der Anti-Defamation-League (ADL), Jonathan Greenblatt, am Dienstag in Buenos Aires.

Anlass war der 30. Jahrestag des tödlichen Anschlags auf das jüdische Gemeindezentrum Amia in der argentinischen Hauptstadt. Bei dem Sprengstoffattentat am 18. Juli 1994 starben 85 Menschen, mehr als 300 weitere Personen wurden verletzt.

Externer Inhalt

An dieser Stelle finden Sie einen externen Inhalt, der den Artikel anreichert. Wir benötigen Ihre Zustimmung, bevor Sie Inhalte von Sozialen Netzwerken ansehen und mit diesen interagieren können.

Mit dem Betätigen der Schaltfläche erklären Sie sich damit einverstanden, dass Ihnen Inhalte aus Sozialen Netzwerken angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittanbieter übermittelt werden. Dazu ist ggf. die Speicherung von Cookies auf Ihrem Gerät nötig. Mehr Informationen finden Sie hier.

Greenblatt blickte auf das jüngste Attentat auf Donald Trump in den USA. Gleich danach habe es Spekulationen mit Verschwörungserzählungen über Juden und Israel im Internet gegeben. In einer Demokratie gebe es keinen Platz für politische Gewalt, betonte Greenblatt. »Es gibt auch keinen Platz für sinnlosen, hasserfüllten Antisemitismus.« Nichts davon sollte normal sein.

Treffen einer »Task Force« gegen Antisemitismus

Die ADL aus den USA ist Mitglied der Initiative »J7«. Diese hatte sich im Sommer 2023 gegründet und versteht sich als »Task Force« für den Kampf gegen Antisemitismus.

Mitgliedsorganisationen sind zudem auch das Board of Deputies of British Jews (Großbritannien), der Conseil Representatif des Institutions Juives de France (Frankreich), der Zentralrat der Juden in Deutschland, das Centre for Israel and Jewish Affairs (Kanada), die Delegacion de Asociaciones Israelitas Argentinas (Argentinien) sowie der Executive Council of Australian Jewry (Australien).

Insgesamt sprach die Initiative von einem alarmierenden Anstieg von Antisemitismus in allen sieben Staaten als Folge des 7. Oktober. Für Deutschland ist auch der Geschäftsführer des Zentralrats der Juden, Daniel Botmann, in Buenos Aires anwesend.

Externer Inhalt

An dieser Stelle finden Sie einen externen Inhalt, der den Artikel anreichert. Wir benötigen Ihre Zustimmung, bevor Sie Inhalte von Sozialen Netzwerken ansehen und mit diesen interagieren können.

Mit dem Betätigen der Schaltfläche erklären Sie sich damit einverstanden, dass Ihnen Inhalte aus Sozialen Netzwerken angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittanbieter übermittelt werden. Dazu ist ggf. die Speicherung von Cookies auf Ihrem Gerät nötig. Mehr Informationen finden Sie hier.

Im Gespräch mit dieser Zeitung hatte er jüngst auf die Frage, was der nächste Schritt für »J7« sei, gesagt: »Wir wollen erreichen, dass sich in allen unseren Ländern die rechtlichen Rahmenbedingungen für den Kampf gegen Antisemitismus weiter schärfen. Wir leisten damit auch einen Beitrag zur Stärkung demokratischer Strukturen insgesamt.« Botmann zufolge übernimmt der Zentralrat im ersten Halbjahr 2025 den Vorsitz von »J7«.

USA

Angriff auf Cousin einer ermordeten Geisel

Ariel Yaakov Marciano wurde in Santa Monica angegriffen und geschlagen, weil er Hebräisch sprach

 17.09.2025

Belgien

Gent bleibt hart: Lahav Shani bei Festival weiter unerwünscht

Nach massiver Kritik befasste sich der Verwaltungsrat des Musikfestivals am Montagabend erneut mit der Ausladung der Münchner Philharmoniker. Es blieb bei der Ausladung

von Michael Thaidigsmann  16.09.2025

Bundesamt für Statistik

Dieser hebräische Vorname ist am beliebtesten bei Schweizer Eltern

Auch in der Schweiz wählen Eltern weiterhin häufig biblische Namen für ihr Neugeborenes

von Nicole Dreyfus  16.09.2025 Aktualisiert

Kommentar

Das Geraune von der jüdischen Lobby

Der Zürcher »Tages-Anzeiger« befasst sich kritisch mit dem Schweizerischen Israelitischen Gemeindebund, der die Absage einer Veranstaltung mit Francesca Albanese an der Uni Bern gefordert hatte. Dabei war diese Intervention richtig

von Michael Thaidigsmann  15.09.2025

Argentinien

Raubkunst in der Immobilienanzeige

Die Tochter eines Naziverbrechers wollte ihre Villa verkaufen und führte Ermittler auf die Spur einer gestohlenen Kunstsammlung

von Andreas Knobloch  13.09.2025

München/Gent

Charlotte Knobloch spricht von »historischem Echo«

Nach der Ausladung des israelischen Dirigenten Lahav Shani von einem Musikfestival meldet sich Charlotte Knobloch mit deutlichen Worten

 11.09.2025

Italien

Jüdisches Touristen-Paar in Venedig attackiert

Die Täter schrien »Free Palestine«, bevor sie die Ehefrau mit einer Flasche attackierten und ihren Ehemann ohrfeigten

 11.09.2025

Georgien

Sicher und schön

Der Kaukasus-Staat pflegt Erbe und Zukunft der Juden. Und bietet atemberaubende Natur. Ein Besuch

von Michael Khachidze  11.09.2025

Belgien

Argerich, Maisky, Schiff empört über Gent-Festival

Bekannte jüdische und nichtjüdische Musiker haben eine Petition gestartet, um gegen die Ausladung der Münchner Philharmoniker und ihres Dirigenten Lahav Shani zu protestieren

 11.09.2025