Moskau

»Er war zufällig Jude, stimmts?«

»Er war zufällig Jude, stimmts?« Mit diesen Worten verlinkte Pinchas Goldschmidt, langjähriger Oberrabbiner von Moskau, einen Artikel der »New York Post« über die Verhaftung des »Wall Street Journal«-Reporters Evan Gershkovich durch die russischen Behörden.

Gershkovich, war am Donnerstag in Jekaterinburg rund 1200 Kilometer östlich von Moskau wegen des angeblichen Verdachts der Spionage festgenommen worden. Moskau behauptet, der 31-Jährige sei »auf frischer Tat ertappt« worden, wie er versucht habe, an geheime Informationen über ein russisches Militärunternehmen zu gelangen.

Der Inlandsgeheimdienst FSB erklärte, man habe »die illegalen Aktivitäten des US-Bürgers Evan Gershkovich gestoppt«. Der Journalist stehe im dringenden Verdacht, »im Interesse der amerikanischen Regierung zu spionieren«. Gershkovich plädierte vor einem Moskauer Gericht auf nicht schuldig, es wurde Untersuchungshaft bis Ende Mai angeordnet.

Externer Inhalt

An dieser Stelle finden Sie einen externen Inhalt, der den Artikel anreichert. Wir benötigen Ihre Zustimmung, bevor Sie Inhalte von Sozialen Netzwerken ansehen und mit diesen interagieren können.

Mit dem Betätigen der Schaltfläche erklären Sie sich damit einverstanden, dass Ihnen Inhalte aus Sozialen Netzwerken angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittanbieter übermittelt werden. Dazu ist ggf. die Speicherung von Cookies auf Ihrem Gerät nötig. Mehr Informationen finden Sie hier.

Der Amerikaner ist laut »New York Post« Sohn russischer Einwanderer und wuchs in New Jersey auf. Er arbeitet seit etwas mehr als einem Jahr für das »Wall Street Journal« und lebt in London. Er war zuvor für die Nachrichtenagentur »Agence France-Presse«, die englischsprachige »Moscow Times« sowie die »New York Times« tätig.

Es ist das erste Mal seit mehr als 30 Jahren, dass ein US-Reporter in Russland verhaftet wurde. Allerdings befinden sich aktuell mehrere Amerikaner dort in Haft.

Die Regierung in Washington verurteilte die Verhaftung und verlangte Zugang zu Gershkovich, um ihm konsularische Betreuung zukommen zu lassen. Außenminister Antony Blinken erklärte: »Wir verurteilen auf das Schärfste die anhaltenden Versuche des Kremls, Journalisten und Stimmen aus der Zivilgesellschaft einzuschüchtern, zu unterdrücken und zu bestrafen.« mth

Sydney

Jüdisches Ehepaar stirbt beim Versuch, einen der Angreifer zu stoppen

Boris und Sofia Gurman versuchten, das Massaker vom Bondi Beach zu verhindern, und bezahlten dafür mit ihrem Leben

 16.12.2025

Attentat in Sydney

»Was würden die Opfer nun von uns wollen?«

Rabbiner Yehuda Teichtal hat bei dem Attentat in Sydney einen Freund verloren und wenige Stunden später in Berlin die Chanukkia entzündet. Ein Gespräch über tiefen Schmerz und den Sieg des Lichts über die Dunkelheit

von Mascha Malburg  16.12.2025

Sydney

Opera House erstrahlt mit Bild von Chanukkia

Es ist ein Zeichen der Solidarität mit der jüdischen Gemeinschaft

 16.12.2025

Australien

Faktencheck zum Terroranschlag in Sydney

Nach dem Blutbad am Bondi Beach ist noch vieles unklar. Solche Situationen nutzen Menschen in sozialen Netzwerken, um Verschwörungsmythen zu verbreiten

 15.12.2025

Faktencheck

Ahmed Al Ahmed hat einen Angreifer am Bondi Beach entwaffnet

Ein Passant verhindert Schlimmeres - und wird im Netz umbenannt. Angeblich soll Edward Crabtree einen der Täter von Sydney entwaffnet haben. Doch die Geschichte stammt von einer Fake-Seite

 15.12.2025

Sydney

Australiens Premierminister widerspricht Netanjahu

Nach dem Anschlag in Sydney betont Premierminister Albanese: Die Anerkennung Palästinas durch Australien steht nicht im Zusammenhang mit der Tat

 15.12.2025

Kommentar

Müssen immer erst Juden sterben?

Der Anschlag von Sydney sollte auch für Deutschland ein Weckruf sein. Wer weiter zulässt, dass auf Straßen und Plätzen zur globalen Intifada aufgerufen wird, sollte sich nicht wundern, wenn der Terror auch zu uns kommt

von Michael Thaidigsmann  14.12.2025

Meinung

Blut statt Licht

Das Abwarten, Abwiegeln, das Aber, mit dem die westlichen Gesellschaften auf den rasenden Antisemitismus reagieren, machen das nächste Massaker nur zu einer Frage der Zeit. Nun war es also wieder so weit

von Sophie Albers Ben Chamo  14.12.2025 Aktualisiert

Anschlag in Sydney

Felix Klein: »Von Terror und Hass nicht einschüchtern lassen«

Zwei Männer töten und verletzen in Sydney zahlreiche Teilnehmer einer Chanukka-Feier. Der Antisemitismusbeauftragte der Bundesregierung äußert sich zu der Tat

 14.12.2025